Nach Schüssen, Skandalen und Gerüchten: Waldorf Astoria NYC ist zurück
New York City, Park Avenue, 1931: Ein 190,5 Meter hoher Wolkenkratzer öffnet seine Türen – das Waldorf Astoria ist zu diesem Zeitpunkt nicht weniger als das größte, höchste und teuerste Hotel der Welt. Eine Ikone, ein Symbol für Luxus, Macht und gesellschaftlichen Aufstieg. Frank Sinatra rauchte hier Zigarren, Marilyn Monroe bestellte Zimmerservice, Queen Elizabeth II. und Winston Churchill winkten von den Balkonen – und mehr als ein Dutzend US-Präsidenten logierten in der Präsidentensuite. Die Lobby war Treffpunkt der High Society, der Grand Ballroom Bühne für Bälle und Weltpolitik. Hier wurde der 24-Stunden-Zimmerservice erfunden, hier entstand der berühmte Waldorf-Salat.
Und dann? Dann kamen die Risse.

New York City, Park Avenue, 1931: Ein 190,5 Meter hoher Wolkenkratzer öffnet seine Türen – das Waldorf Astoria ist zu diesem Zeitpunkt nicht weniger als das größte, höchste und teuerste Hotel der Welt. Eine Ikone, ein Symbol für Luxus, Macht und gesellschaftlichen Aufstieg. Frank Sinatra rauchte hier Zigarren, Marilyn Monroe bestellte Zimmerservice, Queen Elizabeth II. und Winston Churchill winkten von den Balkonen – und mehr als ein Dutzend US-Präsidenten logierten in der Präsidentensuite. Die Lobby war Treffpunkt der High Society, der Grand Ballroom Bühne für Bälle und Weltpolitik. Hier wurde der 24-Stunden-Zimmerservice erfunden, hier entstand der berühmte Waldorf-Salat.
Und dann? Dann kamen die Risse.

Zwischen Glamour und Gerüchten
In den letzten Jahren vor der Schließung 2017 war vom einstigen Glanz kaum mehr etwas übrig. Statt rauschender Empfänge machte das Haus mit seltsamen Schlagzeilen von sich reden. Eine Schießerei bei einer Feier, bei der eine Frau an der Stirn gestreift wurde. Bettwanzenplagen, die den Gerüchten zufolge selbst diplomatische Gäste aus dem Hotel trieben. Nach dem Verkauf des Hotels an eine chinesische Versicherungsfirma kamen Gespräche um Wanzen und Spionage auf.
Der spätere Zusammenbruch der Anbang-Gruppe, die das Hotel gekauft hatten, inklusive Verhaftung von CEO Wu Xiaohui wegen Betrugs und seiner Verurteilung zu 18 Jahren Haft, lieferte den Kritikern dann die passende Pointe.
In dieser Zeit bröckelte nicht nur der Putz. Der Ruf des Hotels war ramponiert.
Ein Milliarden-Neustart
Jetzt, acht Jahre und zwei Milliarden US-Dollar später, soll das Waldorf Astoria im September 2025 wiedereröffnen. Der neue Eigentümer, die chinesische Dajia Insurance Group (Nachfolgerin der zerschlagenen Anbang), hat die denkmalgeschützte Art-déco-Fassade erhalten lassen – ebenso wie die legendäre Lobby mit der Uhr von der Weltausstellung 1893, dem Flügel von Cole Porter und der Peacock Alley. Deckengemälde wurden von Hand restauriert, Goldleisten poliert, jeder Zentimeter auf Hochglanz gebracht.
Doch im Inneren ist fast nichts wie früher: Statt 1.400 Zimmern gibt es nur noch 375 Suiten – aber alle großzügiger, exklusiver, luxuriöser. Darüber hinaus entstanden 372 Private Residences – Eigentumswohnungen mit Einstiegspreisen ab 18,75 Millionen US-Dollar. Die Zimmerpreise beginnen bei rund 1.500 US-Dollar pro Nacht.
Großes Comeback?
Natürlich will das Hotel jetzt an die große Geschichte anknüpfen. Die Präsidentensuite gibt es noch – mit drei Schlafzimmern, drei Bädern und John F. Kennedys Schaukelstuhl. Der Steinway-Flügel steht bereit. Alles wirkt wie ein monumentales Bühnenbild der Vergangenheit.
Doch während sich die Türen bald wieder öffnen, bleiben Fragen: Wird das Hotel jemals wieder so einflussreich wie früher sein – oder bleibt es das, was es in den letzten Jahrzehnten war: ein Ort voller Gerüchte, Skandale und schöner Geschichten von Vergangenem?
Was vom Mythos bleibt
Das Waldorf Astoria war einst „the greatest of them all“, wie Hotelikone Conrad Hilton sagte. Heute ist es vor allem ein Monument – aus Gold, Marmor und Geschichte. Nach allem, was passiert ist – von dubiosen Eigentümern bis zu durchwachsenen Schlagzeilen – wirkt die Wiedereröffnung wie ein Versuch, den Mythos neu zu inszenieren.
Aber vielleicht ist das gerade das Faszinierende: Ein Hotel, das einst Königinnen beherbergte, wurde selbst zur Tragödie – und steht nun wieder auf. Und New York liebt genau solche Geschichten.


