Wie schmeckt Kiwano?
Stimmt schon: In Zeiten der Klimakrise gilt es, sich zweimal zu überlegen, ob man zu Produkten greift, die erst den Erdball halb umrunden müssen, um in unseren Regalen zu landen. Doch nicht jede exotische Frucht muss dadurch gleich Tabu für Regionalitätsverfechter sein.

Stimmt schon: In Zeiten der Klimakrise gilt es, sich zweimal zu überlegen, ob man zu Produkten greift, die erst den Erdball halb umrunden müssen, um in unseren Regalen zu landen. Doch nicht jede exotische Frucht muss dadurch gleich Tabu für Regionalitätsverfechter sein.

Beweisstück A: Die Kiwano. Ihre feurig orange-gelbe, stachelige Schale zeugt von entfernter Verwandtschaft mit Kürbis; ihr von essbaren Kernen durchzogenes, feucht-glibberiges Fruchtfleisch erinnert an Passionsfrucht. Aber im Gegensatz zu letzterer ist Kiwano, ursprünglich aus Afrika, nicht auf tropisches Klima angewiesen. Deshalb gedeiht sie heute in vielen Ländern: hauptsächlich in Israel, Australien und Neuseeland. Und auch in heimischen Breitengraden, etwa im Süden Österreichs, wo sie seit einigen Jahren kultiviert wird, geht es der Kiwanopflanze prächtig.
Aber wie schmeckt sie denn nun, die Kiwano? Nun: Man sollte sich nicht von ihrer Bezeichnung in die Irre führen lassen, die eine Ähnlichkeit mit Kiwi suggeriert. Man kann beide halbieren und auslöffeln, doch hier enden die Gemeinsamkeiten.
Der Markenname Kiwano wurde in den 1980er-Jahren in Neuseeland erfunden, um die Frucht besser verkaufen zu können – ihr eigentlicher Name, Horngurke (oder auch Hornmelone), klingt eben nicht so verlockend. Tatsächlich gleicht Kiwano einer Mischung aus Gurke, Banane und Passionsfrucht mit einem leicht säuerlichen Hauch von Limette.
Ein ganzer Fruchtsmoothie entspringt also dieser harten Schale, die übrigens nicht nur als dekoratives Dessertbehältnis eingesetzt, sondern auch – für den zusätzlichen Vitaminboost – gleich mitgegessen werden kann. Verfeinert mit etwas Zucker oder als hübsche Ergänzung zu einem Salat ist die Horngurke eine perfekte Erfrischung für heiße Tage, und auch als Zutat für Saucen herzhafter Gerichte hat dieser exotische All-in-one-Früchtecocktail Potenzial. Und all das – sofern regional bezogen – sogar ganz ohne schlechtes Gewissen.