Stoke, Berlin: Näher ran ans Feuer!
Wie wird ein Restaurant zur gehyptesten Neueröffnung der Bundeshauptstadt? Braucht es teure Zutaten, molekulare Küche oder extravagantes Design? Nicht im Fall von Stoke. Hier reichen Hühnerspieße – aber eben nicht irgendwelche, sondern solche, die auf einem glühend heißen Yakitori-Grill von Hand zur Perfektion gebracht werden. Dem Team um Jeffrey Claudio, Jessica Tan und Niklas Harmsen ist es gelungen, genau diese radikale Einfachheit in ein kulinarisches Erlebnis zu verwandeln, das die Berliner Gastro-Szene elektrisiert. Das Gründertrio setzt sich aus internationalen Expats mit reichlich Erfahrung in der Spitzengastronomie zusammen. Der kanadische Küchenchef Claudio arbeitete bereits unter anderem im Noma, bei Thomas Kellers Per Se und leitete die Küche im Sternerestaurant Burnt Ends in Singapur. Tan und Harmsen waren zuletzt in der Kulinarik-Destination Kopenhagen tätig.
Wie wird ein Restaurant zur gehyptesten Neueröffnung der Bundeshauptstadt? Braucht es teure Zutaten, molekulare Küche oder extravagantes Design? Nicht im Fall von Stoke. Hier reichen Hühnerspieße – aber eben nicht irgendwelche, sondern solche, die auf einem glühend heißen Yakitori-Grill von Hand zur Perfektion gebracht werden. Dem Team um Jeffrey Claudio, Jessica Tan und Niklas Harmsen ist es gelungen, genau diese radikale Einfachheit in ein kulinarisches Erlebnis zu verwandeln, das die Berliner Gastro-Szene elektrisiert. Das Gründertrio setzt sich aus internationalen Expats mit reichlich Erfahrung in der Spitzengastronomie zusammen. Der kanadische Küchenchef Claudio arbeitete bereits unter anderem im Noma, bei Thomas Kellers Per Se und leitete die Küche im Sternerestaurant Burnt Ends in Singapur. Tan und Harmsen waren zuletzt in der Kulinarik-Destination Kopenhagen tätig.
Mit der Eröffnung von Stoke ließen sie sich Zeit – wenn auch unfreiwilligerweise aufgrund von Bauverzögerungen. Monatelang mussten neugierige Foodies warten, während Pop-ups die Spannung weiter anheizten. Die Nachricht von einer neuen kulinarischen Oase in Kreuzberg machte schnell die Runde, und die Erwartungen stiegen mit jeder Ankündigung weiter an. Als dann endlich im Februar die ersten Spieße brutzelten, war klar: Das Warten hat sich gelohnt. Das Restaurant liegt in einem 1900er-Stahlbetonbau in der Kreuzberger Lindenstraße – robust, rau und irgendwie perfekt passend zu dieser Art von Essen.
Die Küche ist eine Hommage an die japanische Grillkunst, doch nicht im strengen Sinne puristisch. Die Wahl der Zutaten und die Art ihrer Zubereitung folgen traditionellen Prinzipien, werden jedoch mit einer modernen Note interpretiert. Hier wird eine Geschichte erzählt – die Geschichte von Handwerk, Feuer und kulinarischer Hingabe. Der Grill, befeuert mit traditioneller Binchotan-Holzkohle, ist von einem L-förmigen Thresen umgeben, ganz nach dem Vorbild japanischer Izakayas.
Und dann sind da die Spieße: Yakitori, wörtlich übersetzt „gegrillter Vogel“, klingt banal, aber hier geht es um die Details. Das Menü (78 Euro) bietet vier Spieße mit saisonalen Beilagen – mal klassisch mit saftigem Hähnchen, mal mutiger mit Herz, Leber oder sogar Schilddrüse. Wer sich traut, entdeckt, dass selbst die unscheinbarsten Teile des Vogels geschmacklich überraschen können. In gewisser Weise ist Stoke also auch eine Lektion in Mut. Besonders beliebt sind die Spieße mit Hähnchenhaut, die durch ihre knusprige Textur und den rauchigen Geschmack beeindrucken. Auch die Softbone-Spieße sind ein Gesprächsstoff – eine ungewohnte, aber faszinierende Delikatesse, die die Bandbreite der japanischen Grillkunst zeigt.Dazu gibt es Drinks, die die Eigenwilligkeit des Konzepts unterstreichen. Neben Cocktails und Highballs aus japanischem Whisky gibt es Sake und eine kleine, aber feine Weinauswahl. Puristen greifen zu erlesenen Teesorten. Das Barprogramm wird von Adam Tudoret gestaltet, der zuvor im Coda seine Expertise bewiesen hat.
Wenn man hier sitzt und dem Zischen und Knacken des Grills lauscht, ist man schnell überzeugt: Das hier ist mehr als nur Essen. Es ist ein Feuer-Ritual, das gekonnt mit Erwartungen spielt und den Gästen zeigt, dass weniger manchmal wirklich mehr ist. Stoke ist kein Ort für übertriebenen Schnickschnack, sondern für Menschen, die Ehrlichkeit auf dem Teller schätzen. Am Ende bleibt das Gefühl, nicht nur gegessen, sondern ein echtes Erlebnis gehabt zu haben. Während man sich auf den Heimweg macht, bleibt die Erinnerung an die flammende Inszenierung und den Geschmack von perfekt gegrilltem Fleisch – ein Erlebnis, das nachhallt und Lust auf mehr macht.