Glasaal-Schmuggel in Millionenhöhe

Trotz Exportverbot aus der EU fehlen pro Jahr 115 Millionen Glasaale im Wert von 65 Millionen Euro. China ist Nummer 1 Abnehmer der illegalen Ware.
Juni 1, 2016

Glasaale

Eine verdammt glitschige Sache

Der Aal-Bestand in Europa schwindet. Eine der größten Herausforderungen ist der Stopp des illegalen Schwarzhandels mit der wertvollen Ressource nach Asien. Die Sustainable Eel Group (SEG) hat innerhalb der letzten 6 Monate eine ausführliche Studie zum Handel mit Glasaaalen durchgeführt und dabei eine gewaltige Lücke zwischen den zulässigen Verkaufen und den gemeldeten Fangmengen identifiziert.

Seit 2009 wurden nationale Aal Management Pläne in allen westeuropäischen Ländern entwickelt, und seit 2010 ist jeglicher Export von Aal aus der EU heraus verboten. Trotzdem wurden durch illegalen Handel und Schwarzhandel über 100 Millionen lebende Aale exportiert – mehr als die Hälfte der gesamten Fangquote von Glasaalen in Europa.

Ricardo Serrao Santos, MEP für die Azoren und Commissioner für die Sargasso Sea Commission: „“Illegaler Schwarzhandel unterminiert die Europäischen Pläne für den Aal-Schutz. Deshalb plädieren wir, unter Bezug auf den EU Action Plan Against Wildlife Trafficking, die in der European Eel Regulation under der CITES vereinbarten Maßnahmen vollständig umzusetzen.“

Sein Kollege, Andrew Kerr, Chairman der Sustainable Eel Group: „Um den Exportstopp des Europäischen Aals effektiv umzusetzen, sollten alleRegierungen ein System einführen, dass die Erfassung und Nachverfolgung aller lebenden Aale ermöglicht. Denn ein gut regulierter Handel kann positiv zur Erhaltung einer Art beitragen. Solch ein System is bereits im Rahmen des Sustainable Eel Standard angelegt, dessen Anwendung wir dringend empfehlen.“

Hintergrundinformationen zum illegalen Schwarzhandel mit Glasaalen

In der Glasaal-Fangsaison 2015/2016 wurden Fangmengen von ungefähr 214 Millionen  Glasaalen gemeldet sowie ein legaler Weiterverkauf von ungefähr 98 Millionen  Glasaalen von der SEG ermittelt. Daraus resultiert eine Lücke von ungefähr 115 Millionen Glasaalen in einem Wert von etwa 65 Millionen Euro. Diese Fische wurden nach Asien geflogen, insbesondere nach China.

Strafverfolgungsbehörden, besonders in Spanien und Frankreich, waren vielfach aktiv, um diesen Handel zu beenden und haben dabei umfangreiche offene und verdeckte Ermittlungen durchgeführt. Es gab Beschlagnahmungen von Glasaalen auf dem Transportweg und Schwarzhändler wurden verhaftet.

Allerdings scheint dies bisher kaum einen Einfluss auf die tiefsitzende Tradition des Glasaalschmuggels zu haben bei den enormen Preisen von bis zu 1300 Euro pro Kilo, was in etwa der Menge von 3000 Glasaalen entspricht.
Quelle: ots/PRNewswire

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