Japans verrückte Gerichteküche

Ikizukuri, Odorigui oder Shirako: Roher Fisch ist in Europa schon lange kein Tabuthema mehr, aber mit diesen delikaten Gerichten sorgt die japanische Kultur einmal mehr für ein europäisches Kopfschütteln.
August 3, 2016

Dass die Kultur der Japaner sich von unserer unterscheidet, sollte spätestens mit den Mangas und Hello Kitty in allen Köpfen angekommen sein. Dass sie sich auch in Sachen Lebensmitteln und Delikatessen von unseren Vorlieben trennen, geht damit einher und ist auch nicht wirklich neu.

Aber es gibt Traditionen, die lassen Europäer doch schwer schlucken. Aufgelistet finden Menschen mit starken Nerven und Magen die sehr eigenartigen Gerichte mit Gruselfaktor aus der japanischen Küche:

Ikizukuri

Ikizukuri: aufgestellter Fisch ohne Flanken

Grundsätzlich einmal nichts bemerkenswertes: In der japanischen Küche wird ein besonderer Wert auf die Frisch der Zutaten gelegt. Allerdings gehen die Köche des Landes noch einen Schritt weiter: Ikizukuri bedeutet soviel wie Lebendzubereitung. Dafür wird der Karpfen, Tintenfisch oder Garnele mit einem Schlag auf den Kopf betäubt und dann zerlegt.

Dabei wird strengstens darauf geachtet, dass sie lebenswichtigen Organe wie der Kopf, die Wirbelsäule und der Schwanz nicht beschädigt werden. Beim Fisch werden die beiden Flanken entfernt und der nach Luft schnappende Fisch aufgerichtet serviert. Das ist in Deutschland und Australien übrigens verboten. Grund: Tierquälerei.

Odorigui

Odorigui: Shirouo-Fische in Glasschale

Die Übersetzung des Wortes sagt schon alles aus: Odorigui bedeutet tanzendes Essen. Es muss sich bewegen vor und während dem Essen, dann erst darf es den Namen tragen. Gerne werden hierfür die Shirouo im Ganzen geschluckt. Es sind kleine, transparente Fische, die sich auf deiner Zunge noch bewegen.

Die Geschichte des Gerichts geht mindestens 300 Jahre zurück. Eine Legende besagt, dass Bauern mit Sake-Fässern bezhalt worden sind, in denen sich die Fischchen aufhielten. Sie fischten sie aus dem Fass und aßen sie lebendig.

Shirako

Shirako mit Gemüsedeko

Wer nicht so richtig Lust auf lebendes Essen hat, wird sich ja vielleicht an Shirako erfreuen können. Die japanische Delikatesse bedeutet weiße Kinder und ist ziemlich genau das: Die Samenflüssigkeit von Fischen, Weichtieren und anderen Meeresfrüchten.

Die Fischmilch wird normalerweise, wenn nicht gerade von einem hungrigen Japaner heruntergeschlungen, während der Laichzeit auf den Rogen gegeben, wodurch der Fischrogen befruchtet wird. Konserviert oder frisch wird es in Japan besonders gerne vom Dorsch, Fugu oder Meerbrasse verwendet.

Dojo tofu

Schlammpeitziger auf weißem Hintergrund

Bei diesem Gericht ist man sich der Herkunft oder der Echtheit gar nicht so wirklich sicher. Die Erzählungen sind allerdings auch schon so bizarr, dass sie es alleine deswegen in diese Liste geschafft haben. In einem Topf wird Wasser erhitzt, ein Stück Tofu hineingelegt und lebendige Schlammpeitziger dazugeworfen.

Diese sollen sich angeblich als Schutz vor der Hitze im Tofu vergraben und werden darin dann gebacken. Ob sie nicht eher aus dem Topf rausspringen oder vorher sterben, bleibt vermutlich ein Geheimnis. Oder hat jemand Lust es nach zu machen? 

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