Not amused: Jamie Oliver ist pleite

Untergang mit extra Olivenöl: Alle 25 Restaurants des englischen Starkochs sind insolvent – über 1000 Arbeitsplätze sind gefährdet.
Mai 21, 2019 | Fotos: Shutterstock

Die Profis übernehmen 

Jamie Oliver ist ohne Zweifel einer der Erfolgreichsten seiner Zunft. Seine erste Fernsehshow, The Naked Chef, machte ihn 1999 schlagartig international berühmt. Es folgten Formate voller sozialem Engagement wie die Kampagne Feed me better, die im Fernsehen unter dem Titel Jamie’s School Dinners ausgestrahlt wurde und für die Verbesserung der Mahlzeiten in Schulkantinen sorgte. 
Ich bin zutiefst traurig über dieses Ergebnis und möchte allen Mitarbeitern und unseren Lieferanten danken, die seit über einem Jahrzehnt ihr Herz und ihre Seele in dieses Geschäft gesteckt haben.
Jamie Oliver ist nun endgültig den roten Zahlen ausgeliefert 
Doch dass der englische Starkoch als unternehmerischer Gastronom kein allzu glückliches Händchen hat, ist schon seit längerem bekannt. Wie jetzt herauskommt, ist die (betriebs)wirtschaftliche Lage seines Gastro-Imperiums desaströs. 25 Betriebe sollen unter Gläubigerschutz gestellt werden – wobei die Unternehmensberatungsfirma KPMG diese Betriebe nun krisenverwaltet. Das berichtet unter anderem die englische Tageszeitung The Guardian. 
"Ich bin zutiefst traurig über dieses Ergebnis und möchte allen Mitarbeitern und unseren Lieferanten danken, die seit über einem Jahrzehnt ihr Herz und ihre Seele in dieses Geschäft gesteckt haben. Ich weiß, wie schwierig dies für alle Betroffenen ist", wird der Starkoch vom englischen „Guardian“ zitiert. 

Internationale Filialen nicht von der Insolvenz betroffen 

Bei den 25 Betrieben handelt es sich um die 23 Standorte von Olivers Restaurantkette Jamie’s Italian sowie seine Restaurants Fifteen und Barbecoa in London. Die Restaurants außerhalb Großbritanniens – gut zwei Dutzend – werden als Franchise-Unternehmen geführt und sind damit von der Pleite nicht betroffen.

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Der englische Starkoch ist insolvent. 

Es ist kompliziert 

Darunter befindet sich das Jamie’s Italian am Wiener Dr.-Karl-Lueger-Platz. Hinter diesem Ableger steht die Gruppe „Zsiday Gastronomy Group“, die auch in der ungarischen Hauptstadt zwei Ableger betreibt. Dem KURIER gab der Marketing-Manager Bayer Bence zu Protokoll: "Das internationale Restaurantgeschäft ist ein gut entwickeltes Franchise-Modell, das vollständig unabhängig war, ist und bleibt. Jamie Oliver Group hat mehrere Franchise-Partner in verschiedenen Regionen. Das internationale Restaurantgeschäft ist ein sehr erfolgreicher Teil der Marke und ein hervorragender Maßstab für die gesamte Gruppe."
Ich weiß ehrlich gesagt nicht, was passiert ist.
Oliver hat in seinem Imperium betriebswirtschaftlich keinen Durchblick mehr 

13 Millionen Pfund ohne Wirkung 

Konkret bedeutet das: Rund 1300 Beschäftigte müssen in den 25 Filialen in Großbritannien um ihre Jobs fürchten. Wie hoch die Schulden momentan sind, ist noch nicht bekannt. Aber: Laut Daily Mail soll die Kette Jamie’s Italian bereits 2017 kurz vor dem Bankrott gestanden sein. Sage und schreibe 71,5 Millionen englische Pfund soll die Kette damals in der Kreide gestanden sein, andere Quellen sprechen gar von 81 Millionen. Auch die 12,7 Millionen Pfund, die Jamie Oliver höchstpersönlich aus seinem Ersparten in seine gastronomischen Babys gepumpt hatte, haben offenbar nichts gebracht. 

Unübersichtliche Lage

Für Jamie Oliver selbst ist die Lage unübersichtlich, wie er damals auch unumwunden gestand: 
„Ich weiß ehrlich gesagt nicht, was passiert ist“, erklärte er in einem Interview mit der Financial Times. „Wir versuchen immer noch, es zu klären, aber ich denke, dass die Geschäftsleitung, die wir vor Ort hatten, versucht hat, das zu überstehen, was man als perfekten Sturm bezeichnen würde.“ Oliver spielt damit unter anderem auf die Krise des britischen Einzelhandels an, auf zu teure Mieten und Kosten, die nicht zuletzt durch den Brexit in die Höhe schnellten. Kurz: „Es war viel los.“
Nach den zwölf bereits im vergangenen Jahr geschlossenen Filialen von Jamie’s Italien folgen nun also weitere 23. Was mit den über 1000 Arbeitsplätzen passiert und wann genau die Restaurants ihre Pforten schließen werden, ist noch nicht bekannt.  www.jamieoliver.com

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