10 der berühmtesten Alltime-Speisenklassiker und ihre Namensgeber

Sie sind aus den nationalen wie internationalen Küchen nicht mehr wegzudenken, aber kaum jemand weiß, warum die folgenden 10 Gerichte so heißen wie sie heißen. Wir klären euch exklusiv darüber auf, wem wir alles so launige Namen wie Kaiserschmarrn, Pfirsich Melba und Co. verdanken!
Dezember 12, 2016 | Fotos: Shutterstock

Kaiserschmarrn
1) Kaiserschmarrn

Ein Hofküchen-Pâtissier des österreichischen Kaisers Franz Joseph kreierte für die auf ihre Wespentaille achtende Kaiserin Elisabeth gerne besonders leichte Desserts. Nachdem er mit seiner neuesten Komposition aus Crêpeteig und Zwetschkenröster die Kaiserin nicht zu begeistern wusste, sprang Kaiser Franzl ein und verspeiste der Legende nach die Portion von Elisabeth mit den Worten „Na geb’ er mir halt den Schmarren (österreichisch für Blödsinn), den unser Leopold da wieder z’sammenkocht hat“.

Spaghetti
2) Spaghetti

Spaghetti zählen neben Pizza oder Risotto zu den italienischen Nationalspeisen mit Weltruf. Zur Herkunft des Namens erzählt man sich eine Anekdote, die jedes Romantikerherz höher schlagen lässt: Ein italienischer Matrose soll einem chinesischen Mädchen Avancen gemacht haben, während es gerade einen Teig bearbeitete. Besagtes Mädchen war so verzaubert, dass es seine Arbeit völlig vergaß. Der Teig machte sich in Folge selbstständig und floss durch ein Loch-Sieb, so dass lange Schnüre entstanden. Bis sich das Mädchen wieder an seinen Teig erinnerte, waren die dünnen Schnüre getrocknet. Der Name des Matrosen, der das Mädchen derart abgelenkt hatte, soll Spaghetto gelautet haben.

Pfirsich Melba
3) Pfirsich Melba

Benannt ist das Dessert nach der australischen Sopranistin Nellie Melba, die in den 1890er-Jahren dank der Schallplatte internationalen Weltruhm erlangte. So gastierte Melba 1882 zusammen mit Startenor Enrico Caruso in London, wo sie im Konzerthaus von Covent Garden in Wagners „Lohengrin“ die weibliche Hauptrolle sang. Der französische Starkoch Auguste Escoffier, der damals Chefkoch des Hotels Savoy war, in dem Melba residierte, war so begeistert von der Aufführung, dass er eigens für die Sängerin das Dessert Pfirsich Melba kreierte. Serviert in einer Sektschale zollte Escoffier der Melba Tribut, da der süße Nachtisch an den Schwan aus „Lohengrin“ erinnerte.

Sandwich
4) Sandwich

Das Sandwich ist nach dem britischen Staatsmann John Montagu, dem vierten Earl of Sandwich, benannt, der angeblich ein fanatischer Kartenspieler war. 1762 soll er während eines stundenlangen Spiels keine Zeit zum Essen gefunden haben. Montagu habe sich als Notlösung das Essen in zwei Brotscheiben legen lassen, worauf ein Mitspieler ebenfalls „ein Brot wie Sandwichs“ verlangt habe. Offenbar galt das Kartenspiel zu jenen Zeiten nicht unbedingt als eines Staatsmanns würdig, denn 1765 wies ein Biograf Montagus diesen Gründungsmythos zurück und erklärte, es sei viel wahrscheinlicher, dass Montagu das Sandwich erfunden habe, um seine Arbeit am Schreibtisch nicht unterbrechen zu müssen. Detail am Rande: Das ursprüngliche Sandwich bestand aus einer Scheibe gesalzenen Rindfleischs zwischen zwei Scheiben Toastbrot.

Crêpes Suzette
5) Crêpes Suzette

Das Rezept für Crêpes Suzette war der Legende nach ein absoluter Zufallstreffer. 1896 war der britische Kronprinz – der spätere König Edward VII. – im legendären Café de Paris in Monte Carlo zu Gast. Der junge Kochlehrling vor Ort, Henri Charpentier, sollte ihm und 18 Gästen am Tisch Pfannkuchen machen. Doch während Charpentier die Sauce zubereitete, fing plötzlich ein Likör Feuer. Der Lehrling ließ sich nichts anmerken, probierte unauffällig, ob es schmeckt, tunkte die Crêpes in die entflammte Marinade, und erklärte schließlich dem Prinzen, dass dies ein neues Rezept sei. Und Edward war begeistert. Zu seinen Ehren sollte das Dessert Crêpes Princesse heißen, aber Edward – ganz Gentleman – meinte, die Crêpes sollten den Namen seiner hübschen Begleiterin tragen: Suzette.

