Rookies of the Year 2007

Sechs Youngsters kochten – und die Entscheidung war knapp: Birgit Hermann & Philipp Janele sind die „Rookies of the Year 2007“.
November 13, 2015

eine gruppe junger leute in einheitsuniform posieren Es war das mit Abstand Coolste, was es je unter Nachwuchskochwettbewerben gegeben hat. Es wurde gebrutzelt, drapiert, gekostet, gerappt und gefeiert. Und es sollte fünf Stunden dauern, bis die Topjury aus Österreichs Starköchen wusste, welches Duo „Rookies of the Year“ werden würde und damit in den Olymp der besten Lehrlinge Europas aufsteigen darf.
Vier Österreicher gegen zwei Deutsche lautete das ungleiche Ländermatch. Aus dem Norden hatten es Peter Seidl und Kristina Kliem ins Finale geschafft – für die beiden sympathischen Schüler der HOGA Dresden war es das Highlight schlechthin: „Wir können es gar nicht fassen, dass wir hier sind – es ist ein unglaubliches Erlebnis und eine große Ehre“, meinen sie und ein Hauch von Nervosität war ihnen schon bleim Blütenzupfen anzusehen.
Das zweite Team im Bunde kam vom Schlosshotel Fuschl in Salzburg. Benjamin Christopher Felber und David Daxner gelten als Toplehrlinge bei Zweisternemann Thomas M. Walkensteiner und waren sofort Feuer und Flamme, als sie vom Rookies-Wettbewerb hörten. „Wir wussten: da wollen wir unbedingt dabei sein“, so Felber, der nun demnächst in der Patisserie lernt und es sich durchaus vorstellen könnte, ein „ganz Süßer“ zu werden.
Und nicht minder ehrgeizig als ihre Kontrahenten waren auch Philipp Janele und Birgit Hermann vom Hotel Sacher in Wien nach Graz gefahren. Hier merkte man gleich: ein Team, das sich perfekt ergänzt. Philipp Janele übernahm mit seiner ruhigen und genauen Art den fachlichen Part, Birgit Hermann sorgte mit Wiener Humor für die nötige Frauenpower in der Küche.
Explosionen für die Jury „Ich bin total überrascht von diesem unglaublich hohen Niveau der Youngsters“, meinte ein begeisterter Helmut Österreicher mit leuchtenden Augen beim Verkosten der zweiten Vorspeise. Und nicht nur dem Koch des Jahrzehnts, sondern auch den anderen Topstars in der Jury merkte man sichtlich an, dass das Probieren der insgesamt neun Gerichte alles andere als eine Pflichtübung war. Eigentlich kam da fast eher der Eindruck des puren Genusses auf. „Wenn man nur in allen Toprestaurants so tolle Dinge auf dem Teller finden würde …“, meinte Meinl am Graben-Souschef Thomas Göls. „Haubenniveau“, schwärmte auch der „junge wilde“ Christof Widakovich. Und Didi Dorner – der wie immer im Orange-Look mächtig Farbe in die Jury brachte: „Essen muss eine Geschmacksexplosion sein – und das erleben wir hier heute zweifellos.“
Überschäumend wie die feinen Espumas auf den Tellern war auch die Stimmung in der ROLLING PIN-Lounge – Moderator Michi Weinmann brachte die Messe zum Beben. Unzählige Besucher, Gastronomen, Journalisten und Fernsehteams ließen es sich nicht nehmen, live beim größten Nachwuchskochwettbewerb Europas dabei zu sein. Unter Tempo, aber immer mit der nötigen inneren Ruhe wurde in der offenen Showküche von unseren sechs Youngsters gebraten, gefüllt und gebacken – im 10-Minuten-Takt wurden zu „I’ve Got the Power“ ihre kulinarischen Feuerwerke serviert. Für jede weitere Minute gab es beinharte Punkteabzüge. Stets ein strenges Auge und eine helfende Organisationshand hatte dabei Küchenjuror Walter Mayer, Koch der Köche 2003.

