Gute Aussicht: Arbeiten im Big Apple

In der Stadt, die niemals schläft, zu arbeiten, ist für viele ein Traum. Aber wie stehen die Chancen, dort einen Job zu bekommen? Oder gar dort zu bleiben?
November 13, 2015

ein Einblick in ein Luxusbad, unter dem großen Fenster mit Blick auf den New Yorker Central Park steht eine Badewanne aus schwarzem Stein

New York City

Filmstadt, Shoppingstadt und Multikultistadt. Aber auch eine Stadt zum Arbeiten? Es klingt gut zwischen Freiheitsstatue, Empire State Building, Central Park und den vielen gelben Taxis in einem schicken Restaurant oder noblen Hotel Dollars zu scheffeln. Millionen Menschen auf der Welt träumen davon, im Big Apple die große Karriere zu machen.

Doch so leicht ist das natürlich nicht. In die USA zu kommen, ist noch nicht schwierig, aber dort zu arbeiten oder gar für immer zu bleiben, erweist sich meist als großes Problem. Einer, der es geschafft hat, sich in New Nork einen Namen zu machen, ist Mario Lohninger. Der gebürtige Österreicher und Küchenchef im Restaurant Silk im Frankfurter Cocoon-Club sammelte bereits mit 21 Jahren New-York-Erfahrung und erkochte von 2001 bis 2004 drei (New York Times-)-Sterne imDanube. Er weiß also ganz genau, wie hart das Leben in der Metropole Big Apple sein kann.

Geld und Erfahrung

In New York gibt es viel Lifestyle, viel Hektik und auch viele verrückte Leute, stellt er gleich einmal klar.
Es ist keine Stadt für labile Menschen. Überall herrschen Widersprüche auf der einen Seite gibt es die elitären Viertel mit den Stars, auf der anderen Seite die verarmten Arbeiterviertel. New York ist eine sehr kalte Stadt, in der es beinhart zur Sache geht. Wer überleben will, muss ein scharfes Schwert in der Hand halten, aber es ja nie fallen lassen.

Dennoch ist der Reiz groß, im Big Apple zu arbeiten. New York ist vor allem für zwei Dinge gut: Geld verdienen und Erfahrung sammeln. Doch die Arbeitssuche erweist sich oft als schwieriges Vorhaben. Jobmöglichkeiten und -angebote gibt es genug, aber das Problem ist meist das Visum. Sprich: Eine Arbeits- beziehungsweise Aufenthaltsgenehmigung aufgrund des Jobs bekommt man nur, wenn sich der künftige Arbeitgeber stark für einen einsetzt. Somit sollte man jemanden hinter sich stehen haben, der für einen kämpft. Gute Beziehungen sind alles. Einfach blind Bewerbungen zu schicken, bringt kaum etwas, stellt Mario Lohninger klar. Denn welcher einheimische Gastronom oder Hotelier stellt freiwillig einen Ausländer ein und nimmt die ganzen behördlichen Hürden auf sich, wenn er auch einen Amerikaner nehmen kann?

Die behördlichen Hürden halten sich zu Beginn noch in Grenzen. Wenn man zum ersten Mal in New York arbeiten will, bekommt man das nötige Visum, also das Schengenvisum J1, relativ einfach, weiß auch Gerhard Kaltsis, Restaurantmanager in derBlauen Gans in Manhatten. Relativ einfach bedeutet: Man sollte regelmäßig internationale Jobausschreibungen verfolgen und dann Bewerbungsbriefe, also offer letters, schreiben. Wird man genommen, beantragt der Arbeitgeber das J1-Visum, das zumindest drei, aber auch bis zu 18 Monate gültig ist. Unser Chef Kurt Gutenbrunner bietet des Öfteren so ein Visum an, sagt Kaltsis.
der Kopf in der Detailansicht der Freiheitsstatue

Topchance AIPT

Eine weitere Möglichkeit auf einen Job in New York ist die AIPT, die Association for International Practical Training. Diese weltweit operierende Organisation bietet Auszubildenden im Rahmen eines Austauschprogramms und mit Unterstützung der jeweiligen Betriebe ein J1-Visum an, zusätzlich ist man auch noch sozialversichert. Die Bedingung: Man muss mindestens 19 Jahre alt sein. Der Clou: Man darf auch eine Begleitperson mit in die USA nehmen. Das ist wohl die beste und einfachste Methode, an einen Job in New York zu kommen, weiß Lohninger.

Prinzipiell gilt aber: Wenn man es sich wirklich in den Kopf gesetzt hat, in New York zu arbeiten, dann schafft man das auch. Europäer sind in hier absolut gefragt, vor allem top qualifizierte. Aber man darf sich nicht auf seinen Lorbeeren ausruhen, sondern muss gleich wissen, dass es in New York härter zugeht, als in Europa. Wir Europäer sind oft Weicheier und kommen mit der kühlen Art der New Yorker Gesellschaft nicht zurecht. Deshalb muss die Einstellung stimmen und der Einsatz bei 150 Prozent liegen, so Lohninger. Arbeitsscheu dürfe man nicht sein Siebentagewochen sind vielerorts selbstverständlich. Aber es muss auch noch Zeit zum Genießen bleiben. New York ist so eine impulsive Stadt, in der es tausende verschiedene Eindrücke und vielseitige Erlebnisse gibt. Anfangs ist das Kochen da oft Nebensache. Soll heißen: Es gibt tollen Sport, viele Clubs, Bars, Tanzlokale und jede Menge Multikulti und Traditionen. Und alles davon ist extrem präsent. New York ist nicht Amerika. New York ist New York. Dort herrschen eigene Gesetze.

