Thalheim Bier: Warum es das Bier von Red-Bull-Boss Mateschitz eigentlich nicht geben dürfte

Das Bier, das es nicht geben dürfte: Wie Mark Mateschitz mit Brau-Genie Koloman Strohmeier aus einer Heilquelle das hippste Bier Österreichs zapft und dabei den Gesetzen der Natur trotzt.
Juli 4, 2019 | Text: Bernhard Leitner | Fotos: Helge O. Sommer

Er ist ein Mann der ersten Craft-Beer-Stunde und wurde bereits im zarten Alter von 16 Jahren mit dem Brau-Virus infiziert: „Es war Liebe auf den ersten Blick. Als ich damals meinen ersten eigenen Sud angesetzt habe, wusste ich, das will ich mein ganzes Leben lang machen“, erklärt Braumeister Koloman Strohmeier.

Bier brauen statt Bravo Hits

Während seine Freunde nach der Schule noch zu den neuesten Bravo Hits am Walkman abgingen, wollte er nur eines: Bier brauen. „Ich hab mir die einzelnen Komponenten zusammengekauft und in der Küche – sehr zur Freude meiner Mutter – eine Riesensauerei angerichtet.“

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Er ist ein Mann der ersten Craft-Beer-Stunde und wurde bereits im zarten Alter von 16 Jahren mit dem Brau-Virus infiziert: „Es war Liebe auf den ersten Blick. Als ich damals meinen ersten eigenen Sud angesetzt habe, wusste ich, das will ich mein ganzes Leben lang machen“, erklärt Braumeister Koloman Strohmeier.

Mit Bier im Blut drehte sich bei Strohmeier auch seine gesamte Schul- und Studienzeit ums Thema Bier. So streberte er sich zum absoluten Bier-Nerd, der in Sachen Hopfen mit geballtem Know-how glänzt. Kein Wunder, dass man sich in den größten Brauereien des Landes um seine Dienste bemühte. Nach seinen Wanderjahren entdeckte er schließlich die Craft-Beer-Nische für sich und experimentierte mit allen Facetten der Braukunst. Ob abgedrehte Pale Ales oder Experimente mit Fruchtbieren, der Hopfen-Geek warf alles, was er in die Finger bekam, in den Braukessel.

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Der Hopfen-Nerd: Seit frühester Kindheit dreht sich bei Koloman Strohmeier alles ums Thema Bier. 

Das Bier, dass es eigentlich gar nicht geben dürfte

Mittlerweile ist er aber dort angekommen, wo er wie vom Schicksal bestimmt auch hingehört. Seit 2014 ist er die oberste Bier-Instanz in der heißesten Hopfen-Aktie Österreichs: dem Thalheimer. Dass der gehypte Gerstensaft aus der Steiermark derzeit sprichwörtlich in aller Munde ist, ist rein chemisch gesehen aber eigentlich gar nicht möglich.

Grund dafür ist die Wasserbegebenheit. Das Quellwasser des Thalheimer Biers ist nämlich eine sogenannte Arteser-Quelle. Sprich, das glasklare Wasser entspringt durch Überdruck unterhalb des Grundwasserspiegels. Durch das extem hohe hydraulische Potenzial des Quellursprungs sprudelt es quasi von selbst an die Erdoberfläche und muss nicht wie andere Quellen künstlich abgepumpt werden.

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Hinter dem Thalheimer Bier steht kein geringerer als Red-Bull-Big-Boss Dietrich Mateschitz. Schon als Kind holte Mateschitz gemeinsam mit seiner Mutter das Heilwasser direkt von der Quelle. Als das idyllische Schloss dann zum Verkauf stand, schlug er zu.

Doch damit nicht genug. Diese Quelle hat noch so einiges mehr zu bieten. Angereichert mit lebenswichtigen Mineralien wie Magnesium, Calcium, Fluoriden und sogar Lithium trinkt man mit diesem Bier eigentlich gleich das perfekte Anti-Hangover-Mittel mit.

Nur die Harten kommen durch

Durch diese enorme Energie ist das Wasser außerdem durch einen natürlichen Prozess mit CO2 angereichert – heißt, es sprudelt von selbst. Und auch die inneren Werte des legendären Thalheimer-Wassers können sich sehen lassen. „Eine weitere Besonderheit unseres Wassers ist, dass es sehr mineralhaltig ist und wir eine Wasserhärte von 70 Grad deutscher Wasserhärte haben“, erklärt der Braumeister.

