Verurteilter TV-Koch erneut vor Gericht: Alfons Schuhbeck gesteht und spricht über Krankheit
Der Fall Alfons Schuhbeck geht in die nächste Runde: Gestern stand der ehemalige Gastronom erneut vor Gericht und zeigte sich reuevoll.

Der Fall Alfons Schuhbeck geht in die nächste Runde: Gestern stand der ehemalige Gastronom erneut vor Gericht und zeigte sich reuevoll.

Das Verfahren gegen den TV-Koch Alfons Schuhbeck läuft bereits seit mehreren Jahren. Im Oktober 2022 stand der Starkoch zum ersten Mal vor dem Münchner Landgericht I und wurde zu einer Haftstrafe von drei Jahren und zwei Monaten verurteilt. Die Vorwürfe? Steuerhinterziehung.
Im vergangenen Herbst wurde schließlich eine neue Anklage gegen Schuhbeck erhoben.
Aufstieg, Erfolg – und ein tiefer Fall
Der ehemals beliebte Spitzenkoch soll Corona-Hilfen und Subventionen erschlichen haben, außerdem sollen einige seiner Unternehmen bereits pleite gegangen sein, bevor Insolvenzanträge dafür gestellt wurden. Mit seinem Handeln hat er einige Menschen finanziell schwer geschädigt.
Der mittlerweile 76-Jährige ist über die Jahre tief gefallen – einst bekannt durch Fleiß, Fernsehsendungen, eigene Gewürze, Restaurants und Können. Doch heute kennt man den Koch beinahe nur noch durch Skandale, Betrug und vor Gericht stehend.
Schwere Krankheit stoppt Haft: Schuhbeck derzeit nicht im Gefängnis
Am Dienstag stellte sich der Starkoch wieder vor das Münchner Gericht. Doch diesmal stand nicht nur seine fragwürdige Vergangenheit, sondern auch sein derzeitiger Gesundheitszustand im Vordergrund.
Aufgrund einer schweren Krebserkrankung könne der Koch seine derzeitige Haftstrafe im Moment nicht weiter absitzen, dafür ginge es ihm zu schlecht. Bis Mitte September solle der ehemals gefeierte Star-Koch auf freiem Fuß sein und dürfe sich um seine psychische und vor allem physische Gesundheit kümmern.
Im Gerichtssaal in München passierte es dann: Alfons Schuhbeck packte einen Zettel aus, las diesen vor und – gestand.
Er hätte gedacht, vergangene Krisen meistern zu können, doch 2020 habe er schließlich erkannt, dass zu wenig Geld für zu viele Verpflichtungen vorhanden war.
Sein eigener Stolz habe ihn daran gehindert, rechtzeitig etwas zu unternehmen und die Bremse zu betätigen. Laut eigenen Aussagen bedaure er sein Verhalten allerdings zutiefst.
Wie Schuhbecks Anwalt gegenüber Medien bestätigte, sei die unheilbare Erkrankung des 76-Jährigen der Grund für den Deal – der verhindern soll, dass sich der Gerichtsprozess weiter in die Länge zieht.
Schuhbecks Zukunft noch ungewiss
Am 14. Juli soll es zu einem Gerichtsurteil im laufenden Strafprozess kommen. „Bei einem vollumfänglichen wahrheitsgemäßen Geständnis schlagen wir eine Gesamtfreiheitsstrafe von mindestens vier Jahren und höchstens vier Jahren und 8 Monaten vor“, teilte Richter Uwe Habereder im Gerichtssaal mit. Allerdings ist die Strafe von drei Jahren und zwei Monaten, die Schuhbeck bereits 2022 vom Landgericht München I bekommen hat, schon eingerechnet.