Die Krise als Chance genutzt

Erfolgsmanager - Manfred Kröswang steht mit seinen erst 33 Jahren einem der größten Lebensmittel-Unternehmen im deutschsprachigen Raum als Geschäftsführer vor. Entgegen allen Trends erwirtschaftete er mit seinen 240 Mitarbeitern 2009 einen Rekordumsatz von 94 Millionen Euro. Im Interview erklärt er, warum Preisdumping für ihn kein Erfolgsmodell ist.
November 13, 2015

Foto: Kröswang

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Manfred Kröswang (33)

Geschäftsführer, KRÖSWANG – Der Frische-Lieferant,

www.kroeswang.at

Manfred Kröswang

DSeit 35 Jahren beliefert KRÖSWANG mehr als 8500 Gastronomiebetriebe und Großküchen in ganz Österreich und Bayern mit frischen und tiefgekühlten Lebensmitteln. Das Familienunternehmen aus Grieskirchen erreichte im Jahr 2009 einen Rekordumsatz von 94 Millionen Euro und beschäftigt 240 Mitarbeiter. Der firmeneigene Fuhrpark legt jährlich mehr als 4 Millionen Kilometer zurück und liefert Lebensmittel für 150 Millionen zubereitete Menüs pro Jahr. Das Sortiment des Frische-Lieferanten reicht von Fleisch, Geflügel und Fisch über Gemüse, Salate und Fertiggerichte bis hin zu Gebäck, Molkereiprodukten und Fetten. Manfred Kröswang studierte an der Wirtschaftsuniversität in Wien und steht dem Unternehmen seit 2006 als Geschäftsführer vor.

ROLLING PIN: Herr Kröswang, die Lebensmittelbranche liefert sich derzeit eine Schlacht um den geringsten Preis. Wie wichtig ist im Jahr 2010 Preisdumping im Kampf um den Kunden?
Manfred Kröswang: Der Preis wird im Handel immer eine Rolle spielen. Aber nur über Preisdumping sehe ich keinen Sinn, mein Unternehmen zu profilieren. Wenn ich nur der Billigste sein will, so begebe ich mich auf eine Gratwanderung. Dazu sind wir nicht bereit. Ausschlaggebend muss die Qualität sein, zu einem vernünftigen Preis. Wir lösen das so, dass wir eine Mindestqualität vorgeben. Und darunter gehen wir keinesfalls. 95 Prozent der Kunden befriedigen wir damit und den Rest eben nicht. Damit muss ich leben können.

RP: Wie es scheint, leben Sie damit nicht schlecht. KRÖSWANG erzielte 2009 einen Rekordumsatz von 94 Millionen Euro. Wie war das möglich in einem Jahr, das von der Krise geprägt war?
Kröswang: Es ist grotesk…

Foto: Kröswang

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Manfred Kröswang (33)

Geschäftsführer, KRÖSWANG – Der Frische-Lieferant,

www.kroeswang.at

Manfred Kröswang

DSeit 35 Jahren beliefert KRÖSWANG mehr als 8500 Gastronomiebetriebe und Großküchen in ganz Österreich und Bayern mit frischen und tiefgekühlten Lebensmitteln. Das Familienunternehmen aus Grieskirchen erreichte im Jahr 2009 einen Rekordumsatz von 94 Millionen Euro und beschäftigt 240 Mitarbeiter. Der firmeneigene Fuhrpark legt jährlich mehr als 4 Millionen Kilometer zurück und liefert Lebensmittel für 150 Millionen zubereitete Menüs pro Jahr. Das Sortiment des Frische-Lieferanten reicht von Fleisch, Geflügel und Fisch über Gemüse, Salate und Fertiggerichte bis hin zu Gebäck, Molkereiprodukten und Fetten. Manfred Kröswang studierte an der Wirtschaftsuniversität in Wien und steht dem Unternehmen seit 2006 als Geschäftsführer vor.

