Dem Schnitzel beim Wachsen zusehen: Das erste Restaurant, das In-vitro-Fleisch serviert
Auf den ersten Blick ist die Speisekarte im The Chicken in Tel Aviv eine ganz normale Auswahl von saisonalen Gerichten, manche davon vegetarisch. Wenn man genau hinsieht, kommt man bei den Zutaten für den „The Chicken burger“ aber ins Stutzen: „crispy cultured chicken fillet“ steht da. Cultured? Dahinter verbirgt sich das in den letzten Jahren heiß diskutierte In-vitro-Fleisch, ein nachhaltig und ohne Tierleid hergestelltes Fleisch-Ersatzprodukt, das dem Original aber täuschend ähnlich sein soll – weil echte tierische Stammzellen als Ausgangsprodukt dienen. Lange Zeit was das kultivierte Fleisch Zukunftsmusik jetzt ist die Herstellung des Reaktor-Hühnchens ausgefeilt genug, um auf den Teller zu kommen. Neugierige können sich jetzt schon einen Tisch buchen und das revolutionäre Kulturfleisch probieren.
Auf den ersten Blick ist die Speisekarte im The Chicken in Tel Aviv eine ganz normale Auswahl von saisonalen Gerichten, manche davon vegetarisch. Wenn man genau hinsieht, kommt man bei den Zutaten für den „The Chicken burger“ aber ins Stutzen: „crispy cultured chicken fillet“ steht da. Cultured? Dahinter verbirgt sich das in den letzten Jahren heiß diskutierte In-vitro-Fleisch, ein nachhaltig und ohne Tierleid hergestelltes Fleisch-Ersatzprodukt, das dem Original aber täuschend ähnlich sein soll – weil echte tierische Stammzellen als Ausgangsprodukt dienen. Lange Zeit was das kultivierte Fleisch Zukunftsmusik jetzt ist die Herstellung des Reaktor-Hühnchens ausgefeilt genug, um auf den Teller zu kommen. Neugierige können sich jetzt schon einen Tisch buchen und das revolutionäre Kulturfleisch probieren.
Ganz Marktreif sei das Cultured Chicken der israelischen Firma, die sich Super Meat nennt, noch nicht, für ein Test-Restaurant reichen die Produktionskapazitäten aber schon. „Wir glauben stark an die Notwendigkeit von Transparenz für Lebensmittelkonsumenten und -produzenten. Mit diesem Ziel wollen wir die ganze Geschichte der Herstellung von SuperMeat Hühnerfleisch von der Hühnerzelle zum Chicken Burger herzeigen“, heißt es von Super Meat.
Von der Zelle auf den Teller
Ausgewählte Gäste können vom Platz im Restaurant aus den Herstellungsprozess beobachten können und so erleben, wie das Fleisch, das sie essen, unter demselben Dach aus einer Zelle gewachsen ist.
Was den Preis des Fleischersatzes angeht, so machte eine andere, auch in Israel ansässige Firma, vor Kurzem Schlagzeilen mit der Prognose, dass es nicht teurer als echtes Fleisch werden solle, sobald es im Handel zugelassen ist. Eines der größten Hindernisse der aufstrebenden In-vitro-Fleisch-Industrie ist aber das Misstrauen der Konsumenten. Auch ist noch nicht klar, ob die aufstrebende Industrie eine gute Alternative für die Verwendung von fetalem Kälberserum gefunden hat, das für das Wachstum von kultiviertem Fleisch nötig ist und für dessen Herstellung jährlich Millionen Tiere sterben. Die Firma Super Meat gibt auf der Webseite nicht an, ob fetales Kälberserum oder eine synthetische Alternative für den Chicken Burger verwended wird.
In-vitro-Fleisch als Antwort auf Lebensmittelunsicherheit
Super Meat will mit der Testküche mehr Transparenz schaffen und Ängste vor dem neuen Produkt nehmen. Das alles aus einem wichtigen Grund: „Angesichts der prognostizierten Verdoppelung des weltweiten Fleischbedarfs bis 2050 bietet kultiviertes Fleisch ein innovatives Lebensmittelsystem, das Ernährungssicherheit bietet, den Kohlenstoffausstoß drastisch reduziert und die Lebensmittelsicherheit weltweit erhöht“, so die Firma.
Das In-vitro-Fleisch soll also nicht Spielerei für Gourmet-Testküchen bleiben. Derzeit sucht Super Meat Partner, um Kulturfleisch weltweit verfügbar zu machen. In Singapur ist der Verkauf des Hühner-freien Hühnerfleischs schon zugelassen. In Europa dürfte die Zulassung nur eine Frage der Zeit sein – Anträge gibt es aber noch nicht.