Rettet die österreichische Gastronomie.
Die österreichische Gastronomie und Hotellerie befinden sich seit 03.11.2020 im zweiten Lockdown.
Der Umsatzersatz, Fixkostenzuschuss, die MwSt-Reduktion und Kurzarbeit sind für die ganze österreichische Gastronomie und Hotellerie ohne Frage eine große Hilfe und europäische Spitze.
Der bereits mehr als viermonatige Lockdown hat jedoch tiefe Spuren in der Gastronomie und Hotellerie hinterlassen, sowohl bei den Unternehmen selbst, als auch bei MitarbeiterInnen.
Es droht ein Fachkräfte-Kollaps.
ROLLING PIN hat auf www.rollingpin.com die größte Umfrage über die aktuelle Situation der MitarbeiterInnen der Gastronomie und Hotellerie gestartet.
Die Ergebnisse der Umfrage – an der 17.414 MitarbeiterInnen der Gastronomie und Hotellerie teilgenommen haben – sind erschreckend und besorgniserregend für die Zukunft der gesamten österreichischen Gastronomie und Hotellerie.
25,33% der TeilnehmerInnen wollen die Gastronomie und Hotellerie so rasch wie möglich verlassen.
Die Hauptgründe für einen Branchenwechsel sind die Covid-bedingte fehlende Perspektive sowie der Einkommensverlust, welcher u.a. dem Entfall des Trinkgeldes geschuldet ist.
Wenn hier seitens der Regierung nicht rasch gegengelenkt wird, droht dem Tourismusland Österreich kein Fachkräftemangel, sondern ein Fachkräfte-Kollaps.
Gemeinsam mit engagierten Arbeitgebern wie Matthias Winkler (Sacher-Hotels) stellen wir daher folgende Forderungen:
UNSERE FORDERUNGEN
1. Trinkgeld-Ersatz für alle MitarbeiterInnen der Gastronomie & Hotellerie.
Die MitarbeiterInnen sind das Herzstück der Gastronomie und Hotellerie.
Trinkgeld ist für viele MitarbeiterInnen der Gastronomie & Hotellerie ein wesentlicher und fix kalkulierter Gehaltsbestandteil.
Die Mitarbeiter der österreichischen Gastronomie und Hotellerie haben daher nicht nur einen Einkommensverlust durch Arbeitslosigkeit oder Kurzarbeit, sondern verlieren laut unserer Umfrage auch im Durchschnitt € 241,00 pro Monat an Trinkgeld, seit November also durchschnittlich € 1.200 netto.
Der Einkommensverlust der MitarbeiterInnen der österreichischen Gastronomie und Hotellerie liegt daher weit über dem anderer Branchen.
Wir fordern daher für alle MitarbeiterInnen der Gastronomie und Hotellerie, welche der Branche erhalten bleiben oder in die Branche wechseln, bis 31.12.2022 einen Steuerfreibetrag in der Höhe von 20% ihres Brutto-Einkommens.
Durch den Steuerfreibetrag soll der Verlust des Trinkgeldes kompensiert werden und gleichzeitig ein finanzieller Anreiz geschaffen werden, in der Branche zu bleiben bzw. in Gastronomie und Hotellerie – welcher ein Fachkräfte-Kollaps droht – zu wechseln.
2. Klare Ziele und Vorgaben, unter welchen Sicherheitsmaßnahmen die Gastronomie und Hotellerie wieder öffnen darf.
Uns ist vollkommen bewusst, dass die Bekämpfung der Pandemie und das Schützen von Menschenleben die aller höchste Priorität hat.
GastronomInnen und Hoteliers/Hotellières sowie deren MitarbeiterInnen benötigen jedoch eine verbindliche Orientierung, wann und wie sie wieder arbeiten dürfen.
Wir fordern daher klare und verbindliche Vorgaben, welche sicherheitsrelevanten Auflagen die Gastronomie und Hotellerie bei einer Bewirtung einhalten müssen.
Darüber hinaus fordern wir eine klare Kennzahl, aus welcher hervorgeht, ab wann Betriebe wieder öffnen dürfen oder ggfs. wieder schließen müssen.
In diese Kennzahl sollen jedoch nicht nur der Inzidenzwert, sondern auch weitere Parameter wie z.B. die Krankenhausbelegung und Durchimpfungsrate pro Bezirk einfließen.
Durch eine Kennzahl können alle Bewohner eines Bezirks an deren Erreichung und damit aktiv am Ziel – der Öffnung ihrer Gastronomie und Hotellerie – mitarbeiten.