ein junger koch arbeitet hoechstkonzentriert an seinem kulinarischen werk „Es wird verdammt knapp“, wusste Fabios-Küchenchef Christoph Brunnhuber schon nach den drei Hauptspeisen. „Diese sechs sind so top, dass ich mir sie sicher genauer anschauen werde“, zwinkerte Heinz Reitbauer jun. Wäre also kein Wunder, wenn der eine oder andere vielleicht bald im Steirereck in Wien ein und aus gehen würde. So kreativ, geschickt und auf den Punkt wie die Produkte aus dem vorgegebenen Warenkorb (Seesaibling, Lammkeule, Steirer-Kren, Stangensellerie, Süßkartoffeln, Pfifferlinge und Graumohn) miteinander kombiniert und zu optischen Highlights verarbeitet wurden …
Der Cappuccino vom Lamm mit Eierschwammerl-Kren-Espuma von Benjamin Ch. Felber und David Daxner punktete durch Rafinesse, der Saibling aus dem Weizenrauch auf Meerrettich-Pannacotta (von Kristina Kliem und Peter Seidl) mit jeder Menge Geschmack. Und eines der Highlights von Philipp Janele und Birgit Hermann war zweifellos ihr Dessert: Haselnusskeks mit Mohnzwetschken und Zeller-Apfeleis.
Wien is(s)t anders Vielleicht war es auch diese letzte süße Verführung, die ihnen die entscheidenden Punkte bringen sollte. Weinmann rappte noch einmal zu „Rock me Amadeus“, die Jury rund um Österreicher, Reitbauer, Brunnhuber, Göls, Dorner und Widakovich stand Spalier und ließ die sechs Youngsters noch einmal richtig zittern.
Um exakt 15.03 Uhr stand nach über fünfstündigem Kochen und zweistündigem Verkosten das Ergebnis fest: Philipp Janele und Birgit Hermann vom Hotel Sacher in Wien sind die „Rookies of the Year 2007“. Freudenschreie, Umarmungen und jede Menge Gratulationen füllten die nächsten Minuten, Sacher-Küchenchef Hans Peter Fink herzte seine Schützlinge und der Champagner spritzte in die Menge. Und das für alle sechs – denn noch knapper hätte die Entscheidung gar nicht ausfallen können: nur jeweils sechs Punkte trennten die Ersten von den Zweiten beziehungsweise die Zweiten von den Dritten.
Johann Lafer meldete sich von Fernsehaufzeichnungen knapp vor der Siegerehrung am Telefon und erklärte sich auf Grund des knappen Ergbnisses sofort bereit, nicht nur den beiden Siegern den Hauptpreis zur Verfügung zu stellen, sondern alle sechs zu einem Praktikum auf die Stromburg einzuladen! Außerdem erhielten alle sechs Kochmessersets im Wert von je EUR 500,–.
Genossen haben es die Jungstars jedenfalls sichtlich – und gebracht dürfte es ihnen auch einiges haben: Die eine oder andere Telefonnummer wurde bereits unter den Topköchen der Jury verteilt. Oder wie Rookies-Initiator Jürgen Pichler meinte: „Das sind unsere Stars von morgen – genau solche Talente werden international gesucht!“ Wir freuen uns schon auf 2008, wo sich wieder die besten Nachwuchsköche Europas matchen und sich Topstars präsentieren werden.

 Kalt gedämpfter Seesaibling mit Steirer-Kren-Paradeisern>>Ergebnisse

1. Platz – 384 Punkte
Birgit Hermann und Philipp Janele

Hotel Sacher, Wien
Vorspeise: Kalt gedämpfter Seesaibling mit Steirer-Kren-Paradeisern
Hauptspeise: Steirisches Junglamm mit Kardamomsüßerdäpfeln und Eierschwammerln
Nachspeise: Haselnusskeks mit Mohn-
Ziegenkäse, Hauszwetschke und
Stangenzeller-Apfelsorbet

2. Platz – 390 Punkte
Kristina Kliem und Peter Seidl
HOGA Dresden
Vorspeise: Trilogie vom Seesaibling (Saibling aus dem Weizenrauch auf Meerrettich-Pannacotta, roh marinierter Saibling mit Blüten und Graumohnvinaigrette, Saiblingsschaum in Bleichselleriebändern)
Hauptspeise: Mediterranes Lamm (Lammragout an Zucchini-Tomaten-Gratin, rosa Lammhüfte auf glasiertem Gemüse, Erbsenespuma und Süßkartoffeln)
Nachspeise: Sündiges Türmchen trifft Saures Vergnügen (Haselnuss-Mascarpone-Törtchen, Grand-Marnier-Aprikosen und Kardamom-Zitrusfrucht-Soße)

3. Platz – 396 Punkte
Benjamin Christopher Felber und David Daxner, Schlosshotel Fuschl
Vorspeise: Variation von Lamm u. Eierschwammerln (geräucherter und gekochter Schinken, Carpaccio v. Lamm mit Eierschwammerl-Tomaten-Vinaigrette, Cappuccino v. Lamm mit Eierschwammerl-Kren-Espuma)
Hauptspeise: Variation vom Saibling (Saiblingscanelloni in Stangenselleriegelee und Kardamomwolke, gebackenes Bällchen von Saibling und Flusskrebsen mit Kohlrabipüree, Saubohnen und Krebsensauce)
Nachspeise: Süßkartoffeltascherl mit Mohnfülle, kandierten Pistazien auf Zwetschkenespuma und Zwetschkensorbet

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