Bühne frei für die Oscars der Gastronomie: Die Rolling Pin.Awards Germany 2024
Was für ein wunderbares Gefühl, mit euch allen diese Auszeichnung zu feiern. Einen Preis, den ich hier nicht nur für mich, sondern stellvertretend für mein ganzes Team in Händen halte. Ihr seid alle großartig!“ Diese Worte von Tim Raue gingen in der zum Bersten gefüllten Halle der Chefs.Stage bei der Rolling Pin.Convention Germany in Düsseldorf fast unter. Zu laut der Applaus, Standing Ovations! Die Freude der neu gekürten Nummer Eins der „Best Chefs Germany“ ist freilich verständlich.
„Das sind schließlich die Oscars der Gastronomie“, lieferte Raue im Anschluss gleich selbst die Begründung. Was in dem großen Trubel fast unterging, aber an dieser Stelle unbedingt Erwähnung finden sollte: Der Zweitplatzierte Jan Hartwig freute sich mit seinem Freund und Kollegen so echt und intensiv, dass man fast meinen würde, er hätte selbst den Titel gewonnen. Ein Zeichen wahrer Wertschätzung und Unterstützung. Big Hand!
Was für ein wunderbares Gefühl, mit euch allen diese Auszeichnung zu feiern. Einen Preis, den ich hier nicht nur für mich, sondern stellvertretend für mein ganzes Team in Händen halte. Ihr seid alle großartig!“ Diese Worte von Tim Raue gingen in der zum Bersten gefüllten Halle der Chefs.Stage bei der Rolling Pin.Convention Germany in Düsseldorf fast unter. Zu laut der Applaus, Standing Ovations! Die Freude der neu gekürten Nummer Eins der „Best Chefs Germany“ ist freilich verständlich.
„Das sind schließlich die Oscars der Gastronomie“, lieferte Raue im Anschluss gleich selbst die Begründung. Was in dem großen Trubel fast unterging, aber an dieser Stelle unbedingt Erwähnung finden sollte: Der Zweitplatzierte Jan Hartwig freute sich mit seinem Freund und Kollegen so echt und intensiv, dass man fast meinen würde, er hätte selbst den Titel gewonnen. Ein Zeichen wahrer Wertschätzung und Unterstützung. Big Hand!
Geballte Frauenpower
Tatsächlich aber hatte die diesjährige Verleihung der Gastronomie-Oscars noch jede Menge anderer Höhepunkte und Überraschungen zu bieten. Etwa die emotionale Laudatio von Rolling Pin-CEO Jürgen Pichler auf Heston Blumenthal, der zum „Inspiration Chef of the Century“ gekürt wurde. Die gesamte Laudatio verfolgte er ganz im hintersten Teil des Saals, um dann tief bewegt auf der Bühne pure Herzlichkeit zu versprühen.
Mit Tränen in den Augen sagte er bloß: „Danke! Ich bin sprachlos. Ich liebe euch!“ Ähnlich bewegt zeigte sich der legendäre Marc Haeberlin, der einmal mehr nicht durch viele laute Worte Sympathiepunkte sammelte, sondern durch – ob seiner unglaublichen Verdienste fast schon übermenschlichen – Bescheidenheit.
„Ihr macht mich sprachlos. Diese Auszeichnung bedeutet mir unglaublich viel!“
Heston Blumenthal nach Überreichen des Rolling Pin.Awards „Inspiration Chef of the Century“
Was heuer ebenfalls auffiel: Es waren noch nie so viele Frauen unter den Nominierungen. Allen voran, Rosina Ostler (Alois – Dallmayr Fine Dining, München), die nicht nur als Femal Chef nominiert war, sondern auch den Rolling Pin.Award „Newcomer des Jahres“ abräumte und gleichzeitig auch den höchsten Neueinstieg in der Liste der 100 Best Chefs Germany markiert.
Härteste Jury der Branche
Ein Faktum aber gilt für alle Preisträger: Sie dürfen besonders stolz auf ihre Trophäe sein, schließlich steht diese nicht für irgendeine Kür, sondern ist das Ergebnis der härtesten Jury der Branche! Die Rolling Pin.Awards werden schließlich von keiner klassischen Fachjury vergeben, die sich miteinander ausmacht, wer welche Trophäe bekommt.
