Trinkgeldpauschale: Gibt es endlich eine Lösung?
Auch im Juli geht die ganze Trinkgeld-Odyssee weiter. Bereits seit Monaten wird diskutiert, Antworten und Lösungen wurden gefordert und Initiativen wurden ins Leben gerufen. Österreich scheint kurz vor einer Entscheidung zu stehen.

Auch im Juli geht die ganze Trinkgeld-Odyssee weiter. Bereits seit Monaten wird diskutiert, Antworten und Lösungen wurden gefordert und Initiativen wurden ins Leben gerufen. Österreich scheint kurz vor einer Entscheidung zu stehen.

Einigung der Sozialpartner
Trinkgeld war lange ein Graubereich in der Abgabenwelt – insbesondere in der Gastronomie. Mit dem zunehmenden Trend zur Kartenzahlung landet es jedoch immer häufiger in der Registrierkasse – und damit im Blickfeld der Sozialversicherung. Das führte zuletzt zu hohen Nachforderungen durch die ÖGK und zu einer intensiven politischen Debatte.
Nun scheint eine Lösung nahe: Die Sozialpartner – Gewerkschaft und Wirtschaftskammer – haben sich auf eine bundesweite Regelung geeinigt. Auch ÖVP und SPÖ unterstützen den Vorschlag laut Medienberichten.
Pauschale soll Klarheit schaffen
Kern des Entwurfs ist eine bundesweit einheitliche Pauschale von 95 Euro pro Monat, auf die 18 Prozent Sozialversicherungsbeiträge entfallen. Für Servicekräfte ohne Inkasso – also ohne direkte Kassentätigkeit – solle eine reduzierte Pauschale von 45 Euro gelten. Teilzeitkräfte sollen anteilig berücksichtigt werden.
Geplant ist zudem, die Pauschale jährlich an die Inflation anzupassen, um langfristige Fairness zu gewährleisten.
Keine rückwirkenden Nachforderungen
Ein zentraler Punkt der Einigung ist die geplante Generalamnestie für vergangene Nachforderungen. Rückwirkend sollen keine Sozialabgaben mehr erhoben werden. Auch das Thema Einkommensteuer auf Trinkgeld soll bundesweit geklärt sein: Die Finanzämter werden künftig keine Steuer auf Trinkgelder einheben – das schafft Rechtssicherheit.
Kritik von den NEOS
Während sich Regierung und Sozialpartner weitgehend einig zeigen, komme von den NEOS laut Medien scharfe Kritik. Die Partei wolle den Entwurf der Sozialpartner nicht akzeptieren, da sie keine Entlastung der Arbeitnehmer sei und sich die Pauschale in vielen Fällen auch deutlich erhöhen würde. Es sei keine Verbesserung zur jetzigen Situation.
Der nächste Schritt
Nach der Verständigung zwischen Gewerkschaft und Wirtschaftskammer liegt der Ball nun bei den Regierungsparteien.
Sollte man sich auf eine kleinere Reform einigen, könnte sie noch diese Woche im Nationalrat beschlossen werden. Bei umfassenderen Änderungen wäre ein Begutachtungsverfahren notwendig.
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