Inspiration: Zurück in die Kindheit

Wie andere Konzepte funktionieren und warum: Ein Blick auf die spannendsten Hotels, Bars und Restaurants und darauf, wie Sie sich umsetzen lassen.
November 13, 2015

spannende HotelkonzepteFotos: RedDot Hotel, Erwin Zijlstra, Dishoom

RedDot Hotel, TaiwanZurück in die Kindheit
RedDot Hotel, Taiwan

Klaustrophobie-Ängste im Lift? Zu faul zum Stiegensteigen? Wer extraschnell und vor allem supercool beim Frühstück antanzen will, hat im RedDot Hotel in Taiwan eine stylishe Möglichkeit für den perfekten Auftritt. Denn wer hier nicht auf den Lift warten will, nimmt eben die Rutsche. Das dachten sich die Betreiber des abgedrehten Hotels in Taiwan und bauten für stolze 100.000 US-Dollar eine geschwungene Tunnelrutsche in ihr Haus. 30 Meter lang wurde die Rutsche, in vier Teilen musste sie ins Hotel transportiert und zwischen dem ersten und zweiten Stock installiert werden. Inspiriert haben ihn dazu die kreativ gestalteten Büros von Google, berichtete Hotelbetreiber Stephen Wu. „Wir haben insgesamt vier Firmen gefragt, bevor wir ein Unternehmen gefunden haben, das dieses schwierige Projekt in die Tat umgesetzt hat.“ Das RedDot Hotel setzte bislang schon auf ungewöhnliche Ausstattungsmerkmale. So thront mitten in der Lobby ein Rasierstuhl. Die blitzblank gewienerte Rutsche wird von ulkigem Neonlicht in Szene gesetzt. Hipster finden hier also das perfekte Umfeld, um dem Außergewöhnlichen zu frönen.

Konzept: Designer Stephen Wu hat sich im Central District von Taiwan das ehemalige Galaxy Hotel geschnappt und es zum RedDot Hotel geformt. Herzstück ist die glitzernde, 27 Meter lange Röhrenrutsche vom zweiten Stockwerk direkt in die Lobby.

Motto: Ziel ist es, Gäste in frühere Zeiten zurückzuversetzen. Es soll auch eine Plattform für Künstler und Kultur sein. Dafür wurden…

spannende HotelkonzepteFotos: RedDot Hotel, Erwin Zijlstra, Dishoom

RedDot Hotel, TaiwanZurück in die Kindheit
RedDot Hotel, Taiwan

Klaustrophobie-Ängste im Lift? Zu faul zum Stiegensteigen? Wer extraschnell und vor allem supercool beim Frühstück antanzen will, hat im RedDot Hotel in Taiwan eine stylishe Möglichkeit für den perfekten Auftritt. Denn wer hier nicht auf den Lift warten will, nimmt eben die Rutsche. Das dachten sich die Betreiber des abgedrehten Hotels in Taiwan und bauten für stolze 100.000 US-Dollar eine geschwungene Tunnelrutsche in ihr Haus. 30 Meter lang wurde die Rutsche, in vier Teilen musste sie ins Hotel transportiert und zwischen dem ersten und zweiten Stock installiert werden. Inspiriert haben ihn dazu die kreativ gestalteten Büros von Google, berichtete Hotelbetreiber Stephen Wu. „Wir haben insgesamt vier Firmen gefragt, bevor wir ein Unternehmen gefunden haben, das dieses schwierige Projekt in die Tat umgesetzt hat.“ Das RedDot Hotel setzte bislang schon auf ungewöhnliche Ausstattungsmerkmale. So thront mitten in der Lobby ein Rasierstuhl. Die blitzblank gewienerte Rutsche wird von ulkigem Neonlicht in Szene gesetzt. Hipster finden hier also das perfekte Umfeld, um dem Außergewöhnlichen zu frönen.

Konzept: Designer Stephen Wu hat sich im Central District von Taiwan das ehemalige Galaxy Hotel geschnappt und es zum RedDot Hotel geformt. Herzstück ist die glitzernde, 27 Meter lange Röhrenrutsche vom zweiten Stockwerk direkt in die Lobby.