Vielmehr sind es die härtesten Juroren der Welt – die eigenen Mitbewerber nämlich, die alljährlich für ihre Kollegen abstimmen. Bereits seit 2005 ehrt der Rolling Pin jene Persönlichkeiten, welche die Gastronomie durch ihre Vorbildwirkung, ihren Mut sowie ihre Kreativität nachhaltig positiv beeinflussen.
Heute sind die Rolling Pin.Awards, mit über 10.000 Votings, nicht nur der größte Branchenaward, sondern gelten auch als die Oscars der Gastronomie. Das bedeutet, wer einen solchen Award mit nach Hause nehmen darf, hat nicht nur seine eigenen Fans zum Voten animiert, sondern auch die Mitbewerber von sich selbst überzeugt.
Gleiches gilt übrigens auch für die Reihung der 100 Best Chefs und der 50 Best Sommeliers. Apropos: Den Preis für die Nummer 1 der Best Sommeliers heimste diesmal Toni Askitis (Pommes & Wein – Pelican Fly, Düsseldorf) ein. „Damit hab ich niemals gerechnet! Jetzt wird einmal richtig schön und ausgiebig gefeiert“, freute sich der aktuell beste Sommelier Deutschlands. „Ein passendes Flascherl findet sich sicher!“
Und Party gab’s im Anschluss an die Rolling Pin.Awards freilich ausreichend. Bei der offiziellen Aftershow-Sause tummelten sich die Feierfröhlichen bis in die frühen Morgenstunden. Wenn es, für die anderen auf der Rolling Pin.Convention, fast schon wieder weiterging mit einem Feuerwerk an Inspiration.
Die Rolling Pin.Awards 2024
#1 DER 100 BEST CHEFS
Tim Raue | Restaurant Tim Raue | Berlin
„Ich bin noch immer hungrig!“, sagt Tim Raue und fletscht dabei die Zähne. Ja, man glaubt ihm das auf’s Wort – auch, weil er gerade erst vor Kurzem bewiesen hat, dass er eines nicht kann: Sich auf Lorbeeren ausruhen. Als erfolgreicher Multigastronom, der mit seinem Berliner Flagship-Restaurant auf Platz 30 der World’s 50 Best-Liste rangiert und zwei Michelin-Sterne hat, erfand er sich vor rund zwei Jahren dennoch neu. Und widmete sich der Neuinterpretation seiner deutschen Heimatküche. Viele hielten ihn für verrückt – und Tim Raue bewies: Das ist er, aber eben auch genial. Und verdammt mutig. Und genau das gehört gewürdigt. tim-raue.com
AUSZEICHNUNG ZUM LEBENSWERK
Marc HaeberLin | Auberge de I’Ill | Illhaeusern
Fast 50 Jahre lang wegweisend kochen, geht das heute noch? Marc Haeberlin ist einer der ganz wenigen, die beweisen: Ja, das geht. Sofern man die handwerkliche Virtuosität mit immerwährender Neugierde zu verschmelzen weiß. Genau das macht der heute 69-Jährige seit 1976 im legendären „L’Auberge de l’Ill“ im elsässischen Illhaeusern. Jener Institution also, in der schon sein Vater Paul gastronomische Maßstäbe setzte – und von der Jahrhundertkoch Eckart Witzigmann einmal sagte, sie sei die prägendste Station seines Lebens gewesen. Marc Haeberlin gilt heute als Titan der zeitgemäßen Kochkunst – einer, der auch die kommende Generation prägen wird. auberge-de-l-ill.com
INSPIRATION CHEF OF THE CENTURY
HESTON BLUMENTHAL | The Fat Duck | Bray, Berkshire
In seinem „The Fat Duck“ hat er die Art und Weise, wie wir Essen betrachten und genießen, so grundlegend verändert, dass es heute keine Auszeichnung gibt, die Blumenthal nicht zuteilgeworden wäre: Drei Sterne, bestes Restaurant der Welt, ja sogar ein eigenes Wappen darf der heute 58-Jährige auf Geheiß des britischen Königshauses tragen. Seinem Credo „Hinterfrage alles!“ folgend, ist er heute mehr als nur ein avantgardistischer Vordenker der Molekularküche: Heston Blumenthal hat mit seinem multisensorischen Anspruch an die Gastronomie mehrere Generationen von Köchen geprägt – und das weltweit. thefatduck.co.uk