ROLLING PIN: Herr Kröswang, die Lebensmittelbranche liefert sich derzeit eine Schlacht um den geringsten Preis. Wie wichtig ist im Jahr 2010 Preisdumping im Kampf um den Kunden?
Manfred Kröswang: Der Preis wird im Handel immer eine Rolle spielen. Aber nur über Preisdumping sehe ich keinen Sinn, mein Unternehmen zu profilieren. Wenn ich nur der Billigste sein will, so begebe ich mich auf eine Gratwanderung. Dazu sind wir nicht bereit. Ausschlaggebend muss die Qualität sein, zu einem vernünftigen Preis. Wir lösen das so, dass wir eine Mindestqualität vorgeben. Und darunter gehen wir keinesfalls. 95 Prozent der Kunden befriedigen wir damit und den Rest eben nicht. Damit muss ich leben können.

RP: Wie es scheint, leben Sie damit nicht schlecht. KRÖSWANG erzielte 2009 einen Rekordumsatz von 94 Millionen Euro. Wie war das möglich in einem Jahr, das von der Krise geprägt war?
Kröswang: Es ist grotesk. Wir haben noch nie so viele Neukunden gewonnen wie im vergangenen Jahr. Wenn es den Gastronomen schlecht geht, schauen sie sich bei den Lieferanten gern nach Alternativen um. Davon haben wir profitiert. Für ein Unternehmen, das ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis bietet, ist eine schwierige Marktsituation von Vorteil.

RP: Wie sieht die Zwischenbilanz 2010 aus?
Kröswang: In den ersten fünf Monaten stehen wir bei plus 15 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Und dass wir auf einem guten Weg sind, zeigen auch unsere aktuellen Kundenumfragen. Hier schneiden wir in den Punkten Qualität, Service und Frische mit den Bestnoten ab. Außerdem sind wir mit einer Lieferzuverlässigkeit von 99,7 Prozent führend in der Branche.

RP: Welche Kriterien bewerten Ihre Kunden als besonders wichtig?
Kröswang: Frische, Verlässlichkeit und Produkte regionaler, also österreichischer Herkunft. Regionalität allerdings nur dann, wenn der Preisunterschied zur überregionalen Ware nicht zu hoch ist.

RP: Laut dem Trend der Regionalität müssten Sie ja auch mehr regionale Produkte verkaufen. Ist das so?
Kröswang: Im Frischebereich hat es eine Relevanz bei Fleisch, Fisch, Geflügel und Gemüse. Bei der Tiefkühlware kaufen wir aber dort ein, wo das Ursprungsland des jeweiligen Produktes ist. Der wesentliche Aspekt liegt aber auf den frischen Waren wie Fleisch aus der Steiermark von Schirnhofer, Geflügel aus Kärnten von Wech, Fisch aus Oberösterreich von Holzinger, Pasteten-Terrine aus Wien von Hink oder aus Bayern Gemüse und Salate.

RP: Spiegelt sich der kommunizierte Trend zur Regionalität nun also auch im Verkauf wider?
Kröswang: Im Vergleich zu den vergangenen Jahren kann ich keinen eklatanten Zuwachs beim Verkauf von regionalen Produkten erkennen. Vielleicht auch, weil viele Betriebe unter einem Preisdruck standen und internationale Produkte meist günstiger sind.

RP: Man sagt, jede Krise bereinigt eine Branche. Auch im Lebensmittelsektor sind nicht alle Big Player unbeschadet ausgestiegen.
Kröswang: Der Wettbewerb in der Lebensmittelbranche ist sicher ein harter, aber er bewirkt auch, dass internationale Konzerne sich schwertun, in Österreich Fuß zu fassen. Man ist einfach zu stark im eigenen Land – auch aufgrund der höheren Produktqualität im Vergleich zu den Nachbarländern.

RP: Wie ist das Klima in der Lebensmittelbranche untereinander?
Kröswang: Großteils sehr vernünftig. Einzelne Ausreißer wird es immer geben. Auf der obersten Ebene aber respektiert man sich und begegnet sich mit Fairness.

RP: Sie beliefern ja auch deutsche Gastronomen. Gibt es Unterschiede zu Österreich?
Kröswang: In unseren Liefergebieten ist das Niveau gleich hoch. Was vielleicht auch daran liegt, dass in Deutschland Bayern unser Hauptzielmarkt ist. Da gibt es vielleicht Unterschiede in der Produktbezeichnung oder bei Fleischschnitten – darauf sind wir aber eingestellt.

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