Eurovision Song Contest nach Österreich geholt. Wird der Tourismus profitieren?
Zuletzt wurde der Eurovision Song Contest (ESC) 2015, nach dem Sieg von Conchita Wurst, in Wien abgehalten. Beim Finale der 69. Ausgabe in Basel hat sich diesmal der junge Countertenor Johannes Pietsch alias JJ in die Herzen des Publikums gesungen. Sein Sieg bedeutet, dass der ESC 2026 in Österreich stattfinden könnte. Eine finanzielle Bürde für den Austragungsort oder eine lukrative Chance für den heimischen Tourismus?

Zuletzt wurde der Eurovision Song Contest (ESC) 2015, nach dem Sieg von Conchita Wurst, in Wien abgehalten. Beim Finale der 69. Ausgabe in Basel hat sich diesmal der junge Countertenor Johannes Pietsch alias JJ in die Herzen des Publikums gesungen. Sein Sieg bedeutet, dass der ESC 2026 in Österreich stattfinden könnte. Eine finanzielle Bürde für den Austragungsort oder eine lukrative Chance für den heimischen Tourismus?

Tourismus-Staatssekretärin Elisabeth Zehenter sieht die Sache eindeutig: „Wenn der ESC 2026 tatsächlich in Österreich ausgetragen wird, könnten wir ein neues Kapitel schreiben – für Musik, für Tourismus und für das internationale Image unseres Landes.“
Der letzte ESC in Wien habe gezeigt, welches wirtschaftliche Potenzial in einer solchen Großveranstaltung stecke: „Knapp 30 Millionen Euro Umsatz in Wien, über 100.000 Gäste, internationale Berichterstattung und ein Werbewert in dreistelliger Millionenhöhe – das sind Größenordnungen, die auch 2026 wieder möglich wären“, erklärt die Staatssekretärin.
2015 wurden die Kosten für die Stadt Wien als Austragungsort mit insgesamt rund 17 Millionen Euro kalkuliert (Quelle: ORF). Alleine die Bereitstellung der Stadthalle kostete, inklusive Adaptierungsmaßnahmen, fast 9 Millionen Euro. Dafür waren die Hotels in der Hauptstadt ausgebucht, rund 20.000 Nächtigungen könnten dem ESC 2015 zugerechnet werden, kalkuliert die Wirtschaftskammer. Eine Chance, die sich auch andere Städte in Österreich nicht entgehen lassen wollen: Graz und Innsbruck zum Beispiel haben bereits Interesse bekundet, sich für 2026 zu bewerben. Es gibt aber auch Gegenstimmen: KFG-Klubobmann Alexis Pascuttini etwa findet, „Graz kann sich eine ESC-Bewerbung schlichtweg nicht leisten.“ Auch die NEOS sehen eine Bewerbung skeptisch.
ESC als Wirtschaftsmotor?
Wie lukrativ ein ESC sein kann, zeigt das heurige Beispiel aus Basel: Der Eurovision Song Contest 2025 brachte der Stadt eine geschätzte wirtschaftliche Wertschöpfung von rund 60 Millionen Schweizer Franken (etwa 64 Millionen Euro). Diese Einnahmen resultierten hauptsächlich aus dem Tourismus, der Hotellerie, der Gastronomie sowie aus infrastrukturellen Investitionen und einem massiv gesteigerten internationalen Bekanntheitsgrad. Während der ESC-Woche verzeichnete Basel eine Hotelbelegungsrate von 95 % – die Buchungen stiegen um 280 % im Vergleich zum Vorjahr.
Trotz öffentlicher Ausgaben von rund 35 Millionen Franken verblieb ein Nettoeffekt von etwa 25 Millionen Franken zugunsten der lokalen Wirtschaft. „Solche Zahlen zeigen: Der ESC ist nicht nur ein kulturelles Highlight, sondern ein echter Wirtschaftsmotor“, so Zehetner.