Es war von Anfang an unser Anspruch, mit dem unbehandelten Wasser ein Produkt zu erzeugen, das einfach richtig bombastisch ist.
Koloman Strohmeier hat jahrelang am perfekten Craft Beer getüftelt

Das weltweit einzige mit Heilwasser gebraute Bier

Zum Verständnis: In Deutschland und Österreich liegt der Mittelwert zwischen sieben und 14 Grad. „In der Brauerszene würde kaum jemand mit Wasser arbeiten, das über 15 Grad hat.“ Grund dafür ist, dass mit härterem Wasser die Rezepturen extrem ausgetüftelt sein müssen, um beispielsweise das Hopfenbittere an das Wasser anpassen zu können. Ein Prozess, der Koloman Strohmeier Jahre seines Lebens gekostet hat. „Es war von Anfang an unser Anspruch, mit dem unbehandelten Wasser ein Produkt zu erzeugen, das einfach richtig bombastisch ist.“

Hinter dem Thalheimer Bier steht übrigens einer, der mit seinen Getränken und legendären Marketingstrategien zum Multimilliardär wurde: Red-Bull-Big-Boss Dietrich Mateschitz. Die Beweggründe waren aber nicht – wie viele jetzt mutmaßen – kapitalistischer, sondern romantischer Natur. Denn schon als Kind holte Mateschitz gemeinsam mit seiner Mutter das Heilwasser direkt von der Quelle. Als das idyllische Schloss dann schließlich zum Verkauf stand, schlug er zu. Für den Oberbullen, der versucht, in der gesamten Region mit mehreren Projekten etwas Positives für die Bewohner zu bewegen, eine Herzensangelegenheit.

Das Kommando in Sachen Bier hat in diesem Fall aber nicht Dietrich, sondern sein Sohn Mark, der das Thalheimer behutsam am Markt etablieren soll. Mit kindlicher Neugier, Leidenschaft und Pioniergeist gingen Mark Mateschitz und seine Crew zu Werke. Ihre Mission? Ein außergewöhnliches Bier mit Geschichte und Tradition zu brauen. Doch aus Spaß wurde mehr und heute gilt das Thalheimer Bier, das übrigens weltweit das einzige mit Heilwasser gebraute Bier ist, unter Insidern als absoluter Geheimtipp.

Hopfenbitter und malzig süß

Nach einer längeren Testphase in den nahe gelegenen Gastronomiebetrieben ist das Thalheimer derzeit über ausgewählte Lieferanten als Märzen, Pilsener und Co. erhältlich. Außerdem werden im Schloss Sauerbrunn abgefahrene Limonaden sowie Mineralwasser abgefüllt, die allesamt mit dem mineralhaltigen Heilwasser hergestellt werden. Wie in der Steiermark das Kunststück gelang, mit einem knüppelharten Wasser ein derart süffiges und edles Bier zu brauen, das es mit den Big Playern am Markt aufnehmen kann, bleibt – was sonst – Betriebsgeheimnis.

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Was ursprünglich als Spaß am Tüfteln begann, ist heute für Bier-Liebhaber der Insider-Tipp schlechthin.

Fakt ist, das leicht untergärige Bier vereint das subtile Hopfenbittere perfekt mit malziger Süße und sorgt dank seiner unverwechselbaren Note für ein einzigartiges Geschmackserlebnis.

Altmodische Tradition statt verchromter Technologie

Wer denkt, das Erfolgsgeheimnis sind die Red-Bull-Millionen, die eine Hightech-Brauerei finanziert hätten, wo rot-blau verchromte Roboter Hektoliter Bier pro Stunde produzieren, irrt gewaltig. So wie Braumeister Koloman Strohmeier selbst ticken in der Thalheimer-Brauerei alle ein wenig altmodischer. Hier wird ganz nach familiärem Craft-Beer-Prinzip vieles noch per Hand gefertigt, die Produkte penibel ausgewählt und ständig an den Rezepturen gefeilt – denn das Thalheimer ist mehr als nur ein Bier. Es erzählt die Geschichte seines Wassers, der Region und seiner Einwohner.

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Wie in der Steiermark das Kunststück gelang, mit einem knüppelharten Wasser ein derart süffiges und edles Bier zu brauen, das es mit den Big Playern am Markt aufnehmen kann, bleibt – was sonst – Betriebsgeheimnis.

Immerhin ist es die älteste Naturheilquelle des Landes, dessen Kraft Römer und Kelten schon vor 2000 Jahren zu schätzen wussten. Eine Mixtur für absolute Liebhaber, die mehr als nur ihren Durst löschen wollen, sondern die mystische Geschichte dahinter zelebrieren.

Zugänglich bleibt, wie es in Schloss Sauerbrunn seit Anbeginn Tradition ist, der Quellüberfluss für die ansässige Dorfgemeinde – zur freien Entnahme, versteht sich. Und auch in Zukunft geht man bei Thalheimer nicht in die Expansionsoffensive, sondern bleibt sich treu und will als handwerklich perkfekte Manufaktur auf höchste Qualität und grenzenlose Leidenschaft bauen, um weiterhin ein weltweit einzigartiges Bier zu brauen.

www.thalheimerheilwasser.at

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