Alarmierende Zahlen: Konsum und Produktion von Wein sinken drastisch

Die Menschen trinken heute so wenig Wein wie seit 1961 nicht mehr. Vor allem die jüngere Generation hat andere Trinkgewohnheiten, die den Markt stark beeinflussen.
April 17, 2025

Ein Glas Rotwein zum Feierabend, ein Weißer Spritzer zur leichten Sommerküche oder ein prickelnder Schaumwein zum Anstoßen – jahrzehntelang war Wein aus dem globalen Genussrepertoire kaum wegzudenken. Doch was, wenn dieser traditionsreiche Tropfen langsam von der Bildfläche verschwindet?

Die neuesten Zahlen geben Anlass zur Sorge – und werfen ein überraschend nüchternes Licht auf die Welt des Weins.

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Es ist zum Wein(en). Die Weinwelt steckt in der Krise. – Foto: Shutterstock

Ein Glas Rotwein zum Feierabend, ein Weißer Spritzer zur leichten Sommerküche oder ein prickelnder Schaumwein zum Anstoßen – jahrzehntelang war Wein aus dem globalen Genussrepertoire kaum wegzudenken. Doch was, wenn dieser traditionsreiche Tropfen langsam von der Bildfläche verschwindet?

Die neuesten Zahlen geben Anlass zur Sorge – und werfen ein überraschend nüchternes Licht auf die Welt des Weins.

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Es ist zum Wein(en). Die Weinwelt steckt in der Krise. – Foto: Shutterstock

2024 ist der weltweite Weinkonsum auf 214,2 Millionen Hektoliter gefallen – das ist der niedrigste Stand seit 1961. Laut der aktuellen Jahresanalyse der Internationalen Organisation für Rebe und Wein (OIV) entspricht das einem Rückgang von 3,3 % im Vergleich zum Vorjahr. Noch markanter wirkt diese Zahl im historischen Kontext: In über sechs Jahrzehnten wurde weltweit nicht so wenig Wein konsumiert wie heute.

Was steckt hinter diesem weltweiten Rückgang des einst so selbstverständlichen Kulturgetränks? Die Ursachen sind vielfältig – und deuten auf einen tiefgreifenden Wandel in Konsumverhalten, Marktlogik und klimatischen Bedingungen hin. Was einst als unverzichtbarer Bestandteil gesellschaftlicher Rituale galt, scheint nun in der Beliebtheit deutlich abzunehmen – auch in traditionellen Weinländern.

Ursachen des Rückgangs

Ein Mix aus wirtschaftlichem Druck, kulturellem Wandel und klimatischen Herausforderungen hat die weltweite Weinlandschaft spürbar verändert:

  • Preissteigerungen: Die Inflation wirkt sich spürbar auf das Konsumverhalten aus. Verbraucherinnen und Verbraucher zahlten 2024 im Schnitt rund 30 % mehr für Wein als noch vor wenigen Jahren (2019/2020), was den Griff zur Flasche für viele unattraktiver macht.

  • Demografischer und gesellschaftlicher Wandel: Besonders jüngere Generationen verzichten vermehrt auf Alkohol. Sie bevorzugen bewussteren Konsum oder alkoholfreie Alternativen, wie ZDF berichtet.

  • Einbruch in Schlüsselmärkten: In großen Abnehmerländern wie den USA und China ist die Nachfrage drastisch zurückgegangen – auch hier zeigt sich, dass der internationale Weinmarkt unter Druck steht.

Europa und Österreich unter Druck

Auch in Europa, wo fast die Hälfte des weltweiten Weins konsumiert wird, ist der Rückgang deutlich: Der europäische Verbrauch sank 2024 um 2,8 % auf 103,6 Millionen Hektoliter.

In Frankreich lag das Minus bei 3,6 %. Österreich verzeichnete einen Rückgang um 2,6 % auf 2,2 Millionen Hektoliter – ein deutlicher Knick in einem traditionell starken Markt.

Produktion auf historischem Tiefstand

Nicht nur beim Konsum, auch bei der Produktion sind historische Tiefstände erreicht: Die weltweite Weinproduktion sank 2024 um 4,8 % auf 225,8 Millionen Hektoliter – das niedrigste Niveau seit über 60 Jahren. Besonders drastisch ist der Einbruch in Frankreich: Mit 36,1 Millionen Hektolitern wurde 2024 die niedrigste Menge seit 1957 produziert – ein Rückgang von 23,5 % gegenüber dem Vorjahr.

Auch Deutschland musste einen Rückgang um 9,8 % auf 7,8 Millionen Hektoliter hinnehmen, nicht zuletzt aufgrund widriger Wetterbedingungen und zunehmend schwieriger Klimaverhältnisse.

Der Blick auf die aktuellen Zahlen zeigt deutlich: Die Welt des Weins befindet sich im Wandel – ob wir wollen oder nicht.

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