Ukraine-Krieg: Preisanstiege zwingen Unternehmen zum Produktionsstopp

Zuletzt stellte Neuburger die Produktion der vegetarischen Marke "Hermann" ein. EU will eigene Lebensmittelproduktion erhöhen.
März 28, 2022 | Fotos: Neuburger

Energie, Treibstoff und Lebensmittel werden teurer. Das führt dazu, dass immer mehr Unternehmen sich dazu gezwungen sehen, ihre Produktion zu drosseln oder einzustellen. Der Lebensmittelhersteller Neuburger setzt seine vegane Marke Hermann vorübergehend komplett aus.

„Um unsere Produkte weiter zu einem leistbaren Preis anbieten zu können, müssten wir nicht vertretbare Abstriche bei der Qualität machen. Die Zutaten zu strecken, auf BIO zu verzichten oder Zusatzstoffe hinzuzufügen – das kommt nicht infrage“, stellen Hermann und Thomas Neuburger in einer Presseaussendung klar. Wie es mit der Marke jetzt weitergeht, ist noch offen. Von der Stilllegung betroffen sind 50 Beschäftigte, die in anderen Positionen zum Einsatz kommen sollen. Die Zucht der Pilze, aus der die veganen Fleischersatzprodukte hergestellt werden, werde weiterbetrieben.

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Erst kürzlich hatte Neuburger 50 Millionen Euro in neue Pilzzucht-Hallen für die Produktion veganer Produkte investiert

EU-Kommission will Lebensmittelproduktion erhöhen

Am Mittwoch hat die EU-Kommission Pläne für eine gesteigerte Lebensmittelproduktion in der EU vorgestellt, um Importausfällen aus der Ukraine und Russland vorzubeugen. Vorübergehend soll dafür die Bewirtschaftung von Brachflächen erlaubt werden. Österreichs Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) unterstützt den Vorschlag. Kritik kommt allerdings von NGOs und Verbänden, die eine Untergrabung der Ziele für eine nachhaltige Landwirtschaft befürchten. Brachflächen sollten zur Förderung der Artenvielfalt dienen.

Das Papier der EU-Kommission sieht außerdem rund 500 Millionen Euro an Finanzhilfen für europäische Landwirte vor.

Corona-Kurzarbeit verlängert

Die Produktionsschwierigkeiten in mehreren Branchen zwingt immer mehr Angestellte in die Kurzarbeit. Erst am Donnerstag beschloss der Österreichische Nationalrat, die Corona-Kurzarbeit, die Ende März auslaufen hätte sollen, um zwei Monate zu verlängern. Betroffen seien hauptsächlich Mitarbeiter in der Stadthotellerie und bei Veranstaltern, so Arbeitsminister Martin Kocher (ÖVP).

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