Razzia im Dolder Grand Hotel in Zürich

Die Schweizer Zollbehörde beschlagnahmte im Dolder Grand Gemälde im Wert von kolportierten 50 Millionen Franken. Der Grund? Steuerschulden des Hotelbesitzers.
März 8, 2017 | Fotos: Shutterstock

Dolder Grand Hotel

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Was sind schon 12 Millionen Franken Steuerschulden? Viel Geld. Und das sieht auch die Schweizer Zollbehörde so. Diese Summe schuldet nämlich der Frankenmilliardär und Besitzer des Luxushotels Dolder Grand in Zürich, Urs E. Schwarzenbach, der Eidgenössischen Zollverwaltung.
Daher beschlagnahmten laut der Neuen Zürcher Zeitung 20 Steuerfahnder kurzerhand einen Teil der Gemäldesammlung von Schwarzenbach im Wert von kolportierten 50 Millionen Franken, die im Dolder Grand unter anderem in der Lobby und im Restaurant hangen. Rund 30 Gemälde wie etwa von Fernando Botero, Joan Miro, Jean Dubuffet oder Niki de Saint Phalle wurden konfisziert.
Der Grund dafür? Die Aktion der Fahnder hat mit einem seit 2013 andauernden Ermittlungsverfahren gegen den Geschäftsmann und Kunsthändler Schwarzenbach zu tun. Ihm wird konkret vorgeworfen, Kunstschätze im Wert von über 130 Millionen Franken illegal in die Schweiz eingeführt und dafür keine Steuern bezahlt zu haben.

Schwarzenbachs Anwalt kommentierte die Situation gegenüber dem Tagesanzeiger.ch wie folgt: „Es ist eine totale Überreaktion des Zolls. Wegen 12 Millionen Franken Steuerforderung ins Dolder einzufallen und in der Rezeption, in der Eingangshalle und im Restaurant die schönsten Gemälde abzuhängen, ist völlig übertrieben.“ Das sei geschäftsschädigend.
Auf direkte Anfrage von ROLLING PIN zu einem Statement erklärte der Managing Director Dolder Hotel AG, Mark Jacob: „Die Beschlagnahmung der rund 30 von insgesamt 150 Kunstwerke sind für das Dolder Grand ein grosser Verlust. Unseren Gästen bieten wir aber weiterhin ein außergewöhnliches und vielseitiges Ambiente.“
Und wie rechtfertigt die Schweizer Zollbehörde ihr Vorgehen? „Wir haben ihm eine grosszügige Zahlungsfrist zugestanden“, meint der Sprecher der Eidgenössischen Zollverwaltung, Peter Zellweger, gegenüber Schweizer Medien. „Da Herr Schwarzenbach diese Frist ungenutzt verstreichen ließ, sahen wir uns gezwungen, Massnahmen zur Sicherung der Ansprüche zu ergreifen.“

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