Im Hinterzimmer

Anspruchsvolle Hedonisten machen im Stollen 1930 in Kufstein Bekanntschaft mit den besten Spirits der Welt und tauchen dabei ein in die exklusive Hinterzimmer-Romantik der Prohibitionszeit.
November 13, 2015

Stollen 1930 in Kufstein
Fotos: Stollen 1930/sternmanufaktur

Barkonzept Stollen 1930 in KufsteinWie der Herr, so das Gscherr: Die Persönlichkeit des Tiroler Gastro-Querdenkers Richard Hirschhuber spiegelt sich in jeder Facette seines Kufsteiner Unternehmens wider. Die jüngste, neben Auracher Löchl, dem kleinsten Brückenrestaurant der Welt, und dem Kaffee Bistro Die Donau, heißt Stollen 1930 und atmet den lasterhaften Geist der US-amerikanischen Speakeasy-Bars, die sich während der Prohibition von 1919 bis 1933 in den Hinterzimmern eingenistet hatten. Ganz zur Freude des nach Spirit(s) geifernden Publikums, versteht sich.

Geifernde Massen spricht Hirschhuber nicht an, auch billigen Fusel sucht man im Stollen 1930 vergebens – Qualität lautet hier die Parole. Das beginnt bei der exklusiven Location des Eisstollens, der vor 600 Jahren dem Kufsteiner Festungsberg abgerungen wurde und heute 50 Gästen ein mystisches Ambiente bietet. Die herausragende Qualität zieht sich weiter wie ein roter Faden. Durch die hochwertige Mailänder Barausstattung, entworfen von Hirschhuber und seinem operativen Geschäftsführer Martin Gasteiger, über die stimmige akustische Beschallung mittels eigens angefertigter High-End-Boxen bis hin zur Getränkekarte.

Die hat das Potenzial, manchem Genießer ein freudiges Glucksen zu entlocken: Selten Gutes und Gutes mit Seltenheitswert reiht sich erfreulich umfangreich in die Kategorien Cocktails, Shots, Rum, Gin, Wodka, Whisky, Wein und Bier. Auf die Spitze treibt Hirschhuber seinen Qualitätsanspruch dann in der Rubrik „Das Beste der Welt“. Hier führt er seinen Gästen das High-End jeder Kategorie zu Gemüte. Wie den kubanischen Maximo-Rum für resche 210 Euro pro 4 cl, was sich relativiert, wenn man weiß, dass von diesem flüssigen Schatz weltweit nur noch rund 88 Flaschen im Umlauf sind. Gin scheint ein Liebkind des Hausherrn zu sein: Er plant, in den kommenden zwei Jahren tausend ausgewählte Flaschen nach Kufstein zu bringen, um Europas größtes Gin-Museum zu bestücken.

Der Umbau des Stollens und ehemaligen Weinkellers in eine Bar, wie man sie eigentlich in den spannungsgeladeneren Ballungszentren der Welt vermuten würde, hatte seinen Preis. 500.000 Euro wurden investiert, mit weiteren rund 100.000 Euro wird die Instandhaltung der Gesamtsubstanz (inklusive Auracher Löchl und Co.) jährlich zu Buche schlagen – kein Wunder, die Lüftungsanlage arbeitet ohne freie Tage. Dass das nicht von einer komasaufenden Partyklientel aufgewogen wird, liegt auf der Hand. Hirschhuber setzt auf die Zielgruppe der Genussmenschen mit einem Faible für außergewöhnliches Flair und die fühlt sich bestens aufgehoben: Die anspruchsvollen Stollen-1930-Gäste, allesamt über 21 laut Hausordnung, kommen seit der Eröffnung am 18. Dezember 2013 mitunter aus München angereist, um sich täglich von 17 Uhr bis 2 Uhr von den fünf welterfahrenen Bartendern verwöhnen zu lassen. Da macht es sich bezahlt, dass Hirschhuber seine Mitarbeiter auf Exkursionen in die gastronomischen Brennpunkte des Globus schickt, um im beschaulichen Kufstein Gastronomie auf Weltniveau zu veranstalten. Das ist Hirschhuber, dem ruhelosen Kreativkopf, der stets nach dem Besonderen Ausschau hält, im Stollen 1930 vollends gelungen.

Kontakt
Stollen 1930
www.auracher-loechl.at

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