Motto: Ziel ist es, Gäste in frühere Zeiten zurückzuversetzen. Es soll auch eine Plattform für Künstler und Kultur sein. Dafür wurden Möbel von taiwanesischen Designern aufgestellt und in der 1F Gallery finden Kunstausstellungen statt.

www.reddot-hotel.com

RedDot HotelFotos: RedDot Hotel, Erwin Zijlstra, Dishoom

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Lucy Cube, Deventer

Eine Gruppe von vier holländischen Designern hat sich zusammengetan, um mit Lucy in the sky eines der außergewöhnlichsten Hotelprojekte zu realisieren. Dabei handelt es sich um eine Sammlung von drei One-Room-Hotelblöcken, welche nun die industrielle Hafengegend der altehrwürdigen Stadt Deventer bei Amsterdam verschönern. Drei Jahre lang tüftelten die vier Freunde an ihren Ein-Zimmer-Hotels in exponierten Lagen. Mit ihren schicken Kuben wollen sie nicht nur das Hafenviertel aufwerten: Die Koproduktion zwischen Architekten und bildenden Künstlern soll zudem mehr Farbe in den öffentlichen Raum zaubern. Ein weißer Lucy Cube etwa schwebt auf einem verrosteten Getreidespeicher, darin verstecken sich neben dem Bett jeweils in einer Ecke Bad mit Dusche, Toilette und Kochnische. Was alle Lucys gemein haben, sind die hundertprozentige Privatsphäre, die einzigartige Aussicht und ein organisches Frühstück.

Konzept: Die Lucy-Ein-Zimmer-Hotels fungieren gleichzeitig als Hotel und Kunstobjekt. Dabei werden Fähigkeiten von Architekten mit denen von bildenden Künstlern kombiniert, um einen außergewöhnlichen urbanen Rückzugsbereich zu erschaffen.

Motto: Jedes Objekt wurde speziell auf seine unmittelbare Umgebung zugeschnitten und bietet einen einzigartigen Ausblick auf die Nachbarschaft.

www.elucy.nl

Dishoom King’s Cross, LondonFotos: RedDot Hotel, Erwin Zijlstra, Dishoom

Dishoom King’s CrossViktorianischer Traum
Dishoom King’s Cross, London

Dishoom ist eine Sammlung von drei unterschiedlichen Res­taurants der Brüder Shamil und Kavi Thakrar aus London. Nummer drei in der Nähe der U-Bahn-Station King’s Cross ist eingerichtet wie eines der Warenhäuser oder Lager, die in den 1920er-Jahren typischerweise hinter den Victoria Stations in Indien betrieben wurden und in den Zeiten der Unabhängigkeitskriege gern als beliebter Treff und Café genutzt wurden. Hier zu finden: eine Cocktailbar namens Permit Room im Untergeschoß, eine Saftbar im Bombay-Stil im Erdgeschoß und die Küche samt Balkontischen auf einer erhöhten Plattform im ersten Stock. Ebendort entstehen die traditionellen Reisspeisen und ein spezielles Gericht, das sich Nalli Nihari nennt: ein Lammeintopf, der mit gebackenem Sesam, Zwiebelsamen-Naan oder Lammgehirn serviert wird und nach indischem Mythos das Herz stärken soll. Die spezielle Optik des Dishoom wurde mit antiken Möbelstücken erreicht. Sitzbänke aus alten Zügen oder die Nachbildung einer Bahnhofsuhr in Bombay Central: Eine Zeitreise ist den Gästen garantiert.

Konzept: Eine Hommage an die iranischen Cafés,
die einst Teil des täglichen Lebens in Bombay waren.

