Kochshows im TV – Genuss oder nur Show fürs Publikum?
Im Jahr 1937 hat der erste TV-Koch die Wohnzimmer der Fernsehzuseher erreicht. Was damals mit einer Show über einfache Gerichte begonnen hat, ist in der heutigen Zeit ein Kult im Fernsehen, der nicht mehr wegzudenken wäre.

Die Anfänge von Koch-Shows
Im Auftrag der BBC wurde der Franzose Marcel Boulestin 1937 zum ersten Fernsehkoch der Welt. Da sich damals nur die Reichen einen Fernseher leisten konnten, richtete sich seine Show „The Cook’s Night Out“ an die Upper Class. Statt Hausmannskost gab’s Seezunge, feine Salate und Crêpes Flambée – klassisch-französische Küche für die britischen Ladys und Lords.
Im Jahr 1937 hat der erste TV-Koch die Wohnzimmer der Fernsehzuseher erreicht. Was damals mit einer Show über einfache Gerichte begonnen hat, ist in der heutigen Zeit ein Kult im Fernsehen, der nicht mehr wegzudenken wäre.

Die Anfänge von Koch-Shows
Im Auftrag der BBC wurde der Franzose Marcel Boulestin 1937 zum ersten Fernsehkoch der Welt. Da sich damals nur die Reichen einen Fernseher leisten konnten, richtete sich seine Show „The Cook’s Night Out“ an die Upper Class. Statt Hausmannskost gab’s Seezunge, feine Salate und Crêpes Flambée – klassisch-französische Küche für die britischen Ladys und Lords.
Im deutschsprachigen Raum kam erst 1953 der große Koch-Show-Durchbruch. Clemens Wilmenrod lud bei „Wilmenrod bitter zu Tisch“ zum 15-minütigen TV-Dinner ein – mit großem Erfolg. Seine Rezepte wurden mit Begeisterung nachgekocht und die Zutaten nach jede Folge fast ausverkauft. Rund fünf Jahre konnte er diese Monopolstellung genießen und war der alleinige Star in der TV-Küche.

In den 1970er Jahren kreierte der ZDF ein neues Erfolgskonzept: mit „Lirum, larum, Löffelstiel“ eroberte eine Kochsendung speziell für Kinder die Wohnzimmer der Deutschen.
Der eigentliche Boom der Koch-Shows kam erst in den 1990er Jahren. Die einst gemütliche Fernsehküche wurde zu einem Entertainment Highlight. Aber bei einer Fülle an Formaten fehlte irgendwann etwas Entscheidendes: Spannung.
1997 brachte die Sendung „Kochduell“ den Wettbewerb in das Fernsehen. Sowohl Profis als auch Laien traten in den verschiedensten Formaten gegeneinander an – und das Publikum fieberte mit. Heute gibt es keine Grenzen beim Kochen im TV – Amateure messen sich mit Spitzenköchen, Profis verkosten blind und ganze Restaurants werden gerettet. Keine Spur von Gemütlichkeit.
Warum sind sie so populär?
Warum zieht uns Kochen im Fernsehen so in den Bann? Laut österreichischen Gastronomiekritiker Florian Holzer ist das in der menschlichen Natur verwurzelt: „Essen und Trinken sprechen uns – ähnlich wie Sex – auf einer ganz ursprünglichen Ebene an“. Besonders die Optik spielt in der Liebe und auch beim Essen eine große Rolle.
Doch nicht nur das Essen fasziniert – es sind vor allem die Emotionen. Wie Gault&Millau Chefredakteurin Martina Hohenlohe erklärt, ist jede gute Kochshowgetrieben von Stress, Leidenschaft, Erfolgen und Niederlagen. Es braucht das Drama, die Spannung, ein Ziel und einen Protagonisten, der an seine Grenzen geht, um dieses Ziel zu erreichen.
Wenn Kochen zur Show wird
Schon viele konnten mit der Bildschirmpräsenz ihr Gastroimperium ausbauen. Ob dabei noch das Handwerk oder längst der Showfaktor im Vordergrund stehen, ist eher Geschmackssache.
Einfach still vor sich hin kochen ist mittlerweile Vergangenheit. Es zählen Kameras, Klicks und die öffentliche charismatische Persönlichkeit. Kochen und TV gehen Hand in Hand – volle Restaurants, nette Auftritte und ein guter Nebenverdienst springen dabei raus. Und gekocht wird ja mittlerweile auf allen digitalen Plattformen.
Doch bei all dieser TV-Präsenz bleibt die Frage: Wie viel Zeit verbringen die Stars eigentlich noch mit richtigem Kochen? Stars wie Tim Mälzer oder Jamie Oliver kochen wohl eher seltener in den eigenen Häusern – aber trotzdem sind sie Stammgäste auf den Bildschirmen.

Pioniere im Koch-TV
Jamie Oliver – der charismatische britische Kultkoch gilt als ein Pionier in Sachen Kochshows. Er hat geschafft, was zuvor keinem gelungen ist. Er machte Kochen lässig, authentisch und auch für Männer cool. Mit seinem Charme verpackte er die Themen Essen und Genießen in ein gemütliches Fernsehformat. Die klassischen Koch-Show-Konzpete wurden durch ihn neu belebt – mit einer puren Leidenschaft fürs Essen.
Wenn es um Fernsehköche im deutschsprachigen Raum geht, führt kein Weg an ihm vorbei: Tim Mälzer. Mit unzähligen Formaten, TV-Auftritten und seiner „Hamburger Schnauze“ ist er aus der deutschen TV-Landschaft nicht mehr wegzudenken. Vor allem für seine Bodenständige Küche und seine direkte Art lieben oder hassen ihn die Zuseher. In seiner neuen Show, die im November 2025 startet, sucht er auf jeden Fall den Meisterkoch mit Charakter.
Ob Show, Geld oder echtes Handwerk – am Ende zählt im Fernsehen vor allem eins: gute Unterhaltung.