IMPULSGEBER DES JAHRES
KEMAL ÜRES | „Gastroflüsterer“ | HAMBURG
Was der Gastronom Kemal Üres als „Gastroflüsterer“ in den vergangenen drei Jahren bewirkt hat, damit hat selbst er nicht gerechnet. Über eine Million Follower folgen ihm auf Social Media, wo er sich nicht nur als Sprachrohr der Branche etabliert hat, sondern auch den Gästen die außergewöhnlichen Leistungen näherbringt, die tagtäglich in der Gastronomie erbracht werden. Von Schwierigkeiten bei der Mitarbeitersuche bis zur leidigen Mehrwertsteuererhöhung in Deutschland: Kemal Üres weiß, wo der Gastro-Schuh drückt – und liefert immer wertvolle Lösungsvorschläge dazu. Ein Impulsgeber, wie er zeitgemäßer nicht sein könnte! instagram.com/kemalueres
FEMALE CHEF OF THE YEAR
SIGI SCHELLING | Werneckhof | MÜNCHEN
14 Jahre war Sigi Schelling nicht nur die rechte Hand von Hans Haas im legendären Tantris – die Österreicherin aus dem Bregenzerwald galt schon damals als federführende Instanz in Münchens Gourmetinstitution und hat sich seither den Ruf als eine der besten Köchinnen im deutschsprachigen Raum erarbeitet. Nach dem Ende der Ära von Hans Haas im Tantris ging auch sie neue Wege: Im Sommer 2021 eröffnete Sigi Schelling, ebenfalls in München, ihr Restaurant Werneckhof. Dort bleibt sie zwar ihrem Tantris-Stil treu, schüttelt aber auch Gerichte aus dem Ärmel, für die sie genauso bewundert wie beneidet wird.
werneckhof-schelling.de
NEWCOMER OF THE YEAR
ROSINA OSTLER | Alois | München
Erst seit Dezember 2023 ist sie Küchenchefin im Alois – Dallmayr Fine Dining, einem der renommiertesten Restaurants Münchens. Doch schon in den ersten Monaten ihres Schaffens bestach Rosina Ostler dort durch Leidenschaft für hochwertige Zutaten, Mut zu kräftigen Aromen und ausgeprägten Gespür für spannende Kombinationen. Die 1992 geborene Müncherin, die unter anderem im, mit drei Sternen ausgezeichneten, Maaemo in Oslo gekocht hat, begeistert ihre Gäste seit jeher mit produktorientierter Küche. 2020 noch im Finale der Jungen Wilden, gehört Rosina mittlerweile zu den wirklich Großen.
dallmayr.com/de/delikatessenhaus/restaurant/
PÂTISSIER DES JAHRES
STEFAN LEITNER | Restaurant Bareiss | Baiersbronn
Beständigkeit ist gerade im Bereich der Pâtisserie ein wahrer Balanceakt. Einer, der Stefan Leiter so gut gelingt, dass er längst als Garant für Qualität gilt. Eine Fähigkeit, für die er heute zurecht Lorbeeren erntet. Seit inzwischen zwei Jahrzehnten bereichert er das Restaurant Bareiss in Baiersbronn um ganz besondere kulinarische Sternstunden. Und das kommt nicht von ungefähr: Nach der Bäcker- und Konditorlehre in Österreich war er unter anderem im Biohotel Stanglwirt in Going am Wilden Kaiser tätig, bevor er 2001 im Bareiss anfing. Der Rest ist süße Geschichte. Denn beim perfekten Menü ist nicht nur der erste Eindruck entscheidend, sondern auch der letzte. bareiss.com
SOUS CHEF DES JAHRES
NADINE PENALVA-LOPEZ | Seven Swans | FRANKFURT