Money, Money, Money

Natürlich ist auch das Geld für viele eine zusätzliche Motivation, in die Stadt, die niemals schläft, zu wechseln. Man kann dort viel schneller viel Geld verdienen. Oft hat man ja gleich zwei oder drei Jobs parallel, verrät Walter Krainz, seit 1999 Chef des New Yorker Danube. Doch mit dem vielleicht etwas besseren Lohn sind auch die Lebenskosten um einiges höher. Vor allem für die Wohnung blättert man jedes Monat ein kleines Vermögen hin. Rund 1500 Dollar muss man für eine Mittelklasseunterkunft schon rechnen, so Krainz. Ein großes Thema in New York sind daher Wohngemeinschaften vor allem unter den Köchen und Kellnern.

Geld sparen kann man hingegen beim Auto. Im eigenen Gefährt zur Arbeit zu kommen, erweist sich meist als Kurzurlaub. Wesentlich schneller ist man hier mit den öffentlichen Verkehrsmitteln allen voran die U-Bahn. Wenn man innerhalb einer halben Stunde zur Arbeit kommt, ist das schon ein großer Luxus. Im Schnitt braucht man eineinhalb bis zwei Stunden dafür.

Überlebenskampf

Leicht ist es wohl nicht, sich in den USA auf eigene Füße zu stellen. Man muss das amerikanische Leben leben. Also Schritte selbst machen, alle Behördenwege erledigen und sich eine Wohnung suchen. Keiner hilft dir da oder nimmt dir Sachen ab. Du musst kämpfen, um zu überleben, meint Lohninger.

Um eine Versicherung muss man sich daher in der Regel auch allein kümmern, sozialversichert sind meist nur Manager und Leute in höheren Positionen. Daher ist es empfehlenswert, sich auf jeden Fall privat zu versichern.

Freifahrt ins Glück?

Hat man in New York endlich ein J1-Visum und einen Job bekommen, darf man sich glücklich schätzen. Aber man muss sich auch dessen bewusst sein, dass in 18 Monaten der ganze Zauber vorbei sein könnte. Natürlich kann man weitere, zusätzliche Visa beantragen, wahrscheinlich stößt man da aber öfter auf taube Ohren. Letzte Chance, um dennoch weiterhin in Amerika zu bleiben, ist die viel zitierte Green Card, also das Immigrant Visa, das einem erlaubt, in den USA dauerhaft zu wohnen und zu arbeiten. Die aussichtsreiche Möglichkeit, zu der heiß begehrten Card zu kommen, ist die sogenannte Employment Based Immigration. Jedes Jahr werden 140.000 Green Cards an in Amerika arbeitende Menschen vergeben, meistens gehen sie an Topmanager, Wissenschaftler, Professoren oder andere Persönlichkeiten, die sich besonders um das Land verdient gemacht haben.

Wer also in 18 Monaten die Karriereleiter nicht ganz nach oben gestiegen ist, hat natürlich noch die Chance, sich Hals über Kopf zu verlieben und so zu einer auf Verwandtschaft basierenden Green Card zu kommen. Oder er macht beim überaus populären Lotteriespiel um die Genehmigung mit. Rechnet man sich allerdings einmal die Gewinnchancen aus, macht man sich ganz schnell an die Arbeit, um einen guten Kontakt herzustellen oder ein vielversprechendes Bewerbungsschreiben zu verfassen

>> links

Alles über den Weg nach Übersee:
www.nyc-guide.de
Alles über den Weg nach Übersee: 
www.nyc-guide.de
www.auswanderung.de

Offizielle Seite des AIPT: 
www.aipt.org

Website der US-diplomatischen Vertretungen in Deutschland: 
www.embassy-worldwide.com/embassy/u-s-embassy-in-berlin-germany/

Einreisebestimmungen in die USA: 
www.uscis.gov

Soziale Absicherung & Co.: 
www.ssa.gov

Infos über Green Card, Visa & Co.: 
www.americandream.de

Offizielle deutschsprachige Tourismus-Website von New York City: 
www.newyork.de

Treffpunkt deutschsprachiger
New Yorker: 

www.deutschtreffen.de

Green-Card-Verlosung: 
www.us-green-card-lottery.org 
Wohnen in New York:

www.new-york-apartment.com

>> jobtipps:
Wallse
344 West 11th Street
Kurt Gutenbrunner; 001/212/352 23 00
www.wallse.com

Blaue Gans
139 Duane Street
Kurt Gutenbrunner; 001/212/571 88 80

Café Sabarsky
1048 5th Avenue
Kurt Gutenbrunner, 001/212/288 06 65

Klee Brasserie
200 Ninth Avenue,
between 22nd & 23rd Street
Daniel Angerer; 001/212/633 80 33
www.kleebrasserie.com

Danube
30 Hudson Street
Walter Krainz; 001/212/791 37 71
www.bouley.net

Hallo Berlin
626 Tenth Avenue
Rolf Babiel; 001/212/977 19 44

Heidelberg Restaurant
1648 2nd Avenue,
between 86th & 85th Street
Eva Matischak; 001/212/628 23 32
www.heidelbergrestaurant.com

Hotel Mandarin Oriental
80 Columbus Circle at 60th Street
001/212/805 88 00
www.mandarinoriental.com/newyork

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