Motto: Die Speisekarte ist nicht umfangreich,
bietet aber die üblichen indischen Gerichte. Interessanter sind die
vielen kleinen Speisen, die eben dem Bombay-Café-Image entsprechen.

www.dishoom.com

Urban Stay Hotel Columbia, WienFotos: Urban Stay, Sean Jackson, beigestellt

Urban Stay Hotel Columbia, WienChic in Wien
Urban Stay Hotel Columbia, Wien

Urban Stay wurde 2014 von zwei Hoteliers gegründet, die sich bereits vor 25 Jahren in der internationalen 5-Sterne-Hotellerie kennengelernt haben. Gemeinsam entwickelten sie erfolgreich ein völlig neues Konzept: das der kleinen, aber feinen Boutique-Hotels im 3- und 4-Sterne-Segment. Übernommen werden kleine Betriebe und schließlich zu individuellen sowie zeitgemäßen Hotels gestaltet. Urban Stay ist persönlich, bietet Wiedererkennbarkeit und ein klares Profil. Kein Zimmer gleicht dem anderen, die Liebe steckt im Detail. Geführt werden die Hotels jeweils von einem Gastgeber, der für alle Anliegen da ist. Die Gestaltung der Zimmer wurde einem renommierten Designer übergeben. Werner Pramel zeichnet sich unter anderem bereits für Artwork in renommierten Hotels wie dem Marriott Bukarest, Intercontinental Warschau sowie für das gesamte Dreamcastle-Hotel in Paris/Disneyland verantwortlich. Von ihm und der Künstlerin Michelle Laker stammt auch die Idee des Kunstprojektes „HeroIne“ sowie des zugehörigen Bilderkonzepts: Helden der Geschichte werden dabei zu Heldinnen der Geschichte.

Konzept: Das Persönliche und die „Wohnzimmer“-Atmosphäre stehen im Fokus.

Motto: Urban Stay setzt keine Direktoren und Manager ein, denn der Gast soll sich heimisch fühlen.

www.columbia.at

Craft-Bier-Himmel MEANTIME TASTING ROOMS, LondonFotos: Urban Stay, Sean Jackson, beigestellt

Craft-Bier-Himmel
MEANTIME TASTING ROOMS, London

Die Meantime Brewery hat in London Legenden- wie Pionierstatus. Während die meisten Pubs und Brauereien noch Pints in Unmengen unter die hopfenaffinen Briten gebracht haben, war es in dem zeitgeistigen Unternehmen schon früh en vogue, die feinen Kreationen zu schlürfen und aus Weingläsern zu verkosten. Seite an Seite stehen hier herrliche Pale Ales mit grandiosen Stouts und Lagern. Zudem sorgen saisonale Highlights wie das Yakima Red für mächtig Freude auf dem Gaumen. Und während man einen spannenden Abend verbringt, wandelt man inmitten von beeindruckender Braukultur. Damit der Alkohol nicht die Überhand gewinnt, werden auch Klassiker der britischen Küche auf beachtlichem Niveau auf die Teller gebracht. Zudem gibt es regelmäßige Schulungen, bei denen auch Foodpairing-Einheiten angeboten werden. Und all jene, die vom Besuch so begeistert waren, dass sie am liebsten gar nicht mehr wegwollen, haben die Möglichkeit, sich im stylishen Shop von der Hundeleine bis hin zur Bierseife mit Meantime-Brewing-Gimmicks auszustatten.

Konzept: Tasting Room mit niveauvollem kulinarischen Angebot und Foodpairing-Seminaren.

Gimmick: Man kann die Braumeister direkt bei der Arbeit beobachten.

