Investment Ranking Austria 2013

Mit 131 Millionen Übernachtungen übertrifft die Hotellerie sogar die sensationelle Höchstmarke von 2008.
November 13, 2015

08.10.2013 Österreichs Hotellerie hat die Krise bisher nahezu unbeschadet überstanden – und dennoch ist die Branche in Bewegung. Mit 131 Millionen Übernachtungen verzeichnete die Hotellerie im vergangenen Jahr sogar einen neuen Allzeit-Rekord. Investoren aus Ländern mit unsicherem Unterbau suchen sichere Anlagen – und finden sie in der österreichischen Hotellerie. Doch der Mangel an Betriebsnachfolgern bedroht vor allem kleine und mittlere Unternehmen, die sich durch Beratung durchaus Hilfe suchen könnten. Während soziale Nachhaltigkeit sich immer mehr als Trend durchsetzt, scheint es schwer, die selbst gesteckten Ansprüche umzusetzen. Und weil bei ACCOR die Zukunft der Vertragsgestaltung unsicher aussieht, wird die Gesellschaft von AAA auf AA herabgestuft – trotz einer beachtlichen Gesamtperformance.

Indessen verändert sich weiterhin die Gästestruktur: Während etablierte Quellmärkte verlieren, kommen viel mehr Besucher aus dem osteuropäischen Raum. In Wien sorgt ein wahrer Bettenboom nicht nur für begeisterte Reaktionen, trotz der Rekordzahlen: Aufstockungen sowohl im Budget- als auch im oberen Segment verschärfen den Wettbewerb in der Bundeshauptstadt. Gleichzeitig stehen quer durch alle Stadtviertel weitere Neueröffnungen an. Bald stellt sich die Frage: Was gibt der Markt noch her?
Nachhaltigkeit ist unterdessen in aller Munde: Bei dem weltweiten Wertewandel in der Tourismusindustrie ist Österreich ganz vorn dabei, auch im sozialen Bereich. Doch nicht alle Hotelgesellschaften, die nach außen als wertschätzende Arbeitgeber auftreten, vermögen dies auch gegenüber ihren Mitarbeitern auszuleben – eine Kompetenz, die auch nur schwer gelernt werden kann. Zwar gelten in der Hotellerie die Mitarbeiter als wichtigste Ressource. Doch viele Angestellte machen inzwischen möglichen Unmut im Internet öffentlich, wo sie ihren Dienstgeber an seinen Ansprüchen messen und bewerten – das sorgt, außer für Transparenz, für Aufregung.

Trends und Entwicklungen:
Rekorde, fehlende Nachfolger, soziale Nachhaltigkeit, anspruchsvolle Gäste

Rekorde – international und hausgemacht
Das Jahr 2012 war ein Erfolg: Mit 131 Millionen Übernachtungen übertrifft die Hotellerie sogar die sensationelle Höchstmarke von 2008 und freut sich über ein Plus von vier Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Anteil internationaler Gäste stieg auf 95 Millionen. Für einen weiteren Rekord sorgten die Österreicher selbst: Der Anteil der inländischen Gäste stieg um rund zwei Prozent auf 36 Millionen Nächtigungen – ein neues Höchstniveau! Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer pro Gast blieb dabei konstant bei 3,5 Nächten.
Mit 9,8 Übernachtungen pro Einwohner belegt Österreich bei der Tourismusintensität inzwischen Platz 3 im europäischen Vergleich.
Durchweg alle Bundesländer konnten sich über positive Ergebnisse freuen. Am besten behauptete sich Wien mit einem Zuwachs von über sechs Prozent – und die Entwicklung setzt sich fort: Auch im ersten Quartal 2013 stieg die Anzahl der Übernachtungen weiter an. Kein Wunder: Die Hauptstadt besticht mit Neueröffnungen wie dem 25hours Hotel und den noch zu erwartenden quer durch alle Bereiche und Stadtviertel.

