Guide Michelin Tokio: Keine Sterne mehr für Sushi-Gott Jiro Ono

Weil das beste Sushirestaurant der Welt Sukiyabashi Jiro nicht mehr für alle geöffnet hat, streicht Michelin es aus seinem Guide.
November 27, 2019 | Fotos: Shutterstock

Mit 94 Jahren serviert Jiro Ono noch immer Sushi in seinem winzigen Restaurant Sukiyabashi Jiro in Tokio, das auch als Sushi Jiro bekannt und alles andere als irgendein Sushirestaurant ist. Es schmückt sich mit dem Titel des World’s Best Sushi Restaurant, hat 2011 eine eigene Filmdokumentation bekommen und trug unglaubliche zwölf Jahre lang drei Michelin-Sterne – bis gestern.

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Immer noch exzellentes Sushi, aber jetzt ohne Sterne: Michelin hat Jiros Restaurant aus seiner Gourmetbibel gestrichen.

Warum hat Jiro keine Sterne mehr?

Michelin hat das Sukiyabashi Jiro aus seinem neuen Guide für Tokio gestrichen. Dieser Paukenschlag hat allerdings nichts mit der Sushi-Qualität in seinem Restaurant – die unverändert herausragend ist – zu tun. Vielmehr bestraft die Gourmetbibel den Sushi-Gott, weil das Sukiyabashi Jiro neuerdings nicht mehr öffentlich zugänglich ist. Soll heißen, wer eine Reservierung möchte, muss entweder Stammgast sein oder über den Concierge eines Luxushotels buchen.

Big Names haben bei Jiro seit der Eröffnung im Jahr 1965 schon so einige die Stäbchen in die Hand genommen: Joël Robuchon, Hugh Jackman, Katy Perry, und sogar der ehemalige US-Präsident Barack Obama dinierte 2014 gemeinsam mit Japans Premierminister Shinzo Abe im Sushi Jiro, um hinterher festzustellen, es sei das beste Sushi gewesen, das er je gegessen hatte.

Die nunmehrige Beschränkung der Gästeschaft auf VIPs begründet das Restaurant auf seiner Website mit Platzproblemen: „Leider wird diese Situation wahrscheinlich andauern, weil unser Restaurant nur Platz für bis zu zehn Gäste auf einmal bietet.“ Man entschuldigt sich für jegliche Unannehmlichkeiten, die den Gästen dadurch entstehen. Für den Guide Michelin spielt das jedoch keine Rolle.

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Tokio ist und bleibt das Capital of Food.

Restaurants, in die nicht jeder essen gehen kann, werden nicht bewertet, erklärte einen Sprecherin des Guide bei der Präsentation der neuen Ausgabe: „Es war nicht richtig, zu sagen, dass das Restaurant Sterne verloren hat, sondern es ist nicht mehr Gegenstand der Behandlung in unserem Guide. Michelin stellt Restaurants vor, in die jeder gehen kann, um zu essen.“

Dasselbe Schicksal wie das Sukiyabashi Jiro ereilte auch das Restaurant Sushi Saito.

Wer sind die Sieger im neuen Guide Michelin für Tokio?

Der Guide Michelin 2020 bestätigt wieder einmal Tokios Rolle als weltweiter Kulinarik-Hotspot. Mit 226 Sternerestaurants sind es mehr als in jeder anderen Stadt der Welt, berichtet der Guardian. Von den elf Dreisternern halten drei ihre Macarons bereits seit sagenhaften 13 Jahren. 57 Restaurants und Hotels sind als Neueinsteiger unter den besternten Betrieben.

Erstmals mit drei Sternen ausgezeichnet wird das Kawadoki, das nach zwölf Jahren mit durchgehend zwei Sternen nun heraufgestuft wurde. Ihre drei Sterne gehalten haben das Restaurant Kanada, das Quintessence und das Restaurant Joël Robuchon. Die beiden Letzteren kredenzen französische Küche, während im Kanada japanisch gekocht wird.

Zwei Sterne gibt es für das Inua unter der Führung von Thomas Frebel, dem ehemaligen Entwicklungschef des noma in Kopenhagen. Von einem auf zwei Sterne verbessert hat sich demnach das Ginza Shinohara, und das Prisma ist nun das einzige italienische Zwei-Sterne-Restaurant in Japan.

www.guide.michelin.com

www.sushi-jiro.jp

 

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