www.meantimebrewing.com

Figlmüller, WienFotos: Urban Stay, Sean Jackson, beigestellt

Figlmüller, WienPierre Nierhaus
Figlmüller, Wien

Was für München das Hofbräuhaus, ist für Wien Figlmüller. Kein Tourist kommt an der „Heimat des Schnitzels“ vorbei, die gleich hinter dem Stephansdom zu finden ist. In der gemütlichen Gaststube mit typisch Wiener Charme findet man zu jeder Tageszeit neben dem lokalen Publikum Gäste aus aller Herren Länder, die in Entzücken über die hauchdünnen, weit über den Tellerrand hinausragenden Schnitzel geraten. Das Figlmüller-Schnitzel ist ein Markenzeichen und hat sich seit seiner Geburtsstunde im Jahr 1905 nicht verändert. Es ist ein bisschen größer, ein bisschen dünner, extrem knusprig und wohl deswegen auch stets ein bisschen beliebter als andere Schnitzel. Das Figlmüller-Schnitzel ist ein Schweineschnitzel. Möchte man ein Kalbsschnitzel, ist dies eine Extra-Bestellung. Obwohl die Karte weitere Wiener Klassiker bereithält, bestellt die Mehrzahl der Gäste das Aushängeschild.

Dazu werden hausgemachter Erdäpfelsalat und ein Glas Wein aus eigenem Anbau serviert. Alternativ gibt es Traubensaft oder Almdudler. Bei dieser Fokussierung auf ein Produkt ist die verkaufte Schnitzelmenge naturgemäß enorm. Einkauf und Verkauf profitieren von der Konzentration auf ein Kernprodukt. Beim Einkauf werden durch die hohen Mengen gute Konditionen verhandelt. Und im Service sind echte Profis am Werk, die genau wissen, was sie ihren Gästen schuldig sind. Die Ober servieren beispielsweise immer noch im zeitlos eleganten Smoking und berichten gerne, dass für den Backvorgang eines original Figlmüller-Schnitzels nicht weniger als drei Pfannen benötigt werden. Sie zelebrieren das Meisterstück mit Stolz und Traditionsbewusstsein und unterstreichen so die Echtheit und Authentizität der Geschichte. Die beiden Figlmüller-Standorte in der Wiener Innenstadt werden von Hans und Thomas Figlmüller in vierter Generation geführt. Beide sind ganz moderne Gastronomen, die enorm viel von Marketing verstehen. Das Geheimnis ihres beeindruckenden Erfolges sind die mustergültige, klare Positionierung und die Konzentration auf ein Kernprodukt. Bezeichnend sind auch das extrem hohe Qualitätsbewusstsein und ein im Hintergrund wie am Schnürchen laufendes, perfekt durchorganisiertes Geschäft mit optimierter Fertigung.

Das Stammhaus in der Wollzeile umfasst 70 Quadratmeter, das zweite Restaurant in der Bäckerstraße 450 Quadratmeter. Zusammen haben beide Figlmüller-Restaurants 270 Plätze und setzen rund acht Millionen Euro Umsatz um. Unter Hans und Thomas Figlmüller wurde das Unternehmen erweitert: 2004 wurde der Heurige in Grinzing komplett zum bierigen Wirtshaus figls umgebaut. 2009 eröffnete der Coffeeshop Daily Roast am Flughafen Wien. 2012 kam die urbane Brasserie/Café Joma am Hohen Markt dazu. 2014 eröffnete das Lugeck, eines meiner Beratungskonzepte, nur einen Steinwurf von den Schnitzel-Restaurants entfernt. Gerade eben erst, im April 2015, kam die zweite Daily-Roast-Coffeeshop-Filiale am Flughafen dazu. Trotz dieser dynamischen Expansion mit gleich mehreren neuen Marken: Das Stammhaus in der Wollzeile und das Restaurant in der Bäckerstraße, in denen das berühmte Figlmüller-Schnitzel serviert wird, bilden nach wie vor die Urzelle des Unternehmens.

Erfolgsfaktoren
• Einfachheit, klare Positionierung und konsequente Fokussierung bei den Produkten.
• Absolutes Qualitätsbewusstsein sowie klares, einfaches Marketing.

Pierre Nierhaus ist der Innovations- und Veränderungsspezialist für die Hospitality-Industrie und Dienstleistungsbranche mit langjähriger Erfahrung als Gastronomieunternehmer, Trendexperte und Konzeptberater. Regelmäßig veranstaltet er Trendtouren für Hospitality-Profis.

Die nächste Gastroexpedition: Trend Expedition London | 29. 05. 2015 – 31. 05. 2015

www.nierhaus.com

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