Wie Winzer trotz Dürre mehr Wein produzieren
In den letzten Jahren hat der Weinbau in Deutschland unter den Folgen des Klimawandels gelitten. Insbesondere Dürreperioden haben den Ertrag der Winzer beeinträchtigt. Doch in diesem Jahr gibt es gute Nachrichten: Trotz der anhaltenden Trockenheit konnten die Winzer in Deutschland deutlich mehr Wein erzeugen als in den vergangenen Jahren.
Im Jahr 2022 haben die Winzerinnen und Winzer in Deutschland 8,94 Millionen Hektoliter Wein und Most erzeugt. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, lag die Wein- und Mosterzeugung damit 6 Prozent oder 491.800 Hektoliterüber dem Vorjahresniveau. Im Vergleich zum Durchschnitt der Jahre 2016 bis 2021 wurden 3,5 Prozent mehr Wein und Most produziert (Ein Plus von 304 600 Hektoliter).
Trockener Sommer hatte auch Vorteile
Das Weinjahr 2022 war durch eine lange Trockenperiode im Sommer gekennzeichnet. In jungen Anlagen oder an Standorten mit geringer Wasserspeicherkapazität sorgte die Trockenheit für Ertragseinbußen, wenn nicht bewässert werden konnte. Die älteren Reben kamen wegen ihrer tiefreichenden Wurzeln vergleichsweise gut damit zurecht. Der trockene Sommer führte gleichzeitig zu wenig Pilzbefall und wirkte sich somit positiv auf die Gesundheit der Trauben aus. Auch großräumige Spätfröste und größere Unwetterereignisse wie Hagel blieben 2022 aus. Die weit verbreiteten Niederschläge kurz vor der Lese ließen zudem die Erträge der Trauben nochmals ansteigen.
Insgesamt gab es in der gesamten Wein- und Mosterzeugung 2022 einen um sechs Prozent höheren Anteil an Prädikatswein. Knapp die Hälfte des gesamten deutschen Weins kommt aus den Gebieten Rheinhessen und Pfalz.
Deutsche Weine in China gefragt
Wie das Deutsche Weininstitut mitteilte, stieg der Durchschnittspreis für Exportwein im Vergleich zum Vorjahr um 20 Cent. Somit stieg der Gesamtwert der deutschen Wein-Exporte, obwohl das Exportvolumen leicht zurückging.
„Diese Entwicklung ist auch auf Preisanpassungen zurückzuführen, die vor dem Hintergrund der stark gestiegenen Produktionskosten nötig waren. Sie entspricht aber ebenso dem langfristigen Ziel der Branche, mehr höherwertigere Weine aus den deutschen Weinregionen zu exportieren, um die Wertschöpfung zu erhöhen“, erklärt DWI-Geschäftsführerin Monika Reule. Besonders erfolgreich verliefen die deutschen Weinexporte nach China. Besonders gerne werde dort von jungen Sommeliers der deutsche Riesling empfohlen.