Caesar Salad
6) Caesar Salad

Der Caesar Salad wurde in den USA erfunden und ist von den Speisekarten weltweit nicht mehr wegzudenken. Auf wessen Konto aber die Original-Rezeptur geht, ist heiß umstritten. Fakt ist, dass einer der Cardini-Brüder, Caesar und Alex, die nach dem Ersten Weltkrieg von Italien in die USA auswanderten, den Ruhm für sich verbuchen kann. Sie betrieben ein Restaurant im mexikanischen Tijuana, das zum Hotspot für Stars und den Jetset zu Zeiten der amerikanischen Prohibition avancierte. Aber hier wird die Geschichte knifflig: Die einen behaupten, Caesar habe den Salat am 4. Juli 1924 aus der Not heraus erfunden. Das Restaurant war voll, die Vorräte waren gerade knapp geworden, und Caesar improvisierte einfach: Er nahm grünen Salat, einige haltbare Lebensmittel für das Dressing und garnierte das ganze noch mit einer Show, indem er den Salat direkt am Tisch der Gäste anrichtete. Der andere Cardini-Bruder, Alex, beanspruchte den Ruhm aber ebenfalls für sich. Ihm zufolge hieß der Salat ursprünglich „Aviator’s Salad“, da er ihn einer Gruppe von Air Force Piloten nach einer durchzechten Nacht zum Frühstück servierte. Wer die Lorbeeren für die geniale Salat-Kreation verdient, wird wohl nie restlos geklärt werden.

Sachertorte
7) Sachertorte

Als der österreichische Staatsmann Fürst Clemens von Metternich, der nach dem Sturz Napoleons eine führende Rolle bei der Neuordnung Europas spielte, im Jahr 1832 wieder einmal einen seiner legendären Abende mit hochrangigen Gästen veranstaltete, beauftragte er seine Hofküche damit, ein besonderes Dessert zu kreieren. „Dass er mir aber keine Schand’ macht, heut Abend!“ soll er zu seinem Chefkoch gesagt haben. Doch dieser wurde krank und so musste sich der 16-jährige Lehrling Franz Sacher (1816–1907) der Herausforderung stellen und erfand an diesem Abend die Grundform der Sachertorte. Obwohl die Torte bei den Gästen sehr gut ankam, fand sie vorerst keine weitere Beachtung. Erst als Sachers ältester Sohn Eduard während seiner Ausbildung in der Hofzuckerbäckerei Demel das Rezept verfeinerte und vollendete, erlangte die Sachertorte Berühmtheit als eine der kulinarischen Spezialitäten Wiens.

Pizza Margherita
8) Pizza Margherita

Dass Pizza einmal als Armeleuteessen galt, ist heute kaum mehr vorstellbar. Doch zu Zeiten der italienischen Königin Margherita von Savoyen in den 1890er-Jahren war es so und als Essen für eine Person ihrer Stellung natürlich nicht würdig. Auf einem ihrer Urlaube in Neapel soll die Königin aber richtigen Heißhunger auf dieses Gericht bekommen haben. Da es die französischen Hofköche, die sich in Margheritas Gefolge befanden, als unter ihrer Würde ansahen, so ein profanes Gericht zuzubereiten, wurde kurzerhand der beste Pizzabäcker der Stadt damit beauftragt. Dieser kreierte zu Ehren der Königin die Pizza in den italienischen Nationalfarben: weißer Mozzarella, rote Tomaten und grüne Basilikumblätter. Der Königin hats gemundet und die Pizza Margherita trat ihren weltweiten Siegeszug an.

Risotto alla Milanese
9) Risotto alla Milanese

Italienisch geht es weiter: Speisen erhielten ihre bis heute bekannten Namen nicht nur, weil sie von besonders kreativen Köchen für Könige und Adelige erfunden wurden. Hin und wieder spielte auch der Spaß an der Tollerei eine nicht unerhebliche Rolle, wie folgende Gründungsgeschichte zum Risotto alla Milanese beweist: Der flämische Maler Valerio di Fiandra, der beim Bau des Mailänder Doms Ende des 16. Jahrhunderts mitwirkte und für die Glasfenster verantwortlich war, hatte einen Assistenten, der gerne etwas Safran in seine Glasfarbe mischte. Eines Tages soll Valerio di Fiandra im Scherz gemeint haben, dass sein Assistent am Ende den Safran auch noch in das Risotto geben werde. Dieser nahm ihn beim Wort und servierte an der Hochzeit der Tochter seines Meisters ein mit Safran gewürztes Risotto. Di Fiandra war aber nicht erbost, sondern zeigte sich wie die Hochzeitsgäste begeistert von der Speise.

Boeuf Stroganoff
10) Boeuf Stroganoff

Erstmals wurde dieses Gericht, das auch als Filet Stroganow bekannt ist, in diversen Kochbüchern im Jahr 1891 erwähnt. Der Legende nach soll die Speise auf die Dynastie der Stroganows zurückgehen, die vom 15. bis zum 20. Jahrhundert großen Einfluss in Russland ausübte und sich ihre Lorbeeren vor allem durch die Erschließung Sibiriens verdiente. Die Stroganows galten als große Feinschmecker, was unter anderem dazu führte, dass viele Gerichte oder Modetrends in französischen Clubs den Zusatz „à la Stroganoff“ erhielten. Aber der wirkliche Erfinder dieses Gerichts dürfte ein Koch gewesen sein, der entdeckte, dass gelagertes Fleisch wegen des Dauerfrostes in Sibirien so fest gefroren war, dass es nur in feinfaserige Scheiben geschnitten werden konnte – eine Besonderheit, die dem Boeuf Stroganoff neben den typisch östlichen Gewürzen bis heute eine einzigartige Geschmacksnote verleiht.

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