Unbekannte Investoren – fehlende Nachfolger
Der Trend von internationalen Investoren, meist aus Ländern mit unsicherem Unterbau, hält an – und sie breiten sich weiter aus. Stand bisher vor allem Wien im Fokus, scheinen nun immer mehr auch Objekte in den Bundesländern interessant zu sein. Um finanzielle Werte abzusichern wird in Luxusimmobilien wie Schlösser, aber auch in Traditionsbetriebe oder ganze Regionen investiert. Die Anleger sind dabei meist nicht bekannt – und es werden stetig mehr.
Ein immer deutlicher drängendes Problem ist die Betriebsnachfolgeregelung. Nur wenigen Betrieben gelingt eine Übergabe an die junge Generation – viele geben mittlerweile den Betrieb auf oder verkaufen. Vor allem kleine und mittlere Unternehmen, bei denen Beratung hilfreich sein könnte, zeigen hier jedoch ungebrochene Resistenz.

Soziale Nachhaltigkeit – Anspruch und Wirklichkeit
Bei der Nachhaltigkeit ist Österreichs Hotellerie ein Trendsetter: Vor allem setzen österreichische Hoteliers darauf, Ressourcen schonend zu nutzen und die Effizienz zu steigern. Ein erstes Vollholzhotel wurde dieses Jahr im Salzburger Leogang eröffnet. Sozialer Nachhaltigkeit kommt ein immer größerer Stellenwert zu: Weil sie die wichtigste Ressource einer Hotelgesellschaft darstellen, stehen Mitarbeitern der Steigenberger Gesellschaft beispielsweise umfangreiche Programme zur Aus- und Weiterbildung und vielfältige freiwillige soziale Leistungen zu. Selbst die Neuen am Markt gehen in diese Richtung und eröffnen Mitarbeiterakademien. Das hat auch für die Besucher Folgen: Die Qualifizierung und Zufriedenheit der Mitarbeiter spiegeln sich in der Zufriedenheit der Gäste wider. Alle anderen, die diesen Wertewandel nicht verstehen, zählen zu den Verlierern am Markt. Erschwerend für sie kommt hinzu, dass man die Eigenschaft als „Menschenspezialist“ mit der erforderlichen Wertschätzung nicht lernen kann, sondern davon überzeugt sein muss, um sie quer durch alle Ebenen zu leben.

Anspruchsvolle Gäste – virtuelle Hotels
Es wird immer schwieriger, den Gast zufrieden zu stellen: Der moderne Gast wird zunehmend reiseerfahrener und will qualitativ hochwertige Einzigartigkeiten erleben: Der Wunsch nach einem individuellen Genuss von Erlebnissen ist ein Trend, der die Hotelgesellschaften unter Druck setzt. Sie müssen immer kreativer werden, um sich mit möglichst differenzierten Angeboten abzuheben.
Das Erlebnis beginnt für den Gast bereits, bevor er im Hotel eintrifft: Eine ansprechende Webseite und Entgegenkommen in den sozialen Medien erzeugen bei ihm eine viel versprechende Erwartung – die vor Ort aber auch erfüllt werden muss.
Und zwar auch mit Authentizität: Der Kunde, quer durch alle Altersschichten, will eine realitätsnahe Erfahrung, die sich von einer inszenierten Vorstellung unterscheidet – ein Zeitgeist, der sich zukünftig noch verstärken wird. Daneben zählen vor allen Dingen im Bereich des Ferientourismus die Faktoren Zeit, Raum und Ruhe als Luxusgut. Im Stadtbereich materialisiert sich dieser Trend als so genanntes virtuelles Hotel: Der Gast wohnt in einem Apartment oder einer Wohnung und genießt dennoch alle Annehmlichkeiten eines Hotels.

Weitere Spitzenplätze im Investment Ranking Austria
Ebenfalls einen Platz in der Spitzengruppe und ein hervorragendes AA Rating erreichten Austria Trend Hotels und die Steigenberger Hotel Group. Mit Star Inn, PMT und Motel One konnten heuer neue Teilnehmer gewonnen werden – einige im Vorjahr schlecht bewertete Teilnehmer schieden auf eigenen Wunsch aus dem Rating aus.

Das Investment Ranking Austria 2013 wird herausgegeben vom TREUGAST International Institute of Applied Hospitality Sciences und der HORWATH Tourismus Consulting Austria. Es wird mittels eines ständig weiterentwickelten spezifischen Verfahrens erstellt, dem ein Katalog aus über 200 Kriterien zu Grunde liegt, der auch Fragen zur Nachhaltigkeit, Social Media und Sicherheiten berücksichtigt.

Quelle: HORWATH Tourismus Consulting Austria

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