Wenn es dir gelingt, an der Seite vom fordernden Chef Ricky Saward im Seven Swans nicht nur zu bestehen, sondern gar zu brillieren, dann ist der Weg nach ganz oben offen. Genau das gelingt derzeit Quereinsteigerin Nadine Penalva-Lopez auf eine außergewöhnliche Art und Weise. Die Sous Chefin trägt die kreativen Kombinationen des Chefs nicht nur mit, sie ist stets Teil davon. Getreu dem Credo im Seven Swans: Hier wird nicht nur gemeinsam gekocht und gemeinsam serviert, man pflanzt auch gemeinsam das an, was man später verarbeitet. Der Lohn der Arbeit: Ein Michelin-Stern für’s Lokal und der Titel „Sous Chef des Jahres“ für Nadine Penalva-Lopez. sevenswans.de
GASTRONOM DES JAHRES
THOMAS MACK & FRANK MÜLLER | Europa-Park | Rust
Unglaublich, aber wahr: Der Europa-Park in Rust ist nicht nur der meistbesuchte im deutschsprachigen Raum. Er sticht auch als einziger unter gastronomischen Gesichtspunkten hervor: Zum einen mit dem Zweisterner Ammolite, wo mit Peter Hagen-Wiest einer der besten Köche des Landes am Werke ist. Und andererseits mit dem Eatrenalin, wo Fine-Dine auch Erlebnischarakter hat und Gäste während ihres Besuchs durch elf verschiedene Räume geleitet werden. Europa-Park Geschäftsführer Thomas Mack und F&B-Direktor Frank Müller haben damit bewiesen, wie mutig Gastronomie in fordernden Zeiten wie diesen gestaltet werden kann – und muss! eatrenalin.de
MOST SUSTAINABLE RESTAURANT
THOMAS IMBUSCH | 100/200 Kitchen | HAMBURG
Kompromisse? Die macht Thomas Imbusch mit Sicherheit keine – zumindest wenn es um das Thema Nachhaltigkeit geht. Vielmehr beweist er Tag für Tag, wie man ganzheitliche Tierverarbeitung, den Einkauf von regionalen und saisonalen Produkten oder die konsequente Vermeidung von Verpackungsmüll smart in den Betrieb integriert. Kurz: In der 100/200 Kitchen am Rand der Hamburger HafenCity ist Sustainability Credo statt kein Schlagwort. Sie wird gelebt. Dies bringt Imbusch und seiner Ehefrau, Sommelière Sophie Lehmann, nicht einen Sterneregen – sondern auch den Titel „Most Sustainable Restaurant“.
100200.kitchen
MÂITRE DES JAHRES
JÜRGEN HABERLE | TANTRIS Maison Culinaire | MÜNCHEN
Maître sein, das ist keine Raketenwissenschaft – sondern viel mehr: Es geht um jede nur erdenkliche Subtilität des Gastgebens. In all diesen Feinheiten geht der Österreicher Jürgen Haberle im Tantris DNA erst richtig auf: Mit seiner gewinnenden Art, mit einer fachlichen Kompetenz, die immer spielerisch und entspannt bleibt, und die dem Gast von Anfang an das Gefühl des unaufdringlichen Aufgehobenseins vermittelt. In einer Institution wie dem Tantris DNA hat der erfahrene Gastgeber seine standesgemäße Spielwiese gefunden – und zeigt dort, wie zeitgemäß sich ein altehrwürdiges Haus wie das Tantris anfühlen kann. tantris.de
#1 DER 50 BEST SOMMELIERS
Toni Askitis | POMMES & WEIN – PELICAN FLY | DÜSSELDORF
Fundiertes Wissen, gepaart mit Leidenschaft und Freude. Diese Bausteine machen Antonios „Toni“ Askitis zu einem ganz außergewöhnlichen Sommelier. Zu einem, der etwa Sätze postuliert wie: „Wein ist unkompliziert“. Sprich: Der Mann hat den Zug zur Lebensfreude und vermittelt diese auf eine Art und Weise, wie es nur wenigen gelingt. Vielleicht liegt das auch daran, dass der Düsseldorfer mit griechischen Wurzeln in seiner Freizeit als Skater und Hiphopper unterwegs ist. Anstecken lassen kann man sich von seiner Lebenslust jedenfalls im Pommes & Wein – Pelican Fly, das er 2023 gemeinsam mit seiner Frau Elisavet übernommen hat. instagram.com/pommesundwein
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