Neue Halle am Naschmarkt Wien: Zwischen Vorfreude und Kontroverse
Am Freitag ist es so weit: Die seit Jahren geplante – und genauso lang heiß umstrittene – Naschmarkthalle wird der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Die Stadt will mit der Halle Raum für regionale Produzenten schaffen und dem Markt ein Stück seiner ursprünglichen Identität zurückgeben. Doch während der Bau in die finale Phase geht, reißen die kritischen Stimmen, die den Eingriff ins Stadtbild beklagen, nicht ab.
Am Freitag ist es so weit: Die seit Jahren geplante – und genauso lang heiß umstrittene – Naschmarkthalle wird der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Die Stadt will mit der Halle Raum für regionale Produzenten schaffen und dem Markt ein Stück seiner ursprünglichen Identität zurückgeben. Doch während der Bau in die finale Phase geht, reißen die kritischen Stimmen, die den Eingriff ins Stadtbild beklagen, nicht ab.

Neuer Kulinarik-Treffpunkt
Auf rund 800 Quadratmetern entsteht ein komprimierter Querschnitt durch die regionale Lebensmittelhandwerkszene: von frischem Brot über Fisch aus Wiener Zucht bis zu Käse aus verschiedenen Teilen Österreichs. Im Herzen der Halle bildet eine lange Tafel das kommunikative Zentrum. Ergänzend dazu eröffnet mit “Brutal am Markt” eine Marktbar mit eigenem Sitzbereich, ein Lokal der Betreiber von Florida Bar und Bistro Fantasy. Ein Überblick über das gastronomische Angebot:
- 28Lots (Schokolade)
- Bäckerei Sorger
- Bioschanze & Hut & Stiel (Obst, Gemüse & Pilze)
- Blün (Fischzucht)
- Brotzeit (Delikatessen)
- Brutal am Markt
- Dolls Blumen (Floristik)
- Fratelli Valentino (Käse)
- Käsehütte Maria Taferl
- Röstraum (Kaffee)
- Unverschwendet (Upcycling-Produkte)
- Waldgut (Bio-Fleisch)
- Mosers (Wildfangfisch)
Streit um Stadtbild, Kosten und Identität
Kaum ein Bauprojekt in Wien wurde in den vergangenen Monaten so emotional diskutiert wie die neue Halle. Bürgerinitiativen wie „Freiraum Naschmarkt“ kritisieren vor allem die städtebauliche Entscheidung: Die moderne Struktur füge sich nicht in das Jugendstil-Ensemble der Wienzeile und stehe im Widerspruch zur Schutzzone des Weltkulturerbes, heißt es dort.
Hinzu kommen Einwände gegen die grundsätzliche Notwendigkeit der Halle. Wieder andere kritisieren, dass der partizipative Prozess zu kurz gekommen sei und Bürger:innen nur unzureichend in die Entscheidungen eingebunden wurden.