Alkoholfreie Weine im Test – täuschend echt oder enttäuschend?
Der Verein für Konsumenteninformation (VKI) hat in Kooperation mit der Arbeiterkammer Steiermark erstmals alkoholfreie Weine getestet. Rotweine, Roséweine, Weißweine und auch ein Perlwein sowie weitere aromatisierte alkoholfreie Produkte aus dem Handel wurden untersucht. Nur acht von 25 getesteten Erzeugnissen bekommen die Bewertung „gut“. Die häufigsten Kritikpunkte waren unklare Kennzeichnung und ausbaufähiger Geschmack. Entalkoholisiert ist eben doch nicht immer gleich aromatisch.
Der Verein für Konsumenteninformation (VKI) hat in Kooperation mit der Arbeiterkammer Steiermark erstmals alkoholfreie Weine getestet. Rotweine, Roséweine, Weißweine und auch ein Perlwein sowie weitere aromatisierte alkoholfreie Produkte aus dem Handel wurden untersucht. Nur acht von 25 getesteten Erzeugnissen bekommen die Bewertung „gut“. Die häufigsten Kritikpunkte waren unklare Kennzeichnung und ausbaufähiger Geschmack. Entalkoholisiert ist eben doch nicht immer gleich aromatisch.
Laut der internationalen Organisation für Rebe und Wein (OIV) ist die weltweite Weinproduktion um fast fünf Prozent zurückgegangen – in Österreich sind es sogar 8,8 Prozent. Neben dem Klima verändert sich vor allem das Konsumverhalten der Gesellschaft. Vor allem jüngere Menschen trinken seltener Alkohol und alkoholfreie Alternativen werden beliebter. Auch wenn dieser Trend laut Ernährungswissenschafterin Nina Eichberger erfreulich ist, gibt es bei vielen Alternativ-Produkten geschmacklich noch Luft nach oben.

„Weinfremd“ und nicht zufriedenstellend
Alkoholfreie Weine sind laut Weingesetz normal vergorene Weinerzeugnisse, denen durch Destillation unter einem Vakuum der Alkohol entzogen wird. Beim Destillieren gehen trotz technischer Fortschritte immer noch viele wertvolle Aromen verloren. Dieser Verlust wird oft durch Zusatz von Traubensaft oder Kohlensäure ausgeglichen. Das Ergebnis ist aber leider meist noch nicht zufriedenstellend.
Bei der Expertenverkostung erhielt nur einer der alkoholfreien Weine die Bewertung „gut“. Experten und Laien waren sich sowohl beim Geschmackssieger, als auch beim schlechtesten der Weine einig. Der schwächste Wein war der Chardonnay von La Baume, er wird als dumpf, muffig und „weinfremd“ beschrieben. Das beste Ergebnis erzielte der einzige alkoholfreie Perlwein in der Runde: der Oleada Fizzy-Blanc.
Kennzeichnung hinterlässt Fragezeichen
Wurde eines dieser Getränke tatsächlich aus einem Weinerzeugnis gewonnen, ist laut Weingesetz die verpflichtende Bezeichnung „entalkoholisierter Wein“ auf dem Etikett anzugeben. Der Zusatz „Alkoholfreier Wein“ erfolgt freiwillig. Acht der getesteten Produkte wirken nur wie entalkoholisierter Wein, sind in Wahrheit aber nur aromatisierte alkoholfreie Getränke. Wein-typische Bezeichnungen verwirren nur und haben in diesem Zusammenhang ein Täuschungspotenzial für Konsumenten. Oft enthalten sie auch Zusätze wie Fruchtsaft, Aromastoffe oder Kräuterauszüge, die laut österreichischem Weingesetz auch nicht erlaubt sind.
Aber, zusätzlich zum kaum vorhandenen Alkoholgehalt erwähnt Eichberger den geringen Kaloriengehalt positiv. Pro 125 Milliliter kommt alkoholfreier Wein im Test durchschnittlich auf 22 Kalorien – deutlich weniger als bei herkömmlichem Wein.