Fünf, zehn oder fünfzehn Prozent? Das ist die Frage, die sich den meisten von uns stellt, wenn wir in einem Restaurant bezahlen. Deutsche gehören, nach US-Amerikanern zu den großzügigsten Menschen der Welt – zumindest, wenn es um Trinkgeld geht. Hier eine optionale Möglichkeit für den Gast, Wertschätzung zu zeigen, dort freilich eine Notwendigkeit aufgrund niedriger Löhne. In Japan hingegen ist es unüblich, in manchen Situationen sogar verpönt, Trinkgeld zu geben. Und in anderen Ländern, in denen man Trinkgeld gibt, gibt es oft keine genauen Vorgaben über dessen Höhe.
Was aber fast überall als Faustregel zutrifft: Mehr als zwanzig Prozent des Rechnungsbetrages werden als Trinkgeld selten gesehen. Umso unglaublicher sind die folgenden Geschichten, in denen Servicemitarbeitende mit außergewöhnlich hohen – oder auch skurrilen – Trinkgeldern überrascht wurden.

Fünf, zehn oder fünfzehn Prozent? Das ist die Frage, die sich den meisten von uns stellt, wenn wir in einem Restaurant bezahlen. Deutsche gehören, nach US-Amerikanern zu den großzügigsten Menschen der Welt – zumindest, wenn es um Trinkgeld geht. Hier eine optionale Möglichkeit für den Gast, Wertschätzung zu zeigen, dort freilich eine Notwendigkeit aufgrund niedriger Löhne. In Japan hingegen ist es unüblich, in manchen Situationen sogar verpönt, Trinkgeld zu geben. Und in anderen Ländern, in denen man Trinkgeld gibt, gibt es oft keine genauen Vorgaben über dessen Höhe.
Was aber fast überall als Faustregel zutrifft: Mehr als zwanzig Prozent des Rechnungsbetrages werden als Trinkgeld selten gesehen. Umso unglaublicher sind die folgenden Geschichten, in denen Servicemitarbeitende mit außergewöhnlich hohen – oder auch skurrilen – Trinkgeldern überrascht wurden.

12.000 Dollar in bar
Im Internet kursieren die abenteuerlichsten Geschichten über gigantische Trinkgelder. Ein User der Webseite Reddit berichtet etwa, einmal auf eine 1000-US-Dollar-Rechnung ein hundertprozentiges Trinkgeld bekommen zu haben – sprich: 1000 US-Dollar. Während an solchen Heldensagen Zweifel angebracht ist, ist die folgende Geschichte jedoch mit Sicherheit wahr – nachzulesen in einem Polizeibericht.
Im Jahr 2012 ging eine fünffache Mutter im US-Bundesstaat Minnesota ihrer Arbeit als Kellnerin nach. Beim Verlassen des Restaurants ließ eine Besucherin eine Takeout-Box zurück, die – wie sich später herausstellte – 12.000 US-Dollar in gebündelten Scheinen enthielt. Die Finderin verständigte umgehend die Polizei, die das Geld als mutmaßliche Einnahmen aus dem Drogenhandel einstufte und beschlagnahmte. Ihre Ehrlichkeit zahlte sich jedoch aus: Ein Gericht entschied später, dass sie den Betrag behalten dürfe. Da sie der Gast zuvor gefragt habe, ob die Box nicht mitgenommen werden solle, und dieser geantwortet habe, dass sie sie behalten dürfe, wurde die Entscheidung zugunsten der Bedienung gefällt.
Trinkgeld muss nicht Geld sein
Wenn man ein besonders großzügiges Trinkgeld bekommt, ist die Dankbarkeit natürlich groß. Aber wie würdest du reagieren, wenn ein Gast dir am Ende seiner Mahlzeit einen Autoschlüssel in die Hand drückt? Genau so ist das schon mehrfach passiert, doch besonders bewegend ist die Geschichte einer jungen Kellnerin in Texas, die ihren täglichen Arbeitsweg, ganze 22 Kilometer, zu Fuß bewältigen musste. Als Gäste erfuhren, dass sie versucht, auf ein eigenes Auto hin zu sparen, beschlossen sie, der Kellnerin ihren Traum zu erfüllen und kauften ihr einen Nissan Sentra. Die Spender wollten anonym bleiben und erwarteten sich keine Gegenleistung, wie die Frau gegenüber Lokalmedien erklärte.
Für andere ist Großzügigkeit ein Geschäftsmodell. Der bekannte Youtuber MrBeast ist bekannt dafür, große Summen zu verschenken – die Einnahmen aus millionenfach geklickten Videos machen es möglich. Vor einem Jahr postete er ein Video, in dem er einer Kellnerin als Trinkgeld den Schlüssel zu einem neuen Auto übergab. Die unverhofft Beschenkte bedankte sich unter Freudentränen – weil das Auto mit Werbung für MrBeasts Youtube-Channel und seiner Marke „Feastables“ beklebt war, erntete die Aktion jedoch unter Online-Usern auch Kritik.
Glücklich ist, wer gewinnt
Ein Trend, der wohl eher in Amerika als hierzulande zu beobachten ist, ist das Verschenken von Lotteriescheinen anstatt von Trinkgeld. Zwar wäre in den meisten Fällen ein gewöhnlicher Geldbetrag wertvoller als ein solches Los, aber es kommt durchaus vor, dass unwissentlich hohe Gewinne verschenkt werden. Im Jahr 1999 gewann die Kellnerin Tonda Dickerson den Hauptpreis von 10 Millionen US-Dollar – mit einem Schein, den sie als Trinkgeld erhalten hatte.
Eine ähnliche Geschichte diente als Vorlage für den Film „It Could Happen to You“ (Deutscher Titel: „2 Millionen Dollar Trinkgeld“). Der Film erzählt die Geschichte eines Polizisten, der gemeinsam mit einer Kellnerin einen Lottoschein ausfüllte. Die beiden teilten sich den Gewinn von vier Millionen US-Dollar – doch es kommt, in diesem Fall anders als im echten Leben, zu Streit und Tragödie. In der wahren Geschichte, auf der die Verfilmung basiert, betrug der Gewinn sechs Millionen.
In der Regel bewegen sich Trinkgelder nicht in derart astronomischen Höhen – doch wer weiß: Wer lange genug in der Gastronomie verbringt, trifft irgendwann vielleicht auch auf diesen einen besonderen Gast, dem das Geld gerade locker sitzt.