Viel Kritik für die geplante Erhöhung der Ortstaxe in Wien
Am 1. Dezember 2025 erhöht die Stadt Wien die Ortstaxe. Der Prozentsatz steigt von 3,2 auf 8,5 Prozent – das ist Teil eines Maßnahmenpakets zur Haushaltskonsolidierung und soll Mehreinnahmen von bis zu 81 Millionen Euro pro Jahr bringen. Vor allem die Österreichische Hotelvereinigung (ÖHV) begegnet dieser Erhöhung mit starker Kritik. Wien klettert im europäischen Vergleich nach oben. Aber die niederländische Hauptstadt Amsterdam bleibt mit 12,5 Prozent Ortstaxe die teuerste Stadt in Europa.

Am 1. Dezember 2025 erhöht die Stadt Wien die Ortstaxe. Der Prozentsatz steigt von 3,2 auf 8,5 Prozent – das ist Teil eines Maßnahmenpakets zur Haushaltskonsolidierung und soll Mehreinnahmen von bis zu 81 Millionen Euro pro Jahr bringen. Vor allem die Österreichische Hotelvereinigung (ÖHV) begegnet dieser Erhöhung mit starker Kritik. Wien klettert im europäischen Vergleich nach oben. Aber die niederländische Hauptstadt Amsterdam bleibt mit 12,5 Prozent Ortstaxe die teuerste Stadt in Europa.

Erhöhung in der Hochsaison
Mit Beginn der Adventszeit tritt die Erhöhung in Kraft. Für die Hotellerie ist das besonders problematisch, da viele Häuser dann mit hoher Auslastung rechnen. Kostet ein Zimmer 150 Euro pro Nacht, lag die Ortstaxe bisher bei 4,20 Euro, künftig steigt sie auf 12,75 Euro. Unklar ist, wer bei bestehenden Buchungen die zusätzlichen 8,55 Euro zahlen muss. Heikel wird es, wenn die Übernachtung bereits beglichen ist – besonders bei Plattformbuchungen. „Die großen Buchungsportale lassen die Hotels anlaufen. Das wird zum Fiasko“, warnt ÖHV-Präsident Walter Veit.
Kritik und Gegenargumente
Die ÖHV lehnt die Erhöhung allgemein ab, da die Anpassung die Wettbewerbsfähigkeit und die Planbarkeit der Branche gefährden kann. Außerdem würde die Ortstaxe automatisch mehr Geld einbringen durch die anhaltende Inflation, da diese bei der Berechnung der Zimmerpreise mit dabei ist. „Die Inflationsanpassung erfolgt also automatisch und permanent und ist nicht extra notwendig“, sagt Walter Ruck, Präsident der Wirtschaftskammer.
Die Prodinger Tourismusberatung aus Wien warnt, dass die österreichische Hauptstadt dadurch die Spitzenposition als Kongressstadt gefährden könnte. Viele Verträge für die kommenden zwei Jahre seien bereits abgeschlossen und die nachträgliche Belastung könnte das Vertrauen gefährden. Die Beratung argumentiert, man würde die Tourismusbranche als „Melkkuh“ für die Stadtfinanzen missbrauchen.
Stellungnahme der Stadt Wien
Die Stadt Wien betont, dass Anpassungen bei Ortstaxe, Parkgebühren und Öffi-Tickets nötig seien, um eine stabile Finanzbasis zu sichern. Damit sollen Investitionen in Bildung, Infrastruktur und nachhaltige Mobilität ermöglicht werden. Die zusätzlichen Einnahmen sollen im besten Fall zur Budgetkonsolidierung von 500 Millionen Euro im Jahr 2025 beitragen.
Zusätzlich hebt die Stadt Wien allgemein den Nutzen des Tourismus hervor, denn mit einer Wertschöpfung von 1,32 Milliarden Euro belegt Wien Platz eins im International Congress and Convention Association (ICCA) Ranking.

Frust bei der ÖHV
Die Hoteliers sind frustriert: Weder Gäste noch Betriebe bekommen durch die Erhöhung um 166 Prozent einen Mehrwert. Kritisiert wird zudem, dass die Maßnahme Inflation befeuert und das Vertrauen in Politik und Standort schwächt. Besonders katastrophal sei die Kurzfristigkeit – vor allem bei bestehenden Buchungen. Nachzahlungen von Gästen seien kaum durchsetzbar, da dies dem Tourismus-Image Wiens schaden würde. Bleiben die Hotels jedoch auf den Mehrkosten sitzen, drohen massive wirtschaftliche Probleme.