Öffentliche Androhung von Straftaten: Ermittlungen gegen Attila Hildmann laufen

In Hildmanns Telegram-Kanal war zuletzt immer wieder von einem geplanten Völkermord durch Impfungen gegen das Coronavirus und von einem "zionistischen Regime unter Merkel" und Bill Gates die Rede.
Juni 22, 2020 | Text: dpa/red | Fotos: Attila Hildmann

Die Brandenburger Kriminalpolizei hat ihre Ermittlungen gegen den Kochbuchautor Attila Hildmann ausgeweitet. „Wegen der öffentlichen Androhung von Straftaten haben wir Anzeige von Amts wegen aufgenommen“, teilte die Polizei am Montag per Twitter mit. Der für politisch motivierte Straftaten zuständige Staatsschutz im Landeskriminalamt habe die Ermittlungen übernommen. Dabei soll es erneut um Äußerungen Hildmanns in einem Internetkanal gehen. Zur Frage, ob Hildmann sich antisemitisch oder volksverhetzend geäußert hat, schrieb die Polizei: „Die Prüfungen im Zusammenhang mit Attila Hildmann sind noch nicht abgeschlossen.“

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Was sind die Hintergründe?

In Hildmanns Telegram-Kanal war zuletzt immer wieder von einem geplanten Völkermord durch Impfungen gegen das Coronavirus und von einem „zionistischen Regime unter Merkel“ und Bill Gates die Rede: „Für Zionisten sind wir wertlose Materie denn sie sind angeblich das ‚auserwählte Volk‘ deshalb ist es nach ihrer Logik auch alles völlig ok mit dem geplanten Völkermord!“.

Er erwähnt in dem Zusammenhang den Nazi-Diktator Adolf Hitler, der zwar «viele Millionen Menschen getötet» habe, aber «ein Segen für Deutschland» gewesen sei im Vergleich zu Merkel. Mit „Zionisten“ bezeichne er eine bestimmte Gruppe innerhalb der Juden, erklärte Hildmann.

Zudem schimpfte der Verfasser über die Medien und deren Berichte über ihn, betonte aber auch, er nehme kein Wort zurück.

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Gegen den Kochbuchautor Attila Hildmann wird aktuell ermittelt.

Was sagt Hildmann zu den Vorwürfen?

Auf Anfrage äußerte er sich zunächst nicht zu den Ankündigungen der Polizei. In seinem Telegram-Kanal wurde aber die Polizei am Freitag direkt angesprochen. In den vergangenen Wochen hatte Hildmann mehrfach Demonstrationen und Autokorsos gegen die Corona-Einschränkungen organisiert.

Der Becker Joest Volk Verlag, der mit Hildmann zusammen gearbeitet hatte, sprach von „unerträglichen Äußerungen“. Man werde dem Autor „auf all unseren Auftritten keinerlei Plattform mehr“ bieten. Es werde geprüft, ob Verträge gekündigt werden könnten.

UPDATE: Wie die BZ Berlin berichtet gab es am Wochenende einen Anschlag auf Hildmanns Büro. Laut Informationen des Mediums sollen Unbekannte Pflastersteine auf die Fensterscheiben seines Berliner Restaurants geworfen haben.

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