7 kuriose Weihnachtsbräuche

Christkind, Geschenke, Weihnachtslieder unterm Tannenbaum, Weihnachtspunsch – so gesittet läuft's bei den Isländern, Spaniern und Russen nicht.
Dezember 18, 2015 | Fotos: beigestellt

Mr. und Mrs. Santa Claus
Oh du fröhlich, oh du verrückte Weihnachtszeit! Wir haben für euch mal im Repertoire der europäischen Weihnachtsbräuche gestöbert und sind auf so einiges Lustiges, Seltsames und Kurioses gestoßen. Have fun!

1. Island: Weihnachtszwerge

Wir haben das Christkind, in Island bringt nicht eine Person die Geschenke, sondern gleich 13! Die 13 Weihnachtszwerge von den Bergen. Das sind Gnome, die einem Weihnachtsmann ähneln. Sie tauchen vor Weihnachten nach und nach auf. Der erste Weihnachtszwerg kommt am 12. Dezember und dann jeden Tag ein weiterer, bis am Heiligabend alle 13 Zwerge wieder zusammen sind. Da essen die Isländer dann zusammen das traditionelle Jolaar, das Weihnachtsschaf, dann geht jeden Tag wieder ein Zwerg bis Dreikönigstag am 6. Januar. Ganz schön kompliziert, oder?

2. Polen: Überraschungsgast

Wie nett, bei den Polen wird am Weihnachtsabend immer traditionell ein Gedeck mehr aufgelegt – falls ein überraschender oder unerwarteten Gast zum Weihnachtsmahl kommt. Meistens kommt natürlich niemand.

3. Spanien: Süßigkeiten-Scheißer

Jedem das Seine. Bei den Spaniern in Katalonien gibt es einen recht eigenwilligen Brauch – nämlich den Tió de Nadal, ein Geschenke “scheißenden” Baumstamm. Klingt schräg, ist es auch. In der Weihnachtszeit wird von den Kindern ein Baumstamm mit Beinen, einer Mütze und einem aufgemaltem Gesicht verziert, der unter einer Decke liegt, damit ihm nicht kalt wird. An Weihnachten selbst singen die Kinder dann ein spezielles Lied und klopfen mit Stöcken auf den Stamm. Ob sie damit wohl die Verdauung anregen wollen? Wenn die Kinder dann die Decke wegziehen, finden sie Süßigkeiten und kleine Geschenke, die der Tió de Nadal ausgeschieden hat. Lecker, lecker! Eine der wichtige Krippenfiguren in Katalonien ist übrigens „el Caganer“, der „Scheißer“. Der heißt wirklich so, er erledigt etwas abseits vom Jesuskind mit heruntergelassenen Hosen sein Geschäft.

4. Spanien: Weihnachtslotterie

Und gleich noch ein Weihnachtsbrauch der wilden Spanier: Dass in España Weihnachten mit der weltweit größten Lotterie eingeläutet wird, wissen einige vielleicht schon. Am 22. Dezember wird die Ziehung im Fernsehen übertragen und fast alle Spanier sitzen vor der Glotze. Kurioses Detail: Die Gewinnzahlen werden von Waisenkinder im Fernsehen vorgesungen.

5. Schweden: Disney-Fans

Die Schweden sind schon ein lustiges Völkchen, während wir an Weihnachten Filme wie „Der kleine Lord“, „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ oder „Kevin – allein zu Haus“ schauen, sitzen in Schweden Jung und Alt vor dem Fernseher und glotzen Donald Duck. Weihnachten in Entenhausen!

6. Ungarn: Hexen-Stuhl

In Ungarn gibt es sie anscheinend noch: Hexen. Um ihnen zu entkommen, bauen die Ungarn ab 13. Dezember einen ganz besonderen Stuhl. Warum das ganze? Der Luca-Stuhl besteht aus sieben verschiedenen Holzarten und soll vor Hexen schützen. Genau an Heiligabend muss er fertig sein und wird dann zur Christmette mitgenommen. Dort stellen sich die Ungarn auf den Stuhl und halten nach Hexen Ausschau. Sieht man eine, schnappt man sich den Stuhl und rennt damit nach Hause. Ein besonderer Trick, damit die Hexen einen nicht erwischen: Man wirft Mohnsamen auf den Boden, die die Hexen alle schön brav aufsammeln müssen, bevor sie die Verfolgung wieder aufnehmen können. Zuhause angekommen, verbrennt man dann schnell den Stuhl und ist so für das nächste Jahr vor den Hexen sicher.

7. Russland: Telefondate

Lustig geht es zu Weihnachten bei den russischen Frauen zu, ob das die Männer auch so empfinden ist die Frage. Weihnachten wird hier erst ab dem 7. Januar gefeiert und dann begeben sich die Singledamen auf Männerschau. Denn ab 6. Januar suchen sie zwölf Tage lang ihren zukünftigen Ehemann – und zwar auch indem wahllos Nummern ins Telefon eingetippt werden. Der Mann, der drangeht, soll dann der Zukünftige sein. Ob viele Männer in dieser Zeit wohl den Hörer absichtlich neben die Gabel legen?

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