Schluss mit lustig – und veganem Döner

Das war’s dann wohl mit der veganen Küche mitten in Zürich: Das Elle’n’Belle – bekannt für die rockig, legere vegane Linie des Restaurants und als eines der größten dieser Art – muss schließen.
Mai 23, 2018

Das Elle’n’Belle in Zürich ist ein makelloses Beispiel für junge Gastronomen, die mit einer guten Idee ihre Erfolgsgeschichte geschrieben haben. Nun muss das vegane Restaurant, das zu einem der größten in Europa zählt, wegen Sanierungsarbeiten komplett raus aus dem Gebäude am Limmatplatz. Die Geschichte der zwei Schwestern und Gastronominnen ist tatsächlich ein bisschen traurig.

Vor vier Jahren eröffnete das Elle’n’Belle in Zürich und wurde in kürzester Zeit zu einem der größten veganen Restaurants Europas. Mit dem Rock’n’Roll-Image und jeder Menge kreativer Ideen haben sich die Macherinnen und Schwestern Elif und Sibel Erisik einen Namen gemacht. Jetzt heißt es: Der letzte vegane Döner wird schon Ende Mai über den Tresen gehen.
Ohne Plan, dafür mit kreativer Herangehensweise eröffneten die Schwestern 2014 das Restaurant. Was klar war: Sibel kocht, Elif vermarktet. Das Unternehmertum wurde ihnen quasi in die Wiege gelegt: Ihr Vater Süreyya brachte als einer der ersten den Döner in die Schweiz.
Nicht ohne Grund heißt der Verkaufsschlager – der vegane Kebap – Daddy Cool. Inklusive originaler Gewürzmischung vom Papa, der leider kurz vor der Eröffnung an einem Herzinfarkt starb.

Ohne Gebäude kein Restaurant

Die Entscheidung für die vegane Küche ist nicht nur als Hinweis auf unglückliche Tiere zu sehen, sondern auch auf eine Fehldiagnose der Schwester Sibel zurückzuführen. Sie wurde aufgrund einer Atemnot mit Krebs diagnostiziert. Zum Glück ein Fehler. Als Vegetarierin fiel ihr die Entscheidung, sich vegan zu ernähren nicht schwer – der Grundstein des Konzepts war geboren.
Die Schwestern sind besonders auf ihre unterschiedliche Klientel – vom Geschäftsmann zum Hippie – stolz. Und können sich vor Reservierungen kaum retten. Warum dann Schluss machen?

Schluss mit lustig: Das Restaurant der Schwestern Elif und Sibel Erisik muss schließen

Die Besitzer des Gebäudes wollen beziehungsweise müssen sanieren und wollen keine langfristige Zusage mehr geben für die Pacht. Trotzdem betonen die Liegenschaftsbesitzer, dass sie es bereuen. Nun heißt es: Koffer packen und umdenken.

Luft für Neues

Gegenüber Munchies sagt Sibel: „Wir wollen den Kultfaktor, den Elle’n’Belle in den letzten vier Jahren erreicht hat, zwischen zwei Buchdeckel packen.“ Also ein Kochbuch der zwei Schwestern, denen man ihr Alter von Anfang 40 nicht ansieht. „Es gibt viele vegane Kochbücher, aber die kommen alle auf der Gesundheitsschiene daher. Bei unserem Buch sind aber anständig Rock’n’Roll-Kreationen und Kalorien drin“, äußert sie sich über die Inhalte.
Außerdem denken die Schwestern über ein Fertigprodukt des Daddy Cool nach. Auch Coachings für Gastro-Start-ups und Vegan-Interessierte geben sie.
www.ellenbelle.ch

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