„Die Sensationsgeilheit ist enorm. Wer auffallen will, muss krasser werden!“ Zwei-Sterne-Koch Hans Neuner über sein Erfolgsrezept
Zwei Sterne? Check.
Kreativität, die ihresgleichen sucht und bereits Tausende zum Staunen gebracht hat? Check.
Abenteuerlust, die in jedem Bissen mitschwingt? Check.
Willkommen im Ocean im Vila Vita Parc an der Algarve – dem kulinarischen Spielplatz von Hans Neuner, dem österreichischen Koch-Wunderkind und Meister der Genussreisen.
Wer hier einkehrt, kommt nicht nur zum Essen – er geht auch auf internationale Entdeckungsreise.
Jedes Jahr bringt Hans Neuner ein neues Menü auf den Tisch, das mehr ist als nur Haute Cuisine: Es ist eine kulinarische, kreative Reise, bei der jeder Gang eine abenteuerliche Geschichte erzählt.
Doch wie kommt ein Spitzenkoch auf so herausragende Menü-Ideen und kreative Kompositionen? Was steckt hinter dem diesjährigen Menü, das es bereits in viele Schlagzeilen geschafft hat? Und warum der ganze Aufwand?
Wir haben mit Hans Neuner über Konzept, Ideen und Herausforderungen gesprochen – und wie man es schafft, Jahr für Jahr die Gourmetwelt zu überraschen.

Zwei Sterne? Check.
Kreativität, die ihresgleichen sucht und bereits Tausende zum Staunen gebracht hat? Check.
Abenteuerlust, die in jedem Bissen mitschwingt? Check.
Willkommen im Ocean im Vila Vita Parc an der Algarve – dem kulinarischen Spielplatz von Hans Neuner, dem österreichischen Koch-Wunderkind und Meister der Genussreisen.
Wer hier einkehrt, kommt nicht nur zum Essen – er geht auch auf internationale Entdeckungsreise.
Jedes Jahr bringt Hans Neuner ein neues Menü auf den Tisch, das mehr ist als nur Haute Cuisine: Es ist eine kulinarische, kreative Reise, bei der jeder Gang eine abenteuerliche Geschichte erzählt.
Doch wie kommt ein Spitzenkoch auf so herausragende Menü-Ideen und kreative Kompositionen? Was steckt hinter dem diesjährigen Menü, das es bereits in viele Schlagzeilen geschafft hat? Und warum der ganze Aufwand?
Wir haben mit Hans Neuner über Konzept, Ideen und Herausforderungen gesprochen – und wie man es schafft, Jahr für Jahr die Gourmetwelt zu überraschen.

Rolling Pin: Was hat es mit euren außergewöhnlichen Menüs auf sich? Wie kommen sie zustande?
Hans Neuner: Die Idee zu unseren Themen-Menüs kam während der Corona-Pandemie. Wir mussten schließen und wollten nicht ein halbes Jahr nur rumsitzen. Also haben wir Campingausrüstung gekauft und uns auf eine Reise durch Portugal begeben. Dabei haben wir Produzenten besucht, bei der Ernte geholfen und Dinge gemacht, für die wir sonst keine Zeit haben. So entstand die Idee, aus diesen Begegnungen und Erlebnissen ein Menü zu kreieren – ein Konzept, das sofort Anklang fand.
Ein Jahr später haben wir das Konzept weiterentwickelt und uns auf die portugiesischen Inseln konzentriert: Azoren, Madeira, Kap Verde und São Tomé. Nach dieser Reise servierten wir den Gästen ein Insel-Menü.
Nachdem auch dieses Menü unfassbar gut angekommen ist, haben wir beschlossen, das jetzt jedes Jahr so zu machen. Wir haben zum Beispiel auch ehemalige portugiesische Kolonien besucht und ein Kolonien-Menü zusammengestellt – von Afrika bis Brasilien.
RP: Wie sieht das diesjährige Menü aus?
HN: In diesem Jahr liegt der Fokus auf Regionen, in denen besonders viele Portugiesen leben. Wir wollten herausfinden, wie die portugiesische Community die lokale Küche prägt. Deshalb haben wir uns auf eine kulinarische Weltreise begeben – von San José in Kalifornien über Boston und Montreal bis nach Hawaii, Japan und Bangkok.
Wir haben die portugiesischen Einflüsse vor Ort erforscht und die besten Geschichten und Aromen mitgebracht.
Ein Auszug aus dem Menü:
RP: Wie lange dauert der ganze Entwicklungsprozess?
HN: Etwa sieben bis acht Monate. Im Juli oder August entscheiden wir über das Thema und die Destinationen. Danach beginnt die Planung und Recherche mit unseren Produzenten. Allein die Herstellung unseres Equipments – von Geschirr bis Deko – kann ein halbes Jahr dauern, es werden schließlich Unikate gefertigt.
Die Reise selbst dauert etwa einen Monat, danach folgen drei Wochen intensives Testen in der Küche. Das ist eine große logistische und finanzielle Herausforderung, immerhin arbeiten rund 15 Leute drei Wochen lang, ohne dass Gäste bedient werden.
RP: Warum dieser Aufwand?
HN: Ein Abend bei uns dauert dreieinhalb Stunden – wir wollen die Gäste unterhalten, inspirieren und ihnen ein unvergessliches Erlebnis bieten. Jeder Gang erzählt eine Geschichte, und um das authentisch zu gestalten, bringen wir auch lokales Geschirr oder Dekoration von unseren Reisen mit. Ein Beispiel: In Afrika haben wir 400 Second-Hand-T-Shirts gekauft und daraus Teller fertigen lassen.
Wer auffallen will muss deshalb schon eine Spur krasser werden.
– Hans Neuner über sein Erfolgsrezept
RP: Wie hat sich die Menükreation im Laufe der Jahre verändert?
HN: Die Sensationsgeilheit ist enorm gestiegen. Durch die Technik sind die Leute visuell sehr anspruchsvoll, einfach weil sie online mit so vielen Dingen überflutet werden. Besonders die junge Generation ist nicht mehr so schnell beeindruckt, weil sie bereits viel gesehen hat. Wer auffallen will, muss deshalb schon eine Spur krasser werden.
Unser Laden läuft seit zwanzig Jahren – um da zu überleben muss man sich immer wieder neu erfinden und die Gäste jedes Mal aufs Neue beeindrucken. Wenn ich jedes Jahr nur ganz leicht etwas verändere, kommt ja keiner mehr. Die schlafen mir da ja ein. Bei jedem Besuch muss man die Leute von sich überzeugen.
Und besonders wichtig: keine Kopien! Wenn du das Gleiche machst wie viele andere, hast du keinen Wiedererkennungswert und kannst einpacken.