Bittere Pleite: Veganes Gastro-Konzept scheitert trotz Starpower
Vor wenigen Jahren noch galt „Neat Burger“ als große Hoffnung für die vegane Gastronomie. Ein visionäres Konzept, das pflanzenbasierte Burger massentauglich machen und neue Maßstäbe setzen wollte. Lewis Hamilton, siebenfacher Formel-1-Champion, und Schauspieler Leonardo DiCaprio investierten nicht nur Geld, sondern auch jede Menge öffentliches Vertrauen in die neue Restaurantkette. Dass ausgerechnet jetzt alle britischen Filialen auf einen Schlag dichtmachen, trifft die Branche mit voller Wucht.

Vor wenigen Jahren noch galt „Neat Burger“ als große Hoffnung für die vegane Gastronomie. Ein visionäres Konzept, das pflanzenbasierte Burger massentauglich machen und neue Maßstäbe setzen wollte. Lewis Hamilton, siebenfacher Formel-1-Champion, und Schauspieler Leonardo DiCaprio investierten nicht nur Geld, sondern auch jede Menge öffentliches Vertrauen in die neue Restaurantkette. Dass ausgerechnet jetzt alle britischen Filialen auf einen Schlag dichtmachen, trifft die Branche mit voller Wucht.

Für die rund 150 betroffenen Mitarbeiter bedeutet die Pleite mehr als nur die Schließung von Restaurants. Viele von ihnen hatten auf sichere Jobs in einer expandierenden Gastro-Marke gehofft – auf Karrierechancen, Perspektiven, auf etwas, das größer werden sollte als der nächste Hype. Stattdessen bleiben jetzt nur Kündigungen, Unsicherheit und bittere Enttäuschung.
Dabei klang die Idee auf dem Papier nahezu perfekt: vegane Speisen, ein modernes Gastronomiekonzept, prominente Markenbotschafter und ein Lifestyle-Thema, das immer stärker in der Mitte der Gesellschaft ankommt. Doch spätestens mit den ersten schweren Verlusten im Jahr 2022 – damals belief sich das Minus auf knapp acht Millionen Pfund – wurde klar, dass sich ein gutes Produkt nicht automatisch in wirtschaftlichen Erfolg übersetzen lässt. Trotz guter Bewertungen und zufriedener Gäste in den ersten Jahren gelang es „Neat Burger“ nie, eine konstante Basis an Stammkunden aufzubauen, die für langfristige Stabilität in der Gastronomie unverzichtbar ist.
Hohe Verluste trotz Promi-Hype
Die Schließungen in London, New York und schließlich auch in Dubai offenbaren schonungslos, worauf es in der Gastrobranche wirklich ankommt: ein tragfähiges Konzept, solides Kostenmanagement, operative Exzellenz – und die Fähigkeit, dauerhaft Gäste zu begeistern. Glamouröse Namen auf den Schildern können allenfalls anfangs neugierig machen. Doch im harten Alltag zwischen Einkaufspreisen, Personalkosten und Mietverträgen zählen andere Dinge.
Für Gastronomen und Gastro-Mitarbeiter lohnt sich ein genauer Blick auf das Scheitern von „Neat Burger“. Es zeigt, wie brutal selbst die spannendsten Ideen scheitern können, wenn Basisarbeit und operative Details nicht stimmen. In Zeiten, in denen sich Konsumverhalten rasend schnell ändert und die Konkurrenz in der Gastronomie härter ist denn je, bleibt echte Belastbarkeit das wichtigste Kapital – nicht die Strahlkraft eines prominenten Namens.