Seine Gläser machen alle Glücklich
Sie sind seit fast 25 Jahren im Geschäft: Wie sind Sie überhaupt zum Verleih-Business gekommen?
Josef Frankl: Ich war früher Caterer. Damals konnte ich jedoch nie das finden, was ich gebraucht hätte. Also beschloss ich, die Sache selbst in die Hand zu nehmen. Angefangen hat dann alles mit Küchengeräten, doch schon bald hab’ ich das Angebot Schritt für Schritt erweitert. Heute bieten wir fast alles an. Es gibt eigentlich nur wenig, das wir nicht organisieren können. Einer unserer erklärten Schwerpunkte sind Gläser. Hier sind aus meiner Perspektive schlichtweg keine Grenzen gesetzt. Das liegt unter anderem daran, dass wir inzwischen über drei Standorte in München, Salzburg und Wien verfügen, die zusammen mehrere tausend Quadratmeter Lagerfläche fassen, mit einer gigantischen Auswahl der verschiedensten Gläser.
Aber woher kommt Ihre große Leidenschaft und der daraus resultierende Fokus auf Gläser?
Frankl: Gläser machen einfach Spaß! Sie sind ein großartiges Accessoire, um dem Kunden Wünsche erfüllen zu können. Das geht aber nur, wenn man auch über ausreichend viele Optionen verfügt. Daher haben wir so viele verschiedene Gläser – und natürlich auch unzählige andere Ausstattungselemente –, mit denen wir fast jeden Geschmack treffen können.
Warum ist es gerade bei Gläsern so viel besser, sie zu leihen, als sie zu kaufen?
Frankl: Wenn man sporadisch große Mengen an Gläsern braucht, spart man sich viele Kosten, wenn man sie bei Frankl24 ausleiht. Das fängt bei den Lagerkosten an, geht weiter zur Spüllogistik. Beides kostet viel Geld, welches man durch Mieten einsparen kann. Und dann kommen wir auch hier wieder zurück zur Auswahl: Jede Veranstaltung verlangt nach den auf sie zugeschnittenen Gläsern. Der Besteller gewinnt durch das Leihen von Gläsern bei Frankl24 völlige Freiheit in der Auswahl der Gläser und kann somit jedem Kunden das richtige Glas anbieten. Wir bieten ihm dafür die Grundlage, mit der größten Auswahl an Glas-Serien, die man bei einem Verleiher finden kann. Und woher wissen Sie, was der Kunde braucht?
Ich vergleiche unsere Arbeit immer mit der eines Modedesigners, der ein Jahr im Voraus entscheiden muss, welcher Trend kommt. Ich spreche mit Herstellern, Veranstaltern, Barkeepern und Gastronomen. Danach entscheide ich, welches Glas und wie viele wir davon kaufen werden. Mir ist zudem wichtig, den Kunden die Ware erst dann anzubieten, wenn sie tatsächlich im Haus ist. Schließlich ist das mit den Lieferzeiten seit Corona schwieriger.
Was hat Corona denn in Ihrem Bereich verändert?
Frankl: Seitdem sind viele Waren nicht mehr kurzfristig lieferbar, die Bestände unserer Lieferanten sind ausgedünnt. Um Kosten zu sparen, haben zudem die meisten Produzenten und Zulieferer ihre Lagerkapazitäten verringert. Daraus resultiert jetzt, dass die meisten Hersteller nur noch die Hauptserien der Gläser auf Lager haben und den Rest nach Auftrag produzieren. Das geht sogar so weit, dass schon der Großhandel für Gläser bei mir anfragt, wenn der Hersteller momentan nicht lieferfähig ist. Denn in meinem Lager habe ich für fast alles Reserven. Das wissen auch meine Kollegen im Generalvertrieb.
Wenn Sie sagen, die Lieferzeiten hätten sich verändert: Von welcher Dimension sprechen Sie da? Früher habe ich angerufen und die Lieferung war in zwei Wochen da. Jetzt dauert es viel länger. Ich muss warten, bis die Serie wieder produziert wird. Und je spezieller die Ware ist, umso länger dauert die Angelegenheit. Aber ich finde es auch nicht sinnvoll, wenn man immer alles sofort bekommt. Denn das bedeutet ja auch, dass es einen Überschuss gibt. Und das wiederum ist nicht besonders nachhaltig.
Apropos Nachhaltigkeit. Wie gehen Sie mit diesem längst omnipräsenten Thema um?
Frankl: Nachhaltigkeit ergibt nur Sinn, wenn sie wirklich zu Ende gedacht wird. Sonst ist es Greenwashing. Es reicht nicht, wenn man einen Baum im Regenwald pflanzt. Wenn man etwas Gutes tun möchte, muss man sich seine Prozesse ansehen und diese optimieren. Gleichzeitig ist dabei wichtig, dass sich jede Änderung auch wirtschaftlich rechnet. In dem Moment, in dem Nachhaltigkeit so viel kostet, dass sie sich keiner mehr leisten kann, wird das auch niemand machen.
Können Sie uns aus Ihrem Alltag ein Beispiel nennen?
Frankl: Klar! Unsere Gläser müssen natürlich immer nach der Rückgabe gespült werden. Zum Spülen benutzen wir Trinkwasser, von dem nochmal ein Drittel abgeschieden wird, um Kalk und Mineralien zu entfernen, bevor wir es zum Spülen nutzen können. Dieses Wasser benutzen wir für andere Reinigungsvorgänge. Den Wasserverbrauch zu reduzieren, ist aus meiner Sicht ein wichtiger Faktor. Durch die Verwendung von Osmosewasser wird sowohl Spülmittel als auch Energie eingespart. Außerdem beziehen wir unseren Strom von unserer hauseigenen Photovoltaik-Anlage und zugekauftem Öko-Strom.
Themenwechsel: Ab welcher Veranstaltungsgröße kann ich mich denn nun an Sie wenden?
Frankl: Unser Portfolio umfasst namhafte Glashersteller, Sondergläser in Copolyester, farbige Gläser und High-End-Gläser, die es nur in First-Class-Restaurants gibt. Wir wissen: Jeder Mensch hat spezielle Vorlieben – und wir finden so ziemlich für jeden Geschmack die passende Lösung. Von der Sternegastronomie bis zur Würstelbude. Wir haben also für alle etwas dabei. Deswegen nehme ich den Auftrag einer Frau, die ihren Freund mit einem besonderen Candle-Light-Dinner überraschen will, genauso an, wie den Wiener Opernball. Mir ist es grundsätzlich gleich, ob es nun fünf oder fünftausend Gläser sind, die von uns gebraucht werden. Wenn es allerdings um 70.000 Gläser, wie beim Opernball, geht, dann bedeutet das natürlich sehr viel mehr Verantwortung.
Von wie vielen Veranstaltungen reden wir eigentlich, die Sie mit Frankl24 ausstatten?
Frankl: Wir beliefern die unterschiedlichsten Veranstaltungen. Vor Kurzem etwa den großen und österreichweit renommierten Austrian Event Award. Also ich würde sagen: Im Durchschnitt sind es zehn Veranstaltungen pro Tag, wenn aber Saison ist, können es schon bis zu 50 werden.
Was bitte ist Ihr Erfolgsgeheimnis?
Frankl: Ich glaube, dass wir ein gutes Gespür für unsere Kunden und deren Wünsche haben. Außerdem bieten wir immer etwas Neues an. Wenn man die Kunden glücklich machen möchte, muss man ihnen natürlich zuerst einmal den Standard bieten – dann aber auch innovative Vorschläge machen. Ganz egal, ob es sich um kleine oder große Anfragen handelt. Aber besonders viel Freude machen schon die großen Herausforderungen wie der Wiener Opernball 2023. Künftig erwarten uns auch sehr spannende Veranstaltungen, wie die FIFA Gala Budapest.
Wie war das beim Wiener Opernball 2023?
Frankl: Da haben wir 70.000 Gläser von Zwiesel Glas geliefert. Für einen einzigen Abend. Die größte Herausforderung war, wie wir nach der Veranstaltung alle Gläser wieder einsammeln. Unsere Arbeit erfordert viel Handarbeit. Darunter fällt: Rücknahme, Zählen, Spülen, Rückkommissionieren, Aufräumen. Eine Veranstaltung ist für uns zu Ende, wenn die Ware wieder am richtigen Platz im Regal steht. Dafür braucht man die richtigen Mitarbeiter. Sie sind unser wertvollstes Gut, gleichzeitig aber auch der größte Kostenfaktor. Ich kann aber mit Stolz sagen, dass wir unser gesamtes Team durch die Pandemie gebracht haben, denn uns liegen unsere Mitarbeiter wirklich am Herzen. Für uns als Unternehmen war das auch sehr wichtig, so konnten wir die Fachkompetenz der Schlüsselpersonen im Unternehmen halten. Gleichzeitig gelingt es uns, durch ständige Optimierung der Arbeitsabläufe und der Logistik, bei stetig steigenden Kosten, die Preise so stabil wie möglich zu halten.
Und was, wenn Sie etwas nicht im Lager haben?
Frankl: Das kommt ehrlich gesagt selten vor. Organisieren kann ich nahezu alles. Auch, wenn jemand gerne außergewöhnliche Gläser hätte. Ob wir diese Ware dann tatsächlich in unseren Bestand aufnehmen, entscheiden wir dann individuell. Wenn es jedoch etwas ist, was wir eher nicht weitervermieten würden, dann muss der Kunde die Kosten für die Anschaffung zur Gänze übernehmen. Aber machbar ist fast alles. Und warum auch nicht? Der Kunde soll bei uns das bekommen, was er sich wünscht.
Frage an den Experten: Bierkrügerl oder Biertulpe, was ist besser?
Frankl: Es gibt für jedes Getränk ein passendes Glas. Für mich ist es nur wichtig, dass die Kunden bei Frankl24 immer das Glas bekommen, welches sie brauchen. Da wir in der Lage sind, Anfragen kurzfristig umzusetzen, fragen wir uns: Wer, wenn nicht wir und wann, wenn nicht jetzt?
Josef Frankl
Als Inhaber und CEO von Frankl24 bietet Josef Frankl einen Rundumservice für seine Kunden: Angefangen bei der Beratung bis zum Abbau einer Veranstaltung. Den Sitz hat der Eventausstatter in Wien, München und Salzburg. Josef Frankl ist dafür bekannt, dass er so gut wie jeden Wunsch erfüllen kann. Und er selbst plädiert dafür, dass Leihen besser ist als Kaufen. Das würde nicht nur Lager- und Anschaffungskosten -sparen, sondern alles in allem jedem Veranstalter viele Sorgen